Was haltet ihr von Social Media für Kinder?


22.06.2023, 17:34

Habt ihr damit auch schon Erfahrungen gemacht?

3 Antworten

Das kommt ganz drauf an, um was es genau geht. Ich bin eher ein Befürworter dafür, dass man Kindern Internetzugang geben sollte. Kinder allerdings direkt mit fremden Personen interagieren zu lassen, davon halte ich nichts. Whats App oder so ist in Ordnung, das empfinde ich auch als sinnvoll. Allerdings sollten Eltern da noch ein Auge drauf haben, mit wem die Kinder da kommunizieren. Nicht jugendfreie Inhalte kann man heutzutage ja auch gut ausblenden lassen und den Browserverlauf kann man auch checken. Daher finde ich es rundum gut. Ohne Internet in meiner Kindheit/Jugend hätte ich niemals das erreicht, was ich heute erreicht habe. Sowohl beruflich als auch sozial.


paulklaus  22.06.2023, 17:36

Internezt und social media können zwei völlig unterschiedliche Dinge sein.

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Kimster  22.06.2023, 19:17
@paulklaus

Ja können, aber müssen sie nicht. Youtube vor allem finde ich da mittendrin. Instagram auch. Ich finde aber beides durchaus geeignet für Kinder, da es mittlerweile komplett zum Alltag gehört. Auf der anderen Seite sind da auch viele Dummköpfe und auf Instagram braucht man ja einen Account, d.h. dass das "Soziale" eigentlich immer mit dabei ist. Ich bin kein Fan davon, wenn Kinder ihre eigenen Kanäle haben, auch nicht wenn er von Eltern geführt wird. Das muss echt nicht sein. Aber Kindern die passive Nutzung von social Media zu verbieten, finde ich völlig übertrieben. Daher, wenn man Social Media nur passiv nutzt, finde ich das nicht schlimm bei Kindern, solange Eltern eben wie bei der Internetnutzung ein Auge darauf haben. Aber dass Kinder sich aktiv beteiligen und im Internet mit Fremden kommunizieren, finde ich nicht ok.

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Gar nichts.

Kinder sind noch viel zu naiv und könnten den Mist, der da oft verbreitet wird, glauben und sich beeinflussen lassen. Sieht man doch deutlich an vielen Kindern und Jugendlichen: die machen gefährliche Challenges, meinen jedem noch so ungesunden und unnötigen Schönheitsideal nacheifern zu müssen usw.


Kimster  22.06.2023, 19:27

Ja, aber warum ist das möglich? Weil die Eltern nicht aufpassen. Das Gleiche würde auch ohne Internet passieren. Wenn Eltern nicht schauen, was ihr Kind so treibt, dann kann es auch im realen Leben an falsche Leute geraten. Ich seh da ehrlich gesagt keinen Unterschied?! Da empfinde ich das Ganze auf Social Media noch besser, weil das Kind immerhin nicht sofort einen direkten Kontakt hat.

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Lucynchen  22.06.2023, 19:40
@Kimster

Wie bitte sollen Eltern das kontrollieren? Was Kinder Zuhause nicht dürfen machen sie heimlich zB bei Freunden, ob mit oder ohne Internet.

Es gibt ein paar Unterschiede, zB SIEHT man im realen Leben mit wem man es zu tun hat, im Internet geben sich zB Erwachsene als Kinder aus, überreden sie zu einem Treffen und dann wird's gefährlich.

Davon abgesehen hab ich nie gesagt das wahre Leben wäre besser, ungefährlicher oder sonst was. Es ging auch nur um Social Media und nicht ums Internet im Allgemeinen.

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Kimster  24.06.2023, 03:37
@Lucynchen

Eltern können sehr viel kontrollieren, was Kinder im Internet treiben. Da gibt es heutzutage so viele Möglichkeiten. Alleine schon wenn man den Computer z.B. ins Wohnzimmer stellt, sodass jeder sehen kann, was das Kind dort treibt. Das ist schlichtweg kein Grund! Und wie du sagst, wenn Eltern nicht in der Lage sind, das zu kontrollieren, dann sollte das Kind noch viel weniger im realen Leben Eigenständigkeit lernen. Die Sache mit der Anonymität ist doch im Prinzip absolut übertragbar auf das reale Leben. Es spielt gar keine Rolle, ob du eine Person siehst oder nicht, weil es rein gar nichts aussagt. So kann das Kind viel eher lernen, warum es niemandem vertrauen sollte. Man kann nie sicher sein, dass jemand der ist, als der er sich ausgibt. Sollte das Kind Kontakt im Internet mit jemanden aufnehmen, dann ist das noch nicht gefährlich. Gefährlich wird es, wenn das Kind sowas nicht den Eltern erzählt, die Eltern nichts kontrollieren und das Kind sich ohne Erwachsenen draußen rumtreiben darf. Erst dann kommt es zu solchen Situationen. Das hat nichts mit dem Internet zu tun, sowas macht man so oder so nicht! Würdest du denn deinem Kind erlauben, sich draußen mit einem anderen Kind rumzutreiben, ohne dass du das andere Kind und dessen Familie kennst? Kinder haben sowieso nichts alleine draußen verloren. Für mich gibt es solche Fälle nur, wenn die Eltern eben nicht schauen und Kindern nicht beibringen, dass einem Fremden nie zu trauen ist.

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Lucynchen  24.06.2023, 12:08
@Kimster
Für mich gibt es solche Fälle nur, wenn die Eltern eben nicht schauen

Eltern könnten das nur kontrollieren wenn sie das Kind Zuhause einsperren und es nicht alleine in die Kita oder Schule, zu Freunden etc lassen. Eltern können nicht jederzeit überall dabei sein oder alles kontrollieren, das ist schlichtweg unmöglich.

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Ich - als Erwachsener - halte von social media "weniger als gar nichts". Sie sind eine der überflüssigsten und gefährlichsten "Erfindungen" unserer krankhaft digitalisierten Welt.

Social media für Kinder ? Ein ALPTRAUM !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kimster  22.06.2023, 19:23

Das ist schon eine extreme Anschauung. Ich empfinde es nicht als überflüssig und gefährlich auch nur dann, wenn man, wie im echten Leben, einfach nicht nachdenkt. Ich finde es super, dass man durch Social Media viele Themen diskutieren kann, Kommentare zu Beiträgen erstellen kann und sich in gewisser Weise einbringen kann. Es ermöglicht ein direktes Feedback zu unterschiedlichsten Themen. Was daran für einen Erwachsenen gefährlich sein soll, das weiß ich echt nicht. Da ist das reale Leben heutzutage viel gefährlicher.

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paulklaus  22.06.2023, 20:22
@Kimster

Das kann ich alles nachvollziehen. Dennoch scheinen mir die vielen hier nicht aufzählbaren Nachteile zu überwiegen. Ich denke nur an die Abhängigkeit von Geräten bis hin zur fast irreparablen SUCHT.

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Kimster  24.06.2023, 03:21
@paulklaus

Naja, also da muss man schon unterscheiden. Eine Abhängigkeit im Sinne, dass man Internet und Smartphones heutzutage kaum mehr wegdenken kann, das ist ohne Zweifel so, aber das ist nicht schlimm. Warum auch? Früher las man Zeitung, heutzutage liest man im Internet. Daran ist nichts verwerflich. Viele Dinge sind dadurch viel einfacher geworden. Auch das Argument was viele Leute bringen, dass man gar nicht mehr "miteinander reden" würde, ist wohl jedem selbst überlassen.

Das was du aber wohl eher meinst, ist eine richtige Sucht, also eine seelische Abhängigkeit, die sich stark negativ auf den Gesundheitszustand auswirkt. Sowas ist extrem selten. Die, die du vielleicht als süchtig bezeichnest, bevorzugen halt einfach diese Art der Kommunikation. Das geht wirklich nur extrem selten so weit, dass es einer Drogen,- oder Alkoholsucht gleichkommt. Zeit im Internet zu verbringen hat aus meiner Sicht genau das gleiche Suchtpotential wie z.B. spazieren gehen, Fußball spielen oder kochen. Es ist nicht falsch die eigene Freizeit so zu verbringen, wie man möchte! Früher gab es kaum eine Wahl, man musste persönlich mit anderen agieren, um einen Austausch haben zu können. Aber, es gibt anscheinend sehr viel mehr Leute, die diese neue Art der Kommunikation zu bevorzugen scheinen. Was ist so schlimm dran, wenn man einen großen Teil der Freizeit eben am Handy oder am Computer verbringt? Du bist doch schließlich auch auf dieser Seite und kommunizierst mit anderen Leuten.

Ich war selber ein Kind, das ab ca. 11/12 Jahren extrem fixiert auf Computer war. Ich hab es einfach geliebt meine Freizeit so zu verbringen. Meine Eltern haben auch immer wieder gemeckert und sind mit Verboten angekommen und meinten ich sollte mehr rausgehen. Jetzt bin ich Erwachsen und sehe, dass mir das Ganze überhaupt nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Ich hab durch das Internet und auch Social Media so viel gelernt, wesentlich mehr als durch die Schule. Es hat mir ermöglicht einen Überblick über das Leben zu bekommen, ohne aber gefährliche Erfahrungen machen zu müssen. Alkohol und Drogen hab ich bis heute noch nie angerührt, weil ich durch unterschiedliche Quellen kapiert habe, dass das nur Nachteile hat und ich das gar nicht erst ausprobieren sollte. Englisch lernt man ebenfalls nicht in der Schule. Kinder haben heutzutage einen extremen Nachteil, wenn sie z.B. kein youtube schauen dürfen. Ich hatte in meinen Teenager-Jahren auch ein Idol, das ich überall im Internet verfolgt habe. Der meiste Content ist auf Englisch und so hab ich erst richtig Englisch gelernt. Ich wollte auch eine Fanseite für mein Idol erstellen, Videos zusammenstellen, also hab ich mich immer mehr mit Webseiten, Videobearbeitung usw. beschäftigt und habe so für die Berufswelt tatsächlich richtig wichtige Zusatzqualifikationen.

Jetzt, wo ich erwachsen bin, sagen meine Eltern, dass sie rückblickend heilfroh sind, dass ich den allergrößten Teil meiner Freizeit so, und eben nicht "draußen" verbracht habe. Das Draußen läuft einem nicht weg. Wenn jemand keine innigen Freundschaften hat, der verpasst auch nichts, weil nicht jeder unbedingt so etwas möchte und darauf Wert legt. Mich haben damals auch viele als "Suchti" bezeichnet, hatte eigentlich keine Freunde, aber in Wirklichkeit war ich weit davon entfernt ein Suchti zu sein. Es war und ist halt einfach meine Art. Ich hab keine Gesundheitsschäden davongetragen, ich hab noch nie irgendwelchen Mist gebaut, ich hab Abi, Studium und Promotion und habe mittlerweile auch wieder ein Hobby, das draußen betrieben wird. Bin absolut zufrieden und glücklich, wie mein Leben bislang verlaufen ist und es kommt nicht selten vor, dass ich Komplimente bekomme, da ich in vielen Bereichen was beitragen kann.

Eigentlich wollte ich jetzt hier nicht über mich selbst reden, aber ich will dir damit zeigen, dass es nicht richtig ist, Internet und Social Media zu verteufeln. Es kommt immer auf einen selbst an, was man damit macht. Wenn manche Leute sich als Influenzer oder sonst was auftun, dann ist das nur möglich, weil es Leute gibt, die darauf anspringen. Sowas ist aber im Prinzip Werbung und das gibts schon seit Ewigkeiten. Es liegt da immer noch am Einzelnen, ob er dazu ja oder nein sagt. Das ist im richtigem Leben ganz genauso. Das Internet und Social Media hat im Grunde nicht mehr Gefahren als das direkte Leben, ganz im Gegenteil.

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paulklaus  24.06.2023, 14:19
@Kimster

Ich bin in vielem anderer Ansicht, die darzulegen mir schlicht zu zeitraubend wäre.

Danke für den sehr ausführlichen Kommentar.

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paulklaus  24.06.2023, 14:48
@paulklaus

PS: Von meinen 42 Lehrerjahren war ich ein Jahrzehnt "Berater für Suchtprophylaxe" und lange Zeit als ehrenamtlicher Berater in der städtischen DROB tätig.............................................

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