Was macht Bremen gegen den Meeresspiegel anstieg?

3 Antworten

Eine Kommune kann versuchen den Weg raus aus den fossilen Brennstoffen zu beschreiten, bei Bremen muss man hier auch Bundesland sagen. Die Möglichkeiten den Klimawandel zu stoppen oder auch nur abzumildern sind jedoch begrenzt, weil ein kleines Bundesland natürlich das Wirtschaftssystem, welches bekanntlich auf fossilen Energieträgern fußt, nicht kippen kann zugunsten erneuerbarer Energien. Außerdem ist Bremen wie alle anderen an Bundesrecht gebunden und kann nicht eigenmächtig z.B. Wärmepumpen bis xyz Termin vorschreiben.

Darüber hinaus machen sich weltweit die meisten etwas vor dahin gehend, dass immer wieder angenommen wird und das ganz ohne Faktenbasis, man müsse "ja nur" alles auf Ökostrom umstellen, und schon könne man genau so ressourcenverschwenderisch weiter leben auf dem Konsumniveau wie heute. Dass das leider oder zum Glück nicht funktionieren wird, zeigt Ulrike Herrmann in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus" und in vielen interessanten Vorträgen die man auch auf Youtube ansehen kann. Der Ökostrom wird für das alles niemals ausreichen, und wir glauben dafür noch die Solarkapazität anderer Länder anzapfen zu können wie z.B. Marokko um grünen Wasserstoff zu importieren.

Bei all diesen rosaroten Phantasien wird aber immer vergessen, die Gesamtenergiemenge für alle unsere Aktivitäten vom Heizen, über Industrie, Chemie, Stahlproduktion, bis Heizen, Beleuchten, Verkehr und besonders das Fliegen zu betrachten. Wer all das nämlich zusammen rechnet, der stellt diese gigantische Energiemenge fest, die wir derzeitig aus dem Boden holen in Form von Öl, Kohle und Gas. Und diese gilt es zukünftig zu ersetzen.

Da dieses in diesen Mengen per Ökostrom für ALLE auf der Welt jedoch nicht möglich sein wird, und das kann man mit Solarzellenfläche, Zahl der Windräder und vor allem Stromspeichern berechnen, gibt es nur einen Weg. Runter beim Konsum und mit der Wirtschaftsleistung. Herrmann beschreibt, dass es dann das Fliegen nicht mehr geben wird. Und als es das Fliegen noch nicht gab bzw. es sich kaum jemand leisten konnte, haben wir es auch nicht vermisst.

Konkret erwartet Herrmann die Halbierung der Wirtschaftsleistung zu diesem Zweck. Das würde einer Leistung entsprechen wie wir sie im Jahr 1978:hatten, und... mit Verlaub... ich war dabei und stelle fest, dass wir damals in ziemlich akzeptablem Wohlstand lebten. Handy, PC, zocken, Internet, Komsole... gab es nicht, und zukünftig wird es das zwar wohl weiterhin geben, aber mal jedes Jahr neues Smartphone oder Gaming PC, eher unwahrscheinlich, weil die Ressourcen schwinden.

Zurück zu deinem Thema Meeresspiegelanstieg. Dieses ist bekanntlich die Folge des menschengemachten Klimawandels. Und dieses kann und muss durch JEDES Land, durch gut 8 Mrd. Menschen umgesetzt werden. Vielleicht sind jedoch gewisse physikalische Kipppunkte bereits gerissen. Das wissen wir nicht. Wir werden es erst dsnn wissen, wenn die Kaskaden der Katastrophen sichtbar und unaufhaltsam geworden sind, die Eisschilde Grönlands und ggf. Antarktis abschmelzen. Allein die Westantarktis rieicht dafür schon aus und Grönland sowieso dass Bremen untergeht und überflutet wird.

Meine Meinung: ich denke, dass wir die Latten längst gerissen haben. Die Messungen der NOAA auf Hawaii zeigen, dass der Ausstoß des CO2 sich beschleunigt, was auch mit den immensen Waldbränden zu tun hat. Es geht also weiter und, fatalerweise, schneller weiter. Positive Rückkopplungen wie schwindende Albedo, Eisschmelze an den Polkappen, Auftauen des Permafrostbodens und massive Freisetzung von Methan, die gigantischen Methanlecks der globalen Gasförderung sowieso, all das beschleunigt die Prozesse. Sind die Kipppunkte gerissen, dann geht es leider unaufhaltsam in eine Welt mit plus drei, fünf oder sechs Grad, und die wird für Homo Sapiens leider sehr lebensfeindlich werden.

Die Archäologie zeigt uns, dass es so eine Welt schon einmal gab, dass aber das Größte was damals leben konnte so klein war wie Ratten oder gerade noch eine Katze. Solche Riesen wie uns gab es nicht... der menschengemachte Klimawandel kann also sehr wahrscheinlich zur menschengemachten Selbstausrottung führen, das ist leider keine pessimistische Herumunkerei. Die Zeit um das Ruder herum zu reißen wird mit jedem tatenlos verstrichenen Tag knapper.

Bremen liegt laut Wikipedia 11 m über NN.

Im Prinzip sind alle Stadtteile, die unter von rund 8 m NN nach heutigem Stand vakant hinsichtlich von Hochwassergefahren in der fernen Zukunft.

Das ist deshalb so, da in der Antarktis ca. 90 % des Festlandeises dauerhaft gebunden sind.

Lediglich die Eismassen auf dem Festland auf der Nordhalbkugel können einen Meeresspiegelanstieg von bis zu 7,4 m bewirken, wobei dieser mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 mm/Jahr im ungünstigsten Fall passiert.

Natürlich muss man im Hochwasserschutz entsprechende Maßnahmen ergreifen und/oder auch sich aus bestimmten Gebieten einfach zurückziehen, da der Meeresspiegel bei unterschiedlichen Wetterlagen (wie zum Beispiel Sturm) sehr schwanken kann.

An der gesamten deutschen Küste wird seit Jahrzehnten Küstenschutz betrieben.

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenschutz

Im Übrigen steigen die Meeresspiegel seit Jahrtausenden, weil die Flüsse Sedimente ablagern. Durch den Klimawandel steigen sie im globalen Mittel jetzt lediglich etwas schneller als früher. Dagegen muss man die Sedimentablagerungen rechnen und die Kippbewegungen der Kontinentalplatten, natürlich auch Grundwasserentnahme u.s.w.

So kommt es, dass an der deutschen Nordseeküste sogar mehr neues Land entsteht, als verloren geht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mellum

https://de.wikipedia.org/wiki/Memmert

https://de.wikipedia.org/wiki/Kachelotplate


SchlimmerJimmy  26.01.2024, 08:22
Im Übrigen steigen die Meeresspiegel seit Jahrtausenden, weil die Flüsse Sedimente ablagern.

Blödsinn.

So kommt es, dass an der deutschen Nordseeküste sogar mehr neues Land entsteht, als verloren geht.

Blödsinn.
https://www.t-online.de/nachrichten/klima-und-umwelt/id_100228722/sylt-baltrum-borkum-welchen-nordseeinseln-droht-der-untergang-.html

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NostraPatrona  27.01.2024, 13:38
@SchlimmerJimmy

Das hast du falsch verstanden. Natürlich gabe es an der deutschen Küste schon immer viel Bewegungen in der Küstenlinie und natürlich muss auch noch heute ständig gegen die Abtragung der besiedelten Inseln vorgegangen werden. Aber früher vor dem Klimawandel war es noch schlimmer. Siehe

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Die-Grote-Mandraenke-Schicksalhafte-Fluten-1362-und-1634,grotemandraenke101.html

Auch die Fläche der Südseeinseln vergrößert sich seit dem Klimawandel ständig.

https://www.spiegel.de/spiegel/inselstaaten-wie-tuvalu-trotzen-dem-steigenden-meeresspiegel-a-1194295.html

https://eike-klima-energie.eu/2021/09/03/neue-studie-landflaeche-von-hunderten-von-inseln-im-pazifischen-und-indischen-ozean-hat-sich-von-2000-bis-2017-um-62km%C2%B2-6-vergroessert/

Neue Studie: Landfläche von hunderten von Inseln im Pazifischen und Indischen Ozean hat sich von 2000 bis 2017 um 62km² (6%) vergrößert
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Skyler0003  28.01.2024, 16:19

Das ist falsch. Da sich die zusätzliche Last der Sedimente in einer Größenordnung von Zehnmillionen Jahren vergrößert, kann die Isostasie Schritt halten. Damit hatte der postglaziale Meeresspiegelanstieg nichts zu tun.

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