Warum wird Schauspieler H. Hoenig von den Krankenkassen nicht mehr aufgenommen?

5 Antworten

Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Er ist alt genug, um zu wissen, dass eine KV notwendig ist, und wenn er sich das Geld lieber sparen will, muss er mit den Konsequenzen rechnen.

Ansonsten siehe Antwort Mertis

Von Experte AnnaStark bestätigt

Die Berichterstattung ist sehr verzerrt und mein Mitleid mit Herrn Hoenig (wegen dr Versicherungssituation, natürlich nicht wegen seinem Gesundheitszustand) hält sich in Grenzen. Hier wird vieles sehr falsch dargestellt, vermutlich vorsätzlich gelogen.

Niemand "fliegt aus der Krankenversicherung" weil er sie nicht mehr bezahlen kann. Das geht nicht. Das ist schlichtweg ein Märchen, höchstwahrscheinlich vorsätzlich verbreitet um die Spendenbereitschaft zu erhöhen.

Wenn man seine Privatversicherung nicht mehr zahlen kann und Schulden anhäuft, wird man in den "Notlagentarif" bzw. "Basistarif" umgestellt. In diesem sind lebensrettende Operation selbstverständlich abgesichert. Wenn man selbst den Notlagentarif nicht zahlen kann (was ja passieren kann), dann hat man Anspruch auf Sozialhilfe bzw. Grundsicherung im Alter welche die Beiträge für diesen Basisvertrag übernimmt (Hilfsbedürftigkeit vorausgesetzt).

Soll heißen, niemand "fliegt aus der Versicherung weil sie zu teuer ist", der gute Herr wollte sich das Geld für die Versicherung schlichtweg sparen, hat dann selbst gekündigt im vollen Bewusstsein dann keine Krankenversicherung mehr zu haben - und jetzt jammert er weil er keine Versicherung hat.

Das sollte man sich klar machen, was da läuft halte ich schon für gezielte Täuschung...


Tannennadel55 
Fragesteller
 13.05.2024, 13:40

ja das könnte so sein, er hätte wahrscheinlich sein Vermögen offenlegen müssen und dann hätte ihm wohl ggf. die Grundsicherung auch nicht zugestanden...

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DerHans  13.05.2024, 13:43

GEKÜNDIGT hat er wahrscheinlich gar nicht, weil das ja gar nicht geht.

Er hat sich eben die Beiträge "gespart". Soll er doch die OP von dieser Ersparnis zahlen.

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So selten ist das nicht und Heinz Hoenig ist nicht etwa deswegen betroffen, weil er Freiberufler war/ist. Bei den privaten Kassen ist so eine Misere sehr schnell passiert, vor allem wenn man über 55 ist und die Preise immer höher gehen. Ich habe so was mal bei einem ganz normalen biederen Angestellten erlebt, bei dem die private Krankenversicherung schleichend immer teurer wurde, bis er sie sich nicht mehr leisten konnte - als er so um die 60 war, war das für ihn praktisch unbezahlbar. Es kam eines Tages mehr zufällig raus, dass er nicht mehr versichert war; er konnte nur deswegen bei seiner Frau wieder mitversichert werden, weil man "bei der AOK jemanden kannte" und der es "dann doch ermöglicht hat".

Will sagen: So was ist oft Mauschelei bzw. die Kaffeetrinker mauern bei vielem auch (selbst bei banalen Fragen wie einem Basistarif oder weiteren Lösungen) und man muss sie leider erst "treten" oder mit höheren Kontakten kommen, damit Dinge möglich sind, die "auf einmal dann doch gehen". Ich habe den Fall mal hautnah bei einem freien Fotografen erlebt, der nicht ausreichend versichert war und dann erst eine Lösung erzielt, als der Redaktionsleiter und ich gemeinsam dort persönlich vorstellig wurden und uns für den Mann einsetzten und auch bekundeten, dass es andere Kassen gebe - gerade die AOK ist da komisch und trieft ohnehin vor Vetterleswirtschaft. Auf einmal dann "war alles möglich", was die Damen zuvor mit barschen Formulierungen abgestritten hatten und man entschuldige sich wortreich. Wahrscheinlich hat Hoenig auch so etwas nicht versucht oder war nicht erfolgreich, wobei man nur mutmaßen kann.

Ansonsten sollte (!) ein freier Kulturschaffender wie meinetwegen auch ein erfolgreicher Schauspieler doch in der Künstlersozialkasse registriert sein - aber das Angebot ist total unbekannt. Ich hatte langjährige freie Mitarbeiter und Fotografen bei der Zeitung, die das Modell gar nicht kannten und denen ich das erst mal erklären musste, dass es diese Einrichtung gibt und sie sich da zu melden haben.

Wer sich jetzt über Hoenig lustig macht und die Situation ins Lächerliche zieht oder übertrieben barsch urteilt, der ist übrigens völlig daneben und weiß in der Regel auch nicht, von was er spricht, weil er mit Sicherheit irgendein AOK-versicherter Fabrikarbeiter ist, der in seinem beschränkten Horizont keine Ahnung davon hat, wie es jenseits von Werkhalle, Ziergarten, Stammtisch und Doppelhaushälfte laufen kann und wahrscheinlich jetzt noch beleidigt ist, dass er "den Hoenig immer so gern sah und jetzt nimmer sieht" bzw. sauer ist, weil ein Schauspieler krank wird und man denkt, nach einem harten Arbeitstag in der Fabrik ja aber doch fast gesetzesmäßig ein Anrecht auf TV-Unterhaltung zu haben - ich kenn' doch meine Pappenheimer.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich meine, er war privat versichert und konnte die Beiträge nicht zahlen. Zurück in die Gesetzliche ging's wohl nicht mehr.

Die Notversorgung findet statt. Aber nur die allernötigste Notversorgung.


DerHans  13.05.2024, 13:44

Dazu gehört auch eine lebensrettende Operation. Dafür sind dann die Steuerzahler gut

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Hundertstel  13.05.2024, 14:02
@DerHans

Die "kleine" lebensrettende OP. Die REHA schon nicht mehr.

Hat er auch erhalten. Ob weitere OPs nötig sind wird abgewartet.

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DerHans  13.05.2024, 14:05
@Hundertstel

Auch eine NOTWENDIGE Reha, geht dann zu Lasten des Steuerzahlers. In Deutschland werden eben auch Millionäre gefördert. Und Hoenig muss Millionen verdient haben. Wo er das Geld gebunkert hat, wird man wohl nie heraus finden.

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