Warum wird man Nonne?

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Früher hatten auch in unseren Breitengraden viele Frauen unter bestimmten Umständen keine andere Wahl - keine Berufschancen, und zu Hause war es vielleicht aus verschiedenen Gründen unerträglich. Ungewollt schwangere Mädchen, vergewaltigte Frauen, die von ihren Männern verstoßen wurden, fanden Zuflucht in Klöstern.

Manche Frauen fühlen sich auch berufen, Gott zu Diensten zu sein. Das ist heute allerdings selten geworden, weshalb man eigentlich nur noch betagte Nonnen sieht oder Frauen mit Migrantenhintergrund, die es hier deutlich besser haben als in Armut und Elend in ihrem Heimatland.

Das ist schwierig zu verallgemeinern. Jeder Berufungsweg ist anders, am besten, man lässt sich mal so eine Geschichte erzählen. Ich versuche jetzt trotzdem mal das zu erklären.

Frauen werden Ordensschwestern, weil sie wie jeder Mensch Durst nach Liebe haben. Sie glauben, dass Gott die absolute Liebe ist und ihre Berufung lässt in ihren Herzen den Wunsch entstehen, ganz für und durch diese Liebe zu Leben.

Ordensschwestern glauben, dass Gott will, dass seine Liebe in ihrem Leben triumphiert und so legen sie voll Vertrauen ihr Leben in Gottes Hände.

Für sie ist Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben. Sie wollen ihm nachfolgen, indem sie auf Besitz, Luxus, Männer und Karriere verzichten um ganz für Gott und die Menschen, v.a. die Bedürftigen da sein zu können. Der Verzicht macht sie frei. Sie betrachten im Gebet und in der Stille (je nach Orden sind es kurze oder längere Gebetszeiten) intensiv das, was sie erleben und lassen sich von Gottes Wort (der Bibel) ansprechen. Sie glauben, dass Gott durch die Bibel zu ihnen spricht. All das lässt sie wachsen. Sie glauben, dass das Klosterleben für sie das Richtige ist, weil sie sich dort perfekt entfalten können.

Ich habe mir mal ein Drehbuch für um Himmels Willen ausgedacht. Es ging um eine junge Frau die Nonne werden will. Sie geht ins Kloster, weil ihre Familie tot ist. Ihr Freund ist mit ihrem 4 Monate altem Kind gegen einen Baum Gefahren. Ihr leben war sinnlos. Also beschloss sie ins Kloster zu gehen um dir ihre Ruhe zu finden und Gott zu dienen. Zitat: Mann geht ins Kloster, weil man 1. nah bei Gott sein will 2. Weil man mit der Vergangenheit abschließen willst.

Die tun "sich das nicht an"! Sie wollen freiwillig und gerne in ein Kloster, weil sie die Ruhe schätzen, die Gemeinschaft, den immer gleichen Tagesablauf, die Nähe zu Gott und Beten, denken, überlegen, philosophieren, .... vielleicht auch nur für eine gewisse zeit (3 Monate, 2 Jahre, immer, ...)

So manche Frau hat das Nonnendasein gekündigt, weil es ihr nach einer weile zu langweilig war und sie das leben wieder in vollen Zügen genießen will.

Wenn Du`s nicht verstehst, frag eine Nonne. es gibt so manche lebenslustige Nonne, die für solche Fragen offen ist und gerne erzählt.

Weil es immer noch Menschen gibt, die der Kirche die Treue halten, leider.

Lange wird es aber sicher keine Klöster mehr geben.