Was haltet ihr von der Antideutschenbewegung?


02.03.2024, 15:19

Quelle, die ersten stempeln mich als Verschwörer ab: Antideutsche – Wikipedia

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Ich finde die Bewegung schlecht...weil 53%
Ich habe eine andere Meinung... 34%
Ich finde die Bewegung gut...weil 13%

11 Antworten

Ich habe eine andere Meinung...

Unabhängig davon, was ich von der Antideutschen-Bewegung halte, hast Du ziemlich falsch recherchiert, bzw. Deinen eigenen Wikipedia-Artikel nicht gelesen.

Die Antideutschen-Bewegung entstand innerhalb der Linke als Reaktion darauf, dass in Teilen der Linken reflexartig für alles schlechte auf der Welt die USA verantwortlich gemacht werden und das es im Nahost-Konflikt eine sehr einseitige Stellungnahme gegen Israel gibt. (Lustigerweise also die Meinung, die der offizielle Iran vertritt: die USA sind der große Teufel und Israel ist der kleine Teufel.) Es gibt Kritik daran, das viele Linke marxistische Gesellschaftskritik und Analyse mehr haben, dass sie Kritik am Kapitalismus durch plumpen Antiamerikanismus ersetz haben. Diesen Punkt kann ich sogar sehr gut nachvollziehen und halte ihn für richtig.

Aus der eigenen deutschen Geschichte leiten sie eine (wie ich finde sehr unkritische und einseitige) Solidarität mit Israel ab. Das ist so ziemlich das komplette Gegenteil von Unterordnung unter den Islam. Eigentlich haben viele Antideutsche sogar eine regelrechte Islam-Feindschaft.

Das "Antideutsch" in der Bezeichnung bezieht sich darauf, dass man den Antisemitismus als ureigenen Teil der deutschen Kultur sieht und glaubt, dass es nahezu zwangsläufig war, dass in Deutschland die Nazis an die Macht kamen.

Das ist auch kein Verein oder sowas, eher eine Art Weltanschauung.

Einiges was die Antideutschen denken finde ich richtig, einiges falsch und einseitig. Aber unabhängig davon, die Antideutschen stehen für was komplett anderes als Du denkst....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Alter Friedensaktivist - oft genügt ein moralischer Kompass.
Ich finde die Bewegung gut...weil

Äh, da hast du wohl nicht verstanden, worum es in dieser Strömung der radikalen Linken geht. Schon das Foto, das du dazu gepostet hast, widerspricht deiner These. Auf dem Transparent steht "Solidarität mit Israel". Wie passt das denn deiner Meinung nach damit zusammen, alles "dem Islam" unterordnen zu wollen? Auch der Rest deiner Beschreibung hat einfach gar nichts mit Antideutschen zu tun. Aber der Reihe nach:

"Antideutsch" ist eine Zuschreibung, die meistens von außen kommt. Sie bezeichnet einen Teil der Strömung innerhalb der radikalen Linken, die sich vom traditionellen Sowjetkommunismus abgrenzt. Neben vielen anderen Unterschieden erkennen die "Antideutschen" das Existenzrecht Israels bedingungslos an und sind mit Israel in der Regel (nicht unbedingt mit der Regierung) solidarisch. Dafür werden sie von der Gegenseite, den "Antiimps, also den Antiimperialist:innen) oft angefeindet. Sie sehen auch Staaten wie Kuba, Nordkorea und Venezuela als das an, was sie sind: Nämlich als brutale, menschenverachtende Diktaturen.

Die Bezeichnung "antideutsch" kommt daher, dass sie den Nationalsozialismus als ein deutsches Phänomen betrachten und dabei insbesondere den Antisemitismus hervorheben. In dieser Theorie konnte der Nationalsozialismus in der Form, in der er aufgetreten ist, nur in Deutschland passieren, da es in Deutschland eine besondere antisemitische Tradition gab, die Bevölkerung besonders autoritätshörig war und dies kombiniert mit der Armut infolge des ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise einen ideellen Nährboden für den Nationalsozialismus samt Antisemitismus und Führerkult bildete.

Die "Antideutschen" kritisierten nach 1989 den aufkommenden Patriotismus, der zeitgleich mit der Welle rechtsextremer und neonazistischen Gewalt in den frühen 90er Jahren auftrat (Parole: "Nie wieder Deutschland!").

Kurz gefasst stehen "die Antideutschen" heute für eine Kapitalismuskritik mit Marx, aber ohne Lenin, Trotzki und Stalin, sowie für Solidarität mit Israel, Kritik an Rassismus, am Islamismus und Nationalismus (egal ob deutschen, russischen oder türkischen) und betrachten die USA nicht als die Wurzel allen Übels.

Für mich sind das einfach nur irgendwelche Affen mit zu viel Zeit und wenig Hirn. Allein schon die Vorstellung, sich dem altmodischen Islam unterzuordnen, der sich über die Jahrhunderte doch kaum weiterentwickelt hat und den Menschen noch immer zu viel Rechte an ihren eigenen Belangen abspricht und insbesondere die Rechte von Frauen verachtet. Soll das etwa besser sein, als mehr oder weniger "frei" und selbstbestimmt zu leben? Ich glaube kaum.

Was in Deutschlands Vergangenheit wiederum passiert ist, ist auch schon lange genug her, dass ich mich mit diesem damaligen Deutschland nicht mehr identifizieren kann. Wer zum Teufel kann das überhaupt noch? Nicht mehr lange, dann gibt es keine Zeitzeugen mehr.

kurznachgehakt  21.03.2024, 20:54

Die "Antideutschen" wollen übrigens gar nichts "dem Islam" unterordnen. Der Fragesteller hat nur schlecht recherchiert. Die "Antideutschen" sind bspw. mit Israel solidarisch. Das passt mir "alles dem Islam unterordnen" nicht wirklich zusammen.

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Ich habe eine andere Meinung...

ich ordne mich niemanden unter... ich bin lieber der "wohlhabenden Halsabschneider"

ich liebe die Vorurteile der Deutschen Gegenüber.... das trifft fast alles auf mich zu 🤣

Ich habe eine andere Meinung...

Wenn den Leuten in Deutschland etwas nicht gefällt, können sie gerne das Land verlassen und wegbleiben. Wir haben genug Probleme im eigenen Land, ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören, wo wir wegen Verfehlungen in der Vergangenheit überall mitmachen müssen.

Vor Tagen hat hier vor dem REWE ein Deutscher treffend gesagt: GO HOME BOYZ AND EAT SHIT

den haben sie gleich abgeführt, weil er ein böser Rassist ist.

Auch wenn ich denke, dass seine Formulierung zu weit geht, ich kann seinen Frust ehrlich gesagt verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mango860  21.03.2024, 20:12

Wenn Deutschland so doof ist sollen sie wieder zurück wo es besser ist i am sorry aber deutsche aus ihrem Land zu treiben find ich nicht gut

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kurznachgehakt  21.03.2024, 21:02

Es handelt sich dabei übrigens um eine deutsche Bewegung. Mit dem, was der Fragesteller behauptet, haben die allerdings nicht zu tun.

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