Warum wurde damals so schnell geheiratet (19. Jahrhundert)?

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Weil es schon vorher so gewesen war.

Ehe war die wirtschaftliche Grundlage erwachsener Menschen, vor allem Frauen. Deshalb heirateten auch vor allem die Frauen so früh. Das Heiratsalter der Männer war später.

Da die Funktion der Frau das Gebären und Kinderaufziehen war, ist auch logisch, dass sie verheiratet wurde, sobald sie dazu befähigt war. Also fällt das Heiratsalter mit der Geschlechtsreife/Pubertät zusammen.

Der Mann hatte die Funktion, die Frau und die Kinder zu versorgen. Und darum war sein Heiratsalter regulär mit dem Beginn der Einkommenserzielung verbunden. Für ihn war die Geschlechtsreife irrelevant, ein Mann konnte erst heiraten, wenn er eines hatte.

Sich alle Menschen als verheirate vorzustellen, ist eine riesige Illusion. Zu manchen Zeiten war die Mehrheit der Männer unverheiratet, da sie kein ausreichendes Einkommen erzielen konnte. In der Einehe-Moral zieht das dann ungefähr ebensoviele unverheiratete Frauen nach sich.

Damals wurde man schneller "erwachsen" als heute. Die meisten hab mit 14/15 eine Ausbildung oder Arbeit begonnen und standen früher auf eingeben Beinen.

Die Lebenserwartung war geringer.

Die Sozialsysteme waren noch nicht so aufgebaut. Kinder waren die Sicherheit fürs Alter.

Uneheliche Kinder waren eine große Schande.

Weil erstens die katholische Kirche das Sagen hatte, auch in allen gesellschaftlichen Dingen, besonders zum Thema Kinderkriegen und Erbschaft, und andererseits weil die Heirat die Sozialversicherung zu dieser Zeit war.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Man konnte nicht ohne Trauschein zusammmenleben. Also wo dann bitte intim werden, ging nicht. Also heiraten, das war die Lösung.


miqona  19.09.2021, 09:48

Ging natürlich schon.. Nur nicht offiziell

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