Was bringt ein Dyskalkulie Test?
Meine Mutter hat den starken Verdacht, dass ich Dyskalkulie (Rechenschwäche) habe. Sie hat vorgeschlagen, mich testen zu lassen. Allerdings hat sie die Sinnhaftigkeit dessen wieder infrage gestellt, als wir gelesen haben, dass es in unserem Bundesland keinen Nachteilsausgleich gibt. (Dyskalkulie ist nur in manchen Bundesländern anerkannt und bekommt Nachteilsausgleich)
Fallen euch Vorteile ein, die für einen Test sprechen? Ich würde sie gern überzeugen, da ich es persönlich gern herausfinden möchte. Oder habt ihr einen anderen Hinweis zu dem Thema?
9 Stimmen
4 Antworten
Dyskalkulie ist genau wie Legasthenie nicht einfach nur fehlendes Talent oder Unvermögen, sondern eher eine Orientierungs- und Wahrnehmungsstörung. Bei Gewissheit durch eine Testung kannst du dann eine speziell darauf abgestimmte Therapie machen.
Stellt sich hingegen heraus, dass es doch keine Dyskalkulie, sondern wirklich einfach nur nicht gerade deine Stärke ist, dann kannst du dich mit klassischer Nachhilfe, Fleiß und viel Üben irgendwie durch die Schule kämpfen - und danach bei der Berufswahl darauf achten, dass du einen Beruf ergreifst, bei dem deine Stärken im Fokus stehen, nicht diese Schwäche :).
Aber genau deshalb ist es eben sinnvoll, wenn du den Test machst, damit ihr wisst, womit ihr es zu tun habt - und somit auch, wie man es bestmöglich für dich angehen kann :).
Vielen Dank für die schöne Antwort. Du hast mir sehr weiter geholfen :D
Ich finde, dass es wichtig ist, dass du eine passende Therapie bzw. Nachhilfe bekommst, damit du hoffentlich später in der Arbeitswelt besser klarkommst.
Das mit dem Nachteilsausgleich ist immer so eine Sache. Einerseits kann es zu Mobbing dir ggü. führen und andererseits bringt es dir in deinem Fall später in der Arbeitswelt nix.
notting
Ein Dyskalkulietest ist genauso unsinnig wie ein Test der feststellen soll, ob Du nicht
- zeichnen
- tanzen
- Geige/Klavier/Gitarre/… spielen
- auf Bäume klettern
- …
kannst. Ein Test also, der feststellen soll, ob Du etwas nicht kannst. Auf den Gedanken können nur Menschen kommen, die erwarten, dass Du das, was getestet wird, können müsstest.
Die Vorsilbe «dys» kommt aus der Medizin und drückt ein Mangel, eine Fehlfunktion aus. Auf die Schule übertragen, bedeutet das, man sucht den Mangel oder die Fehlfunktion nicht da, wo er/sie zu finden wäre, nämlich in der Didaktik, sprich: in der Wissensvermittlung und nicht beim Empfänger des Wissens
Aber genau da liegt das eigentliche Problem: In der Vorstellung, dass Du auf festgelegten Wissensgebieten bestimmte Kenntnisse haben musst, und das in Abhängigkeit vom Alter. Wenn nicht, bist Du angeblich. krank. So jedenfalls die Unterstellung.
Von dem Moment an, wo Du selbst darüber bestimmst, zu welchen Zeitpunkt Du dieses oder jedes lernst, gäbe es kein «Dys….» mehr.
Gruß Matti
Ich finde du solltest einen machen da wenn du z.B. in Nrw lebst du da vorteile kriegst z.b. bei tests wo du länger schreiben darfst.
ja auch wenn dein Bundesland dass nicht anerkannt empfehle ich trotzdem den test manche Schulen wie z.B. meine hilft den Kindern dann auch wenn das Bundesland das nicht annerkennt
Was bringt Dir ein Nachteilsausgleich, wenn Du eine Rechenschwäche hast ? Dann würde ja eine Schwäche belohnt werden, anstatt eine Stärke.
Okey danke, allerdings, wie ich bereits beschrieben habe (aber ist nicht schlimm falls du es überlesen hast), lebe ich in einem Bundesland, das Dyskalkulie nicht anerkennt und ich dadurch sowieso keinen Nachteilsausgleich erhalten würde.