Was ist ein Vorderzeug?

5 Antworten

Vorderzeug: Ein Vorderzeug ist ein Y-förmiger Gurt, dessen unteres Ende in den Bauchgurt eingehängt wird. Die beiden oberen Enden werden rechts und links am Sattel befestigt.

Ein Vorderzeug wird immer dann benötigt, wenn der Sattel durch äußere Einwirkung zum verrutschen neigt, z.B.: bei extremen Steigungen. Beim Extrem-Trail wird fast immer ein Vorderzeug verwendet. Gerne auch in Verbindung mit dem Backchinch (dem hinteren Bauchgurt), der bei Westernsätteln angebracht werden kann und der verhindert, daß der Sattel sich hinten zu weit abhebt.

Manchmal wird ein Vorderzeug auch verwendet, um eine besonders schwierige Sattellage auszugleichen, damit der Sattel nicht nach hinten wegrutscht.

Martingal: Ein Martingal ist ein Y-förmiger Gurt, an dessen oberen Enden Ringe angebracht sind, durch die die Zügel geführt werden. Das untere Teil wird am Bauchgurt befestigt.

Ein Martingal wird eingesetzt, wenn das Pferd dazu neigt sich den Zügelhilfen zu entziehen, indem es den Kopf hochreißt. Damit wirkt das Gebiss nur noch auf die Prämolaren (vorderen Backenzähne), aber nicht mehr auf die Laden. Damit hat man keinerlei Einwirkung mehr auf das Pferd. Das Martingal wird so verschnallt, daß es bei normaler Zügelführung die gerade Linie zwischen Reiterhand und Gebiss gerade nicht beeinflusst. Reißt das Pferd den Kopf hoch, so werden die Zügel durch das Martingal umgelenkt und das Gebiss wirkt wieder auf die Laden. Dadurch lernt das Pferd, daß es sich der Zügelhilfe nicht entziehen kann.

LG Calimero

Auf meinem Hof haben einige Pferde ein Vorderzeug, weil der Sattel verrutscht.

Woher ich das weiß:Hobby

Ein Martingal ist kein Vorderzeug. Das Vorderzeug benutzt man dann, wenn sonst der Sattel droht, zurückzurutschen. Ich habe es aber nur bei Westernsätteln gesehen.

Das korrekt verschnallte Martingal ist der einzige wirkliche Hilfszügel. Er ist keine Hilfe für schlechte Reiterei, sondern eine Hilfe für das Pferd. Wenn er korrekt verschnallt ist, tritt er bei normaler Halshaltung nicht in Funktion. Er ist ein Umlenkzügel, der dann in Funktion tritt, wenn das Pferd strauchelt und den HalsC/Kopf hochreißt, um nicht zu fallen. Das Martingal sorgt dann dafür, dass der Zügel dann immer noch da wirkt, wo er wirken soll.

Schlechte Reiter ohne Ahnung neigen gerne dazu, das Martingal zu kurz zu schnallen, damit der Kopf des Pferdes unten bleibt. Das ist FALSCH:
Es gibt eine Grundregel: das Martingal darf den Zügel - also die Linie vom Maul zur Reiterhand - bei normaler Halshaltung des Pferdes nicht brechen. Das sieht man leider nicht oft.
Für die Dressur ist das Martingal überflüssig, da das Pferd nicht in die Situation kommen sollte, zu straucheln. DAs Martingal ist ein Hilfszügel für das Gelände und für das Springen. Und natürlich nur für die Trense. Ein Martingal in Kandarenzügel einzuschnallen zeugt von sehr schlechtem Horsemanship. Auch wenn man es bei den "Großen" der Springreiterei manchmal sieht. WEr das tut, ist kein Springreiter, sondern ein Reitartist oder Reitrocker.


Baroque  19.11.2015, 19:25

NEIN, das ist NICHT KORREKT verschnallt!

Das Martingal darf niemals, unter keinen Umständen, den Zügel umlenken! Das Martingal gehört so verschnallt, dass die Ringe bei weit hoch gehobenem Pferdekopf bis in die Ganaschen reichen! NICHT kürzer. Aufgrund von pferdefeindlichen Missbrauchs über Jahre muss man inzwischen leider lange suchen, bis man eins findet, das überhaupt genug Material hat, um den hiesigen Warmblutpferden zu passen.

Das Martingal soll auch nicht während des Reitens wirken, es wird auch in Disziplinen eingesetzt, wo eine nicht vollkommen freie Beweglichkeit von Hals und Kopf zum Ausbalancieren schwere Unfälle zufolge haben kann.

Der Zweck eines Martingal ist, bei Sturz des Reiters, wenn der den Zügel unglücklicherweise mit vom Pferd nimmt, dafür zu sorgen, dass er nicht in so großer Schlinge hängt, dass die Pferde rein treten und sich deswegen böse bis lebensbedrohlich verletzen.

ALLES ANDERE IST TIERSCHUTZWIDRIG, auch wenn es ALLE MACHEN!

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Isildur  19.11.2015, 19:55
@Baroque

Dafür kann man dann auch eine Zügelbrille verwenden, wie es in den Sportarten gemacht wird, in denen genau nur der Zweck erfüllt wird. Ein sehr lcokeres MArtingal kann auch böse nach hinten losgehen, wenn ein Pferd bei  Sprung da sein Bein durchbekommt, sieht das Ergebiss nicht wirklich schön aus.

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pony  20.11.2015, 00:00
@Isildur

die zügelbrille wird auch irisches martingal genannt - oder jagdmartingal.

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WesternCalimero  20.11.2015, 16:51
@Baroque

Dahika hat das schon richtig erklärt. Genau dafür ist das Martingal erfunden,

allerdings nicht für das straucheln des Pferdes, sondern für Pferde, die sich der Zügelhilfe durch Giraffenmanier entziehen.

Um die Zügel zu sichern ist ausschließlich das irische Martingal konstruiert (auch Jagdmartingal genannt).

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Das Vorderzeug ist ein optionaler Bestandteil der Ausrüstung eines Pferdes, der den Sattel daran hindert, nach hinten wegzurutschen. Dies wird durch einen breiten Riemen aus Leder oder Gewebe erreicht, der an den Enden am Sattel im Bereich der Sattelkammer (Maria-Hilf-Ösen) befestigt wird und unterhalb des Halses um die Brust des Pferdes führt.Optional wird der Riemen durch ein zusätzliches Teil zwischen den Vorderbeinen des Pferdes hindurch am Sattelgurt befestigt. Diese Vorderzeuge werden meist als Kombination mit einem Martingal verwendet.Vor allem im Spring- und Vielseitigkeitssport werden Vorderzeuge mit einem elastischen Einsatz verwendet. Oft werden sie auch mit Schaffell unterfüttert, damit die Eisenringe nicht scheuern.Vorderzeuge kommen vor allem im Springsport und beim Geländereiten zum Einsatz, werden aber auch bei der Arbeit mit jungen Pferden benötigt, deren Sattellage noch nicht ausgeprägt genug ist, um dem Sattel den nötigen Halt zu geben. Ein weiterer Einsatz ist bei Schulpferden, die Schulen über der Erde zeigen, da hier der Sattel ebenfalls leicht verrutschen kann, z. B. in der Levade oder der Kapriole.


ich würde eine zeichnung machen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!