Was geht vor? Frieden oder Recht?

7 Antworten

Also das eigentliche Problem ist die emotionale Belastung bei "Unfrieden". Ich habe es bewusst in Anführungsstriche gesetzt, weil nicht klar ist, was du damit meinst.
Ich erkenne mehrere Widersprüche in der Fragebeschreibung.

  • Wenn man keine Schuld trägt, kann man sich für nichts Entschuldigen. Sich "Entschuldigen" meint, sich von einer Schuld entlledigen. Wenn aber keine Schuld da ist, kannst du dich gar nicht entschuldigen.
  • Und sich nur zum Schein schuldig machen, um sich entschuldigen zu können, führt nicht zum inneren Frieden. Wenn es dir um deinen Frieden geht, darfst du dich nicht fälschlicherweise entschuldigen. Du schriebst "dem Frieden zu Liebe", - aber es führt nicht zum Frieden wenn du dich selbst und auch noch die andere Person belügst mit einem falschen Schuldeingeständnis.
Oder einfach mal stur bleiben ...
  • Wer in dem Fall stur ist, bist nicht du, sondern die andere (schuldige) Person solange die sich nicht entschuldigt!
... und sich nicht alles gefallen lassen

Ja, auf jeden Fall!

auch wenn es einen extrem belastet, keinen Frieden zu haben?

Mit wem hast keinen Frieden? Und wie entsteht die emotionale Belastung? Das möchte ich nun mit dir ergründen.
Zum einen besteht Unfrieden zwischen dir und der anderen Person. Aber wenn du dir keines Vergehens bewusst bist, könntest du mit dir selbst in Frieden sein. Dein Herz ist rein, und du könntest den Tag genießen. Stattdessen fühlst du dich belastet. Warum? - ... nicht weil du dich schlecht verhalten hast, sondern weil die andere Person sich schlecht verhalten hat. Hä? Wie bitte? Merkst du jetzt etwas? Da ist etwas oberfaul, und zwar bei euch beiden! Die andere hat ein Problem mit sich, weil sie es nicht schafft, sich bei dir zu entschuldigen. Und du hast ein Problem mit dir, weil du dich emotional abhängig machst von Leuten, die dir nicht gut tun.
Kennst du das aus deiner Kindheit?
Du hast "Persönlichkeitsentwicklung" als eines der Fragethemen gesetzt. Ja, es geht um deine Persönlichkeitsentwicklung. Vielleicht ist es eine deiner Lebensaufgaben, dich von dem Kindheitstrauma, das dir ein schlechtes Selbstwertgefühl beschert hat, zu befreien?


helpclub88 
Fragesteller
 05.06.2022, 11:49

vielen Dank!

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ich denke, der goldene Mittelweg ist das Mittel der Wahl.

Um Himmels willen: nein! Entschuldige dich nur wenn du dir bewusst bist, dass du im Unrecht warst. Dem Frieden willen stets nachgeben sorgt nur für:

  • dass der andere sich im Recht fühlt obwohl er eigentlich der Schuldige ist
  • je nachdem um was es für einen Fehler geht dieser wiederholt wird, weil es keine Konsequenzen gab

Ein solches Verhalten sieht man sehr oft in Familien. Vor allem bei Kinder Eltern Beziehung. Die Eltern sind selten in der Lage Fehler einzugestehen und kehren es oft unter den Teppich. Verlangen aber vom Nachwuchs sich zu entschuldigen oder auch die Schuld zu übernehmen, wenn sie gar nichts dafür können. Das ist Gift pur! Für einander und für dich selbst.

Achte drauf was du tolerierst! Denn dadurch zeigst du den anderen wie sie dich behandeln dürfen.

teils teils, bei so kleinigkeiten verzichte ich auf mein recht, das ist mir den ärger einfach nicht wert. bei größeren sachen kämpfe ich auch um mein recht aber nur wenn ich 100% sicher bin, im recht zu sein.

Ich schätze es gibt nicht immer so klare Antworten, was nun "Recht" ist und auch bei tatsächlich verletztem Recht gibt es unterschiedliche Abstufungen von Unrecht, welche dann auch unterschiedliche Schmerzgrenzen setzen, was des lieben Friedens willen besser zu tolerieren wäre und was nicht.