warum zeigen die im tv immer die selben reportagen vom 2. weltkrieg...?

7 Antworten

Genau das frage ich mich seit Jahrzehnten auch. Irgendwie langweilt mich das. Nicht nur auf Phönix, sondern auch bei N24, WELT und auf Amerikanischen Nachrichten Sender wie Fox News und BBC News. Kein anderes Land ausser Deutschland hat so viele Geschichten geschrieben wie kein anderer. Es ist bemerkenswert wie weit die Technik so fortgeschritten war. Damals konnte man Ton und Bild sowie auch den Sound perfekt verstehen. Im Gegensatz zu den anderen Ländern war Bild und Tonübertragung nahezu unmöglich. Die guten alten DDR Produkte waren langlebig, robuster im Gegensatz zu heute und funktionieren noch wie am ersten Tag. Viele solche spannenden Reportagen und Dokus dienen als Schulvideo.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Stressika  08.08.2023, 23:29

Jedem muss klar sein das die Geschichte des Nationalsozialismus mehr ist als Machtergreifung, Judenverfolgung, Krieg und Niederlage. Jedem muss ins Gedächtnis gebracht werden, dass das deutsche Volk von den Nationalsozialisten korrumpiert wurde, indem es mit sozialen Wohltaten überhäuft und dem kleinen Mann unerreichbare Aufstiegschancen geboten wurden, mit einer als gerecht empfundenen Steuerpolitik - nach oben umverteilt, durch Bereicherungsmöglichkeiten aus arisiertem fremdem Eigentum, mit der Lizenz zum "Erbeuten", mit der Aussicht dem durchweg patriotischen Volk den Sieg zu schenken und somit die Schuld von Versailles zu tilgen. Das ist für mich die richtige Erinnerungskultur an die Untaten unserer Vorfahren.

In den letzten drei Jahrzehnten sind zahlreiche Gedenkstätten an Orten des Nazi Terrors entstanden, oftmals auf Initiative lokaler Bürgergruppen. Gut, in Deutschland dauerte es bis in das Jahr 2005, als nach jahrelangen Debatten in Berlin das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingeweiht werden konnte. Drei Jahre später wurde ein eigenes Denkmal zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen aufgestellt, und 2012 folgte ein eigenes Denkmal für die Roma und Sinti. Die Tatsache, dass bald auch die letzten Überlebenden des Holocaust gestorben sein werden und sie nicht mehr unmittelbar persönlich Zeugnis vom Geschehen ablegen können, hat einen deutlichen Schub in der Dokumentation ihrer Erlebnisse bewirkt.

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Von Experte Udavu bestätigt

...und das muss auch so bleiben!!!

Die Verantwortung in Deutschland eine besondere ist, denn es war schließlich hier, wo Juden aus ihren Wohnungen gezerrt wurden, um in Ghettos oder Konzentrationslager deportiert zu werden, wo sie erschöpft und systematisch ausgehungert starben oder in Gaskammern ermordet wurden. Wer in Deutschland lebt und Teil dieser Gesellschaft ist, wer das Land verstehen will, muss den Nationalsozialismus und den Holocaust kennen. Nicht im Sinne von Schuld, sondern von Verantwortung. Dabei spielt es keine Rolle, woher die eigenen Vorfahren stammen. In diesem Punkt gibt es eine Gemeinsamkeit, die Deutsche und Zugewanderte bzw. ihre Nachfahren teilen können und müssen.

Es war nach dem 2 Weltkrieg ein langer Lernprozess, der einige Jahre benötigte um die deutsche Bevölkerung aus ihrer festen Verankerung mit dem NS-Regime zu holen und ihnen das Bewusstsein für die Aufarbeitung mit diesem Teil der Geschichte zu geben. Aufgrund dieser langen Wege ist es gelungen der heutigen Bevölkerung die grausamen Taten eines verbrecherischen Systems näher vor Augen zu führen, als es in den direkten Jahren nach Kriegsende und weit darüber hinaus möglich war. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat in den 90er Jahren ergeben, das 81 % der deutschen Bevölkerung die Geschichte der Judenverfolgung und die Verbrechen des Nazi-Regimes hinter sich lassen möchten ("am besten vergessen"). Allein die Aussage "am besten vergessen" zeigte hierbei, das es diesen Personen dabei nicht um die Reduzierung der Medienberichte und ähnlichem ging, sondern pauschal um einen kompletten Schlussstrich unter diesen Teil der deutschen Geschichte. Die Akzeptanz der Bevölkerung sich mit dieser Geschichte, auch unser Großeltern und Ur-Großeltern weiterhin auseinanderzusetzen und den Zusammenhang mit der Gegenwart zu erkennen, hat sich seit der immer präsenten Erinnerungskultur in Deutschland fast verdoppelt. Das hat nichts mit Gehirnwäsche gemein, sondern mit der Erkenntnis, das unsere direkten Vorfahren in gewaltiger Anzahl, Täter und Mitwisser waren.

Nein, der Holocaust und somit auch die Nationalsozialisten werden sicherlich nie vergessen sein und werden immer mit Deutschland in Verbindung gebracht werden. Nur der deutliche Blick in die Vergangenheit erklärt die Gegenwart, das vergessen viele!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Ortsvektor  09.08.2023, 08:06

Hallo Stressika. Was Du schreibst, ist leider nur die offizielle Propaganda zu unserer Geschichte 1933 bis 1949...Ohne das geht es also auch auf dieser Seite nicht...

Zunächst folgendes : Die Verbrechen der Nazis waren gewaltig, das den jüdischen Menschen, den Polen und Russen angetane Unrecht ist legendär. Das wir heute Denkmale und Stolpersteine für die Opfer der deutschen Willkürherrschaft errichten, das wir Ihrer gedenken und uns daran erinnern ist völlig i.O.

Aber ist das wirklich Alles ? Gibt es nicht auch eine Kehrseite der Münze ? Gab es nicht eine verbrecherische Bombardierung der deutschen Zivilbevölkerung buchstäblich bis zum letzten Kriegstag ? Gab es nach dem Krieg nicht polnische und russische KZs, in denen massenhaft deutsche Zivilisten und Kriegsgefangene gequält und ermordet wurden ? Gab es keine Erschiessungen und Verhungern lassen der deutschen Kriegsgefangenen ? Die Einseitigkeit der heutigen Geschichtsdarstellung in unseren Medien macht einfach nur sprachlos...

Ich fordere dich hiermit öffentlich auf, dir das Buch von Franz W. Seidler "Deutsche Opfer -Aliierte Täter 1945" zu beschaffen und zu lesen. Es ist leicht erhältlich. Natürlich wird dieser Mann in unsere Medien sogleich in die rechte Ecke gestellt und schlecht geredet. Das ist alles Quark. Mich interessiert nur : ist das die Wahrheit, was der schreibt ? Und es gibt in Deutschland Dutzende andere Autoren, die ähnliches berichten...

Und was meinst Du eigentlich mit der Aussage, daß unsere Vorfahren in grosser Zahl Täter und Opfer waren ? Hast Du schon mal davon gehört, dass damals Befehl und Gehorsam galt ? Die Nazis hatten kein Problem damit, Leute, die nicht spurten, einzusperren oder sogar einen Kopf kürzer zu machen. Hast Du Dich mal gefragt, wie Du, genau Du, damals gehandelt hättest ? Du hättest mit 99.9 prozentiger Sicherheit genauso mitgezogen, wie Millionen andere Deutsche auch...

Es ist eben ein großer Unterschied, ob man damals irgendwie fertig werden musste, oder ob man von der warmen Schreibstube aus die Dinge beurteilt...

So, jetzt bin ich auf deine Antwort gespannt.

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Stressika  09.08.2023, 09:11
@Ortsvektor

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Ich kenne jedes einzelne Buch im Zusammenhang mit den Nationalsozialisten, viele über Stalin aus dieser Zeit, ebenso alle erdenklichen Schriften aus US oder englischer Hand und ich habe jedes dieser Bücher auch gelesen, verstanden und über viele Jahre zehntausenden Studenten gelehrt.

Kriegsverbrechen der Alliierten oder alle Untaten gegen Deutsche während des Krieges und in der Nachkriegszeit, die Leiden der Zivilbevölkerung durch die Bombardierungen deutscher Städte und durch Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten, die völkerrechtswidrige Zurückhaltung von Kriegsgefangenen haben fast immer eine bestimmte Funktion im Diskurs über die deutsche Schuld. Der Verweis auf das den Deutschen zugefügte Leid und Unrecht dient oftmals daran Interessierten zu einer vergleichenden Aufrechnung, wobei der Kontext missachtet oder willkürlich hergestellt wird und kausale Zusammenhänge vernachlässigt werden. Das den Bombardements deutscher Städte die Luftangriffe Londons oder Warschau vorangegangen waren, wird nicht thematisiert, wenn die Verluste nach dem Angriff auf Dresden beklagt oder gar maximiert werden., die Rolle der Sudetendeutschen Partei in der Tschechoslowakei zwischen 1933 und 1938 wird nicht erwähnt, wenn von tschechischer Grausamkeit bei der Vertreibung der Sudetendeutschen die Rede ist, die Methoden deutscher Okkupationsherrschaft in Polen sind vergessen, wenn der Verlust Schlesiens oder Pommerns als historisches Unrecht zum Gegenstand der Debatte gemacht wird und wenn die Vertreibungsverbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung dieser Gebiete thematisiert wird. Die Methode der einseitigen und ausschließlichen Schuldzuweisung dient dann vor allem der Exkulpation. Mit dem Pathos der Wehleidigkeit wird Anklage erhoben, um die Gefühle von Ohnmacht und Schuld auf der eigenen Seite zu lindern, um die Last unrühmlicher Geschichte zu erleichtern.

Wie man hier und auch da gut erkennen kann, wird heutzutage immer noch gerne gesprochen über die Zeit kurz vor Ende und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mittel-Europa, aus der Tschechoslowakei, Polen, Jugoslawien, Ungarn und Rumänien, wo sich Deutsche vor Jahrhunderten angesiedelt hatten, begann. Es wird dabei leider zu oft der direkte Versuch unternommen das eine gegen das andere aufzuwiegen. "Die Deutschen waren schlimm, aber die anderen..." SO funktioniert eine einwandfreie Geschichtsaufarbeitung aber nicht!

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Stressika  09.08.2023, 09:12
@Ortsvektor

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Warum sie Täter und Mitwisser waren? Weil jedem klar sein muss, dass die Geschichte des Nationalsozialismus mehr ist als Machtergreifung, Judenverfolgung, Krieg und Niederlage. Jedem muss ins Gedächtnis gebracht werden, dass das deutsche Volk von den Nationalsozialisten korrumpiert wurde, indem es mit sozialen Wohltaten überhäuft und dem kleinen Mann unerreichbare Aufstiegschancen geboten wurden, mit einer als gerecht empfundenen Steuerpolitik nach oben umverteilt, durch Bereicherungsmöglichkeiten aus arisiertem fremdem Eigentum, mit der Lizenz zum "Erbeuten", mit der Aussicht dem durchweg patriotischen Volk den Sieg zu schenken und somit die Schuld von Versailles zu tilgen. Das, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, der beginnende Boykott und die Maßnahmen gegen die Juden von einem Großteil der Bevölkerung als gerechtfertigt und mit Genugtuung aufgenommen wurden. Dass das Unrecht im deutschen Reich direkt vor den Augen passieren konnte und fast niemand energisch dagegen aufstand.

Dass das deutsche Volk einen erheblichen Anteil am Leid der Juden, der Homosexuellen, der Sinti und Roma, als auch der Behinderten hatte ist in der modernen Geschichtsforschung keine Neuigkeit und es i wäre fatal hier auch nur im Ansatz von einer verdrehten oder überzogenen Geschichtswiedergabe zu sprechen. Es war eben nicht nur eine kleine Sippschaft im Volk die den Mord an den europäischen Juden und die anderen Verbrechen geplant und umgesetzt hatte. Es waren Industrielle, Unternehmer, Arbeitslose, Beamte und Soldaten, die sich beteiligten oder davon profitierten, Konkurrenten wurden ausgeschaltet, deren Arbeitsplätze mit Begeisterung übernommen. Arisiertes Eigentum war auch überall gern genommen, man erfreute sich an den niedrigen Preisen.

Das deutsche Volk ließ sich von den Nationalsozialisten korrumpieren, mit sozialen Wohltaten überhäufen, Die Begünstigten waren weit über 90 % der arischen Bevölkerung und Hitlers Volk konnte nicht allein durch Ideologie gebunden werden, dafür war die Einlösung sozialer Versprechen und die Gleichschaltung der bis dahin unterschiedlichen Klassen notwendig. Druck und Angst vor Gewahrsam oder Tod? Mit Nichten! Es ist bis heute  NIEMAND bekannt, z.B. aus der SS oder der Wehrmacht der gezwungen wurde oder gar mit dem Tode zu rechnen hatte wenn er es verweigerte sich an Morden und Misshandlungen zu beteiligen, niemand!!! Mit ihnen wäre nichts passiert, außer von ihren Kameraden verhöhnt oder gar versetzt zu werden. Das war "die Strafe" für eine Verweigerung! Bis heute gibt es keinen einzigen Fall der ein Todesurteil nach einer Verweigerung belegt und auch hier wurde ausgiebig geforscht.

Der Zweite Weltkrieg, der als Raub- und Vernichtungskrieg angelegt war, um Europa zu unterwerfen, zu beherrschen und zu versklaven, endete mit der vollkommenen Niederlage, der Teilung Deutschlands, Europas und der Welt auf lange Zeit. Die Geschichte des Dritten Reiches zeigt dabei die Notwendigkeit von Werten wie Demokratie, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Humanität und politische Vernunft. Der nationalsozialistische Staat mit all den Verbrechen, zu denen sich Menschen verführen ließen, darf nicht nur Anlass zu Scham, Zerknirschung und Schuldbewusstsein geben. Das Dritte Reich sollte vielmehr als unmittelbares Beispiel dafür verstanden werden, wohin es führt, die Demokratie abzulehnen, den Rechtsstaat preiszugeben und die Grundsätze von Toleranz und Humanität zu verhöhnen. Die Folgen waren millionenfaches individuelles Leid, der Verlust des Ansehens als Nation, der Verlust von Gebieten und die Wiedergutmachungspflicht.

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Ortsvektor  09.08.2023, 10:38
@Stressika

Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten. Leider ist vieles davon wieder nur einseitige Propaganda, berücksichtigt nicht die ganze Wahrheit. Ich werde noch ausführlich darauf eingehen, habe jetzt wenig Zeit, muss noch anderes erledigen...Momentan nur soviel : zu einer allseitigen Geschichtsbildung über die Zeit 33 bis 49 gehört die ganze Wahrheit, und nicht nur die Hälfte. Geh raus auf die Straße, frage die Leute, wer schon von polnischen KZs gehört hat, von der Ermordung deutscher Kriegsgefangener, von den Untaten jugoslawischer oder russischer Partisanen oder egal was : bei den allermeisten Leuten Fehlanzeige. Einen Josef Mengele kennen viele, einen Salomon Morel nicht...Das soll z.Bsp. im Deutschen Fernsehen nicht sein. Und wenn sich unser Bundespräsident vor den polnischer Opfern verneigt, die gewiss nicht kleine Zahl der deutschen Opfer der polnischen Willkürherrschaft nach dem Krieg nicht mal als Randnotiz erwähnt, wundert es dann noch jemanden, dass Polen heute 1.3 Billionen Euro Reparationen von Deutschland fordert ? 1.3 Billionen !!! Offensichtlich haben die Deutschen in den Augen der Polen noch nicht genug gelitten für ihren Fehler, Hitler zu folgen. Es sagt ihnen ja auch niemand...

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Ortsvektor  12.08.2023, 09:19
@Stressika

Hallo Stressika. Werde nun doch nicht weiter auf Einzelheiten deines Kommentars eingehen. Das hat bei dir keinen Sinn. Du bist für Gegenargumente nicht offen, und antwortest auf Fragen, die man dir stellt, nicht. Nur noch zwei Aspekte möchte ich anführen. Erstens, wenn man glaubt, daß dieser ewige "Kult mit Schuld" die Demokratie in Deutschland stärkt, so ist das ein Irrtum. Warum wollen, wie Du selbst bemerkst, viele Menschen von der Zeit 33 bis 49 nichts mehr hören ? Weil sie merken, daß sie manipuliert werden sollen, und daß die Geschichtsdarstellung in dieser BRD nur die halbe Wahrheit ist. Eine allseitige und gerechte Darstellung unserer Geschichte findet heute nicht statt. Wie sagt es ein altes jüdisches Sprichwort : Eine halbe Wahrheit ist wie eine ganze Lüge...

Wie gehen andere Länder mit den schwarzen Flecken in ihrer Geschichte um, allen voran Großbritannien? Die haben nicht mal ein schlechtes Gewissen, wenn es um die zig Millionen Hungertoten in Indien geht, die sie durch ihre Kolonialpolitik produziert haben. Und schon gar nicht über die Hunderttausenden verbrannten und erschlagenen deutschen Frauen, Kinder und alten Leute, die sie durch ihren Bombenterror im WK 2 in Deutschland verursacht haben. Natürlich die, denn wo werden wohl die meisten Männer im wehrfähigen Alter gewesen sein ? Mein Sohn war vor einigen Jahren auf Sprachreise in England. Er wurde von gleichaltrigen Briten angespuckt mit der Bemerkung : Ihr habt den Krieg verloren...Und in Deutschland ? Heute werden 100jährige uralte Greise aus den Altenheimen gezerrt und wegen der Geschehnisse im WK2 vor Gericht gestellt. So einen Schwachsinn gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. In solchen Momenten schäme ich mich für dieses heutige Deutschland.

So, und jetzt Schluss. Wie gesagt, ich mache im Moment sinnloses, schade um die Zeit.

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Stressika  12.08.2023, 10:24
@Ortsvektor

Selbstverständlich antworte ich auf gut geschriebenes, hier fiel es mir dann aber aufgrund der platten und verworrenen Vermischungen etwas schwerer.

"Kult mit Schuld"
aus den Altenheimen gezerrt wegen der Geschehnisse im WK2 vor Gericht gestellt
In solchen Momenten schäme ich mich für dieses heutige Deutschland.

Gut das deine Geschichtsdarstellung einer Minderheit angehört, aber dennoch solltest Du dich allein schon für diese Aussage schämen (nicht für dein Land und was aus ihm geworden ist), zudem drückt es dich "vielleicht" in eine bestimmte Richtung der Geschichtsbetrachtung (siehe auch weitere kommende Anmerkungen dazu weiter unten) dementsprechend schmunzle ich leicht und drücke mein bedauern aus! Du solltest dich intensiver mit diesem Teil der Geschichte deiner Vorfahren befassen und nicht auf fragwürdigste Darstellungen der Nischenautoren aus dem roten Buch vertrauen.

Nur auf Basis solider Informationen kann die Beschäftigung mit belasteter Geschichte geführt werden. Das betrifft in besonderem Maße die Nachgeborenen, weil sie immer wieder damit konfrontiert werden. Selbstverständlich geht es dabei nicht um die Schuld oder um die Pflicht, sich mit den Fehlern der Vorfahren zu beschäftigen, vielmehr hat die junge Generation das Recht zu erfahren, was ihre Großeltern und Urgroßeltern getan oder aber unterlassen haben, wie sie in das Unrecht des NS-Staates verstrickt waren oder wie sie sich ihm vielleicht sogar entziehen konnten. Denn nur gesichertes Wissen ermöglicht den klaren Blich auf die Vergangenheit, der nötig ist, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu meistern. Zum notwendigen Wissen, dass vor dem Dickicht aus Legenden und Mutmaßungen, Halbwahrheiten und Lügen (siehe unter anderem deine Anmerkungen) bewahrt, gehören hieb- und stichfeste Informationen über die Entstehung der nationalsozialistischen Ideologie, über Hitlers Aufstieg zur Macht, über den Niedergang des Rechtsstaats, die vorauseilende Zustimmung so vieler zur Ausgrenzung und Verfolgung der Minderheiten, über den Willen des Regimes zum Krieg und seiner Verachtung der Menschen.

Die Geschichtsrevisionisten, vielleicht hast Du von diesen Menschen ja mal was gehört, vermitteln den Anschein, wissenschaftlich zu arbeiten, einigen unter ihnen bedienen sich des wissenschaftlichen Umfelds, aus dem sie kommen, um auf ihre vermeidliche Seriosität zu verweisen oder sich geben sich gar als Historiker aus. Der Habitus der Wissenschaftlichkeit wird vor allem dadurch erzeugt, dass sich die Protagonisten gegenseitig immer wieder zitieren und als Quelle angeben und von einseitiger Darstellung der damaligen Ereignisse berichten. Das Negieren von Quellen und ihre selektive Auswahl als Beleg für eine vorab intendierte These, die Verfälschung von Dokumenten, die Diskreditierung von Zeugenaussagen der Täter wie der Opfer und der wissenschaftlichen Forschung zum Nationalsozialismus, das stützen auf unseriöse Gutachten, all dies hat mit Wissenschaft nichts gemein, es handelt sich vielmehr Methoden einer politischen Propaganda, dem jeglicher Wille einer wissenschaftlichen Erkenntnis fehlt und deren alleiniger Zweck die Verbreitung von Unwahrheiten und antisemitischer Stereotypen ist. Bedient wird insbesondere der Topos der Verschwörungstheorien, nach denen unter anderem das internationale Judentum eine gigantische Fälscherwerkstatt eingerichtet habe, mit deren Hilfe Dokumente der verschiedensten Provenienz entstellt, verfälscht und anschließend weltweit in die zuständigen Archive in Deutschland, den USA, und anderen Ländern, auch in Russland transferiert worden seien um bei Ansicht dieser nur einen Täter in Frage kommen zu lassen, Deutschland. Schließlich habe das internationale Judentum auch die in- und ausländischen Gerichte so weit beeinflusst, dass Zeugen aus den Reihen der Täter den Judenmord unter Folter zugaben bzw. die jüdischen Überlebenden Falschaussagen gemacht hätten.

Grüße aus Tel Aviv und ein schönes Wochenende

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Ortsvektor  12.08.2023, 12:03
@Stressika

Viele Grüße zurück aus dem Norden Deutschlands. Zunächst mal ist es so, daß ich mich mein ganzes Leben lang mit der Zeit 33 bis 49 beschäftigt habe, und das sind einige Jahrzehnte. Es gibt also keinen Grund für deine Hochnäsigkeit. Es bleibt bei allen meinen Aussagen. Nun lass doch bitte dein ganzes Gephrase von Revisionisten, Verschwörungstheorien und Fälscherwerkstätten und solchem Quark. Ich hatte dir empfohlen, das Buch des Professors und Trägers der Bundesverdienstkreuzes F.W.Seidler " Deutsche Opfer - Aliierte Täter 1945" zu lesen. Angeblich kennst Du alle Literatur, die zum Thema erschienen ist. Klare Frage : Ist das im Allgemeinen die Wahrheit, was der über die zahllosen Kriegsverbrechen an den Deutschen während und nach dem WK 2 schreibt ? Antworte bitte : Es ist im Allgemeinen die Wahrheit, oder : Es ist im Allgemeinen gelogen. Bitte keine Rumeierei. Wenn Du der Aufassung bist, das der lügt, dann schlage ich dir vor, dass wir beide dieses Buch zur Hand nehmen, und mit Argument und Gegenargument herausarbeiten, was dort wahr oder falsch ist.

Schönes Wochenende !!

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Stressika  12.08.2023, 15:53
@Ortsvektor

Wie erwähnt und von dir auch einwandfrei gelesen, ist mit die gesamte Bandbreite der Literatur zur Geschichte der Weimarer Republik, der nationalsozialistischen Bewegung und der neueren deutschen Geschichte geläufig und ja, ich habe sie alle gelesen. Auch die vertriebenen Werke geschichtsrevisionistischer Schriften wie beispielsweise von Günter Deckert, Franz W. Seidler, Viktor Suworow, James Bacque, David Irving, fremdenfeindliche Pamphlete von Carl-Friedrich Berg als auch pseudowissenschaftliche Arbeiten von Helmut Schröcke und Nachdrucke einschlägiger Schriften aus der Zeit des Nationalsozialismus wie die des Dichters Erwin Guido Kolbenheyer.

Es ist für dich sicherlich nicht neu oder gar bedenklich das dein Heiligentum, das Opfer und Täter Werk von Seidler 2013 verlegt wurde von D. Munier, dessen Verlag ausschließlich geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Schriften in seinem Sammelsurium dem eifrigen Leser darbietet. Warum aber wurde dieses wertvolle Werk zzgl. vieler anderer "Forschungsarbeiten in Buchform" Seidlers nicht anderweitig verlegt? Es wollte schlicht niemand haben! Warum dieses? Alles Systemtreue vermute ich jetzt mal, oder? Seine begeisterte Leserschaft findet sich überwiegend im weit rechten Sektor der deutschen Gegenwart. Da hilft auch nicht zu betonen, daß Herr Seidler in den 70er Jahren das Bundesverdienstkreuz erhalten hat oder als Historiker und Hochschullehrer tätig war, da besteht kein Zusammenhang zu treffenden Aussagen seiner "Forschungen". Interessanter ist aber für die Durchleuchtung seiner Arbeiten der Vermerk auf seine regelmäßigen Besuche von rechten und rechtsextremen Veranstaltungen seit fast 25 Jahren.

Seidler stilisiert sich zum aufrechten, allein der Wahrheit verpflichteten Aufklärer außerhalb der gewollten Wege die als Vorgabe für die Bevölkerung gedacht sind. Man merke sich in diesem Zusammenhang auch gleich folgendes:

Wenn jemand nach seiner Emeritierung Bücher am Fließband publiziert und dieses zudem über lange Zeit, dann hat dieser Autor sich schon lange aus der seriösen Geschichtswissenschaft verabschiedet.

Ja und das wird dich jetzt trösten, die Alliierten beginngen Kriegsverbrechen und es waren nicht wenige! Allerdings ist dieses im Krieg leider nichts ungewöhnliches und auf den Schlachtfeldern der Geschichte sind stets Gräueltäter auf der einen und anderen Seite zu finden. Der Stellenwert den die Untaten der späteren Besatzer in der heutigen Nachbetrachtung in Deutschland haben ist ausreichend und durchaus auch kritisch, aber im Land der Täter ist die Aufarbeitung der NS Herrschaft mit der zurecht verordneten Erinnerungskultur ins richtige Verhältnis gesetzt, auch wenn es den älteren mittlerweile aus den Ohren blutet. Ihr wart Täter und nur weit, ganz weit am Rande Opfer und das wollen wir auch heute nicht durch aufwiegen ändern.

Ich schließe dann hier jetzt auch endgültig da weitere Diskussionen vermutlich wie ein Kaugummi gezogen werden. Gesundheit für die Zukunft wünsche ich.

Gruß

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Ortsvektor  13.08.2023, 19:30
@Stressika

Tja, mein Lieber, uns zwei trennen Welten. Mich interessiert z.Bsp. überhaupt nicht, mit welchen Leuten Prof. Seidler verkehrt und mit welchen Verlagen er zusammen arbeitet, oder sonstiger Unrat, den Menschen wie Du sofort heraus kramen, um diesen Mann schlecht zu reden. Das ist Gesinnungsschnüffelei, und die lehne ich ab. Mich interessiert nur, ob in seinen Werken die Wahrheit steht. Das dem so ist, ist unbestritten.

Interessant für mich deine Aussage, dass wir Deutsche vor allem Täter waren, und nur ganz, ganz am Rande Opfer. Die Millionen Morde und Vergewaltigungen, die die Aliierten in ihrer Willkür während und nach (!!) dem Krieg an den Deutschen begangen haben, sind nur eine nicht nennenswerte Bagatelle ? Die deutschen Opfer sind sind nicht Opfer zweiter, sondern zehnter Klasse ? Leute wie Du zeigen damit ganz offen, dass sie auch fast 80 Jahre nach dem Krieg nicht bereit sind, alte Feindschaften endgültig zu begraben. Ihr wollt euch weiterhin moralisch über die Deutschen stellen, mit dem Finger auf uns zeigen und natürlich finanzielle Forderungen stellen, so wie es die Polen gerade wieder tun. Das ist entschieden abzulehnen.

Ich werde dich auf dieser Seite auch weiterhin gelegentlich attackieren, wenn Du den Deutschen allzu offensichtlich "Schuld" einhämmern willst. Aber wir schlagen uns nicht gegenseitig den Schädel ein, soviel haben wir hoffentlich aus unserer Geschichte gelernt. Insofern wünsche ich dir Alles Gute und Viel Glück.

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Naja damals gab es halt noch keine Handy's mit Kameras.

Außerdem wurde sehr viel vernichtet.

Man hat halt nicht so viel Filmmaterial.

Es gibt eben nur eine begrenzte Menge historisches Filmmaterial. Ausserdem sind zu fast allen Feldzügen Reportagen erschienen.

Also wenn man auf die ZDF Mediathek geht kann man sich alles anschauen, Angriffskrieg, HOLOCAUST, Reihwisenlager usw.