Warum wird das Jugendschutzgesetz nicht an die aktuellen Bedürfnisse angepasst?
Da es anscheinend nicht möglich ist, auf den angeboten Content im Netz einzuwirken, müsste man doch eigentlich jetzt die Geräte ins Visier nehmen.
Man könnte doch auch die Überlassung von Geräten die dazu geeignet sind, nicht jugendfreie Inhalte anzuzeigen, strafrechtlich sanktionieren.
Dann wären die Eltern oder Sorgeberechtigten dazu gezwungen auf den Smartphones und Tablets ihrer Kids mit einem Jugendschutz auszustatten.
9 Antworten
Und im nächsten Schritt Scheren, Messer, Kabeln, Treppen und Fahrräder verbieten, weil Eltern, die nicht auf ihre Kinder aufpassen sonst ja ein Verletzungsrisiko zu Hause hätten? Oder noch besser eine Fußfessel für die Kinder und Eltern, damit der Staat immer weis wo sie sind.
Nein, ich halte nichts von mehr Bevormundung. Die Eltern haben die Verantwortung und nicht der Staat oder ein Gerät. Das Problem ist nicht das Gerät, sondern die Eltern, die sich nicht dafür interessieren was das Kind macht. Und mal abgesehen davon, dass es bereits Geräte gibt, die einen relativ guten Schutz für Kinder bieten, würde das nur dafür sorgen, dass betroffene Eltern sich noch weniger dafür interessieren was die Kinder machen.
Den Eltern muss und Bewusstsein gerufen werden, dass sie Verantwortung für das Kind haben und diese ihnen niemand abnimmt. Mehr Bevormundung macht das Problem schlimmer und nicht kleiner.
Ich nenne sowas "Wasserhahn-Eimer-Prinzip".
Ich kann unter einen tropfenden Wasserhahn einen Eimer stellen und das Problem ist vorerst gelöst, oder ich repariere den Hahn, sodass er nicht mehr tropft.
Klar, kann ich Geräte sanktionieren und Jugendschutz erzwingen, oder ich gehe an die Wurzel des Übels und das ist der Content. Wenn das nicht geht, obliegt es jeder Familie selbst, für "Jugendschutz" zu sorgen, oder eben nicht.
"Man könnte doch auch die Überlassung von Geräten die dazu geeignet sind, nicht jugendfreie Inhalte anzuzeigen, strafrechtlich sanktionieren.
Dann wären die Eltern oder Sorgeberechtigten dazu gezwungen auf den Smartphones und Tablets ihrer Kids mit einem Jugendschutz auszustatten."
Das würde dann aber dem bisherigen Zweck des Gesetzes gerade zuwider laufen, da ja Eltern darin sogar ausdrücklich berechtigt werden - als einzige - ihren Kindern auch solches Material zu überlassen, das als nicht geeignet für deren Altersgruppe eingestuft wurde.
Liegt somit ohnehin in der Verantwortung der Eltern, somit wäre eine solche Pflicht ein Widerspruch in sich.
(Jetzt mal alle anderen Kritikpunkte an den Vorschlag komplett ausklammernd)
Weil das eines der kleinsten Probleme ist, die unsere Gesellschaft zu lösen. Zudem ist das nicht so einfach. Solche Sperren sind nun mal leicht zu umgehen.
Warum wird das Jugendschutzgesetz nicht an die aktuellen Bedürfnisse angepasst?
Viele Gesetze in Deutschland sind nicht auf aktuellem Stand.
Die Politik wäre jedoch wohl mit der Erledigung aller Notwendigkeiten überfordert.