Was bedeutet: "Der Wechsel allein ist das Beständige" (Zitat von Arthur Schopenhauer)?

4 Antworten

Den Spruch kenne ich in der Version: "Nichts ist so beständig wie die Änderung".

Hier handelt es sich um die Stellungnahme von Arthur Schopenhauer zu einer Diskussion, die es seit der Antike gibt und die bis heute anhält.

Dabei stehen sich zwei Auffassungen diametral gegenüber. Die eine Auffassung sagt, die Welt ist eine Konstante. So wie ist, so war sie immer und so wird sie immer sein. Das ist eine statische Auffassung von der Welt. Kurz gesagt: die Welt ist ein Zustand.

Dem steht die dynamsiche Auffassung gegenüber. Die Welt, so wie sie ist, ist nur eine Momentaufnahme, ansonsten findet ein ständiges Werden und Vergehen statt. Sie kommt uns nur deshalb oft statisch vor, weil viele Vorgänge so langsam ablaufen, dass wir sie innerhalb eines Menschenlebens nicht als Veränderung wahrnehmen können. Kurz gesagt: die Welt ist ein Prozess.

Aus der Antike ist der Spruch Heraklits bekannt "panta rhei", "alles fließt", womit er die Welt als prozesshaft beschreibt.

Im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein war die überwiegende, vor allem durch die Bibel geprägte Auffassung, die Welt sei statisch und so, wie sie Gott geschaffen habe. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Geologen, dass die Welt einer ständigen Veränderung in Millionen von Jahren andauernden Prozessen unterworfen sei. 

In der heutigen Zeit treffen die beiden Auffassungen auch hier im Forum oft aufeinander. Die "Statiker" behaupten nach wie vor, die Welt sei und bleibe so, wie sie Gott in seiner Schöpfung geschaffen habe. Die wissenschaftliche Gegenposition, dass die Welt ein ständiger Entwicklungsprozess sei, z.B. in Form des Urknalles mit der Entwicklung des Universums oder in Form der Evolution als Entwicklungsprozess des Lebens, wird bestritten.

Schopenhauer meint nun zu der Behauptung der Beständigkeit, dass es eben eine Beständigkeit an sich nicht gibt und formuliert das im scheinbaren Widerspruch, das einzig Beständige sei der Wechsel.


Also, meine Vermutung ist, das damit gemeint ist, dass das worauf wir alle uns verlassen können ist, dass sich die Dinge stets verändern.

heißt es ist gegen die Natur, gleich zu sein, die Natur verändert sich immer.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Geburt, Leben, Tod.

Und damit ist der Wandel "Wechsel" auf jedenfall "beständig", darauf ist Verlass.

So würde ich es interpretieren :)

Hallo,

Da alles in beständiger Veränderung ist, ist die Veränderung oder der Wechsel die beständige Konstante. Die alten Griechen sagten: Alles fließt und Du kannst nicht zweimal in denselben Fluß steigen. Und niemand kann sich diesem Veränderungsprozess entziehen.

Liebe Grüße, Cagliostro 

Das bedeutet ganz einfach, dass du dich auf nichts verlassen kannst, weil Alles sich ändert oder ändern kann.

Deshalb versuchen Menschen, sich im Leben so einzurichten, dass ihr Lebensumfeld stabil ist. Und je mehr sie daran festhalten, je mehr sind sie destabilisiert, wenn plötzlich der Einbruch kommt.

Meine Philosophie ist, dass es im Leben nur eine einzige Gewissheit gibt, nämlich, dass wir sterben, alles andere kann sich in jeder Minute ändern.