Warum werden ukrainische Flüchtlinge nett behandelt und die Flüchtlinge aus Syrien in 2015 nicht?

5 Antworten

Also erst einmal ist die Ukraine viel näher dran und die Flüchtenden kommen auf kurzem Weg nach Polen, Tschechien und eben auch Deutschland. Im Gegensatz dazu sind die syrischen Flüchtlinge durch viele sichere andere Länder gereist und wollten nur hier her, weil sie es bei uns besser hatten, nicht weil es sicherer war.

Zweitens sind Kulturgrnezen eben bedeutsam und können nicht einfach politisch-korrekt weggeredet werden. Ja, der Islam und die dahinterstehende Kultur verursachen eben teilweise auch massive Probleme. Das Wegschauen und Ignorieren löst diese Probleme keineswegs. Was nicht sein darf, das gibt es auch nicht, ist ganz sicher der falsche Ansatz.

sauhaufenhier  21.02.2023, 18:39

Und warum sehen das Viele erst jetzt? Es war doch schon 2015 klar, daß es damit viele Probleme geben wird.

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sauhaufenhier  21.02.2023, 18:45
@Kajjo

Ja... das durften die aber nicht laut sagen, sonst waren sie sofort böse Nazis usw. Es gab sofort immer massiven Gegenwind, da waren noch gaanz viele der Meinung, es ist alles schick, keinerlei Probleme.

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guitarbassman  21.02.2023, 18:50

zwei massiv falsche Annahmen:

  1. Deutschland wird bewusst gewählt, zudem aus monetären Gründen
  2. Die Kultur der Ukraine sei der deutschen ähnlich.

Da sieht man wieder das Problem mit Vorurteilen. Das sind genau die Dinge, die Populisten und rechte Medien verbreiten, die aber fern jeglicher Realität sind.

Menschen, die auf solch eine Distanz migrieren, haben gegen Ende so gut wie keine Kontrolle mehr darüber, wo sie landen. Ich würde behaupten dadurch, dass ich direkt mit migrierten Menschen arbeite hierbei Infos aus erster Hand zu haben. Ein Kollege beispielsweise, der aus Syrien geflüchtet ist, wollte ursprünglich nach Niederlande, da er dort Verwandte hat. Nachdem er erstmal von Österreich nach München kam, musste er dort auf behördliche Anweisung wochenlang bleiben. Schließlich überwies man ihn nach Thüringen, weitere Wochen in denen er nicht das Recht hatte die Region zu verlassen. Letztlich war er dann mittellos und konnte sich eine weiterreise nicht mehr leisten. Er arbeitete (natürlich schwarz, alles andere wäre illegal gewesen) um sich genug zusammenzusparen, was lange Zeit dauerte. So viel Zeit, dass er die neue Kultur kennenlernen konnte und schließlich in Deutschland bleiben wollte, weil es ihm sehr gefiel hier, schließlich ist er nach Baden-Württemberg gekommen und seitdem ein Arbeitskollege. Das ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie es vielen geht.

Nun zu Punkt 2: die Kultur der Ukraine ist der deutschen überhaupt nicht ähnlich. Allein die Schulen: die meisten ukrainischen Kids tun sich sehr schwer hier in DE. In der Heimat gibt es zwei Wege zu Bildungserfolg: Geld und Disziplin. Geld insofern, als dass Korruption im Bildungswesen absolut gängig ist, ganze Schulabschlüsse werden für genug Geld vergeben. Disziplin insofern, als dass auch körperliche Gewalt seitens der Lehrkräfte nicht untypisch sind. Wenn man sich da fehlverhält dann gibt es körperliche Züchtigung. Nur mal ein Beispiel. Die kulturellen Unterschiede ziehen sich durch die gesamte Gesellschaft.

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Kajjo  21.02.2023, 18:59
@guitarbassman

Du unterstellst mir Annahmen und widerlegst dich dann mit einfachen Einztelbeispielen.

Dass Deutschland damals für große Massen das gewünschte Zielland war, ist völlig unumstritteneer Fakt. Es ist geradezu albern, da zu diskutieren.

Ich habe nicht gesagt, dass die ukrainische Kultu achg-so-ähhnlich wäre, aber der Abstand ist erheblich geringer als die syrische.

Ich habe die Schnauze echt voll von diesen Scheinargumenten.

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guitarbassman  21.02.2023, 21:13
@Kajjo

naja, beide Annahmen stecken genau so in deinem Ausgangstext. Ich zitiere:

Im Gegensatz dazu sind die syrischen Flüchtlinge durch viele sichere andere Länder gereist und wollten nur hier her, weil sie es bei uns besser hatten, nicht weil es sicherer war.

Annahme 2:

Zweitens sind Kulturgrnezen eben bedeutsam und können nicht einfach politisch-korrekt weggeredet werden.

Das genannte Beispiel war kein Sonderfall, sondern ein exemplarisches Beispiel, welches du sofort bestätigt sehen würdest, wenn du den Mut hättest Berührungspunkte mit migrierten Menschen zu schaffen. Das schlimmste an den Parolen und Sprüchen, die immer wieder über migrierte Menschen zu vernehmen sind, ist die Tatsache, dass sie von Menschen kommen die niemals im Leben auch nur daran gedacht haben mal in Kontakt mit diesen Menschen zu treten und zu versuchen sie zu verstehen.

Dass Deutschland damals für große Massen das gewünschte Zielland war, ist völlig unumstritteneer Fakt. 

Wann ist "damals" für dich? Während der Gastarbeiter-Bewegung? Absolut. Natürlich ist auch heute Deutschland ein attraktives Land für Migration, was auch wichtig ist, unser Land wäre ohne Migration nicht überlebensfähig. Aber dieses Narrativ, dass alle nach Deutschland wollen weil sie da alles bekommen, das kommt aus nationalistischen Kreisen, die die Grenze des demokratisch Legitimen längst überschritten haben, wird aber gerne in populistischer Manier immer wieder von Menschen aufgewärmt, die ja keine Rassisten sind, aber... Das Ganze macht das Narrativ aber nicht wahr. Es ist und bleibt ein Narrativ, welches zur politischen Beeinflussung in die Welt gesetzt wurde.

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Kajjo  22.02.2023, 10:41
@guitarbassman

Das sind alles nur deine höchstpersönlichen politischen Ansichten, die du hier zu Wahrheiten aufbauscht.

Deutschland als reiches Land mit üppigem Sozialstaat ist weit über Europa hinaus bekannt. Vielleicht musst du einfach auch mal dahingehend recherchieren und nicht nur deine Ansichten bestätigt sehen wollen.

Es ist Fakt, dass Migranten sich Zielländer aussuchen, in denen die Leistungen besonders gut sind. Natürlich gibt es auch andere Faktoren wie Familienzusammenführung und natürlich kann nicht jeder Migrant das erreichen, was er sich wünscht. Aber so zu tun, als ob Deutschland kein präferiertes Ziel für viele wäre, ist einfach nur Augenverschließen.

Was mich richtig ankotzt, ist, dass jede gegenteilige Meinung von dir als "Parole" weggewischt wird und jeder anderen Meinung gleich Rechtslastigkeit unterstellt wird. Das ist kein anständiger Diskussionsstil, sondern einfach nur Wedeln mit der Rassismuskeule.

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guitarbassman  22.02.2023, 13:13
@Kajjo

Ich wedle immer gerne mit der Rassismuskeule, wenn jemand nicht in der Lage ist eine kritische und demokratiefreundliche Haltung zu einem Thema einzunehmen, sondern eben mit Parolen um sich schmeißt. Du verallgemeinerst, in deinen Ausgangsworten ist keine Differenzierung, es ist eine Pauschalaussage, die eine heterogene Masse von Menschen künstlich negativ homogenisieren soll, nämlich dahingehend, dass die ja alle nur herkommen weil Deutschland ein starkes Sozialsystem hat. Weitergehend bringst du das als Argument für Ungleichbehandlung und lässt in deiner Formulierung keinen Zweifel daran, das der von dir genannte Umstand die Ungleichbehandlung rechtfertigt. Oder anders gesagt: du machst deutlich, dass du das nicht akzeptabel findest, dass syrische Flüchtlinge nach Deutschland kommen, da ja sichere Länder dazwischen liegen.
Und da sind wir eben genau da, wo ich die Aussagen eingeordnet habe: bei populistischen Parolen, die weder kritisch noch differenziert sind.

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LeonardoDi  22.02.2023, 15:09

Pfuiii... und du bist ein Moderator. Gutefrage sollte sich schämen.

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Frag ich mich auch. Es kam ja schon öfter die Frage auf, ob die ukrainischen Flüchtlinge Edelflüchtlinge sind.. Oder ich hatte vor 1,2 Tagen hier die Frage gestellt, ob es fair ist, daß die ukrainischen Flüchtlinge in TV und Medien öffentlich gelobt werden, weil sie angeblich das Fachkräfteproblem hier in Deutschland lösen. Wie unfair gegenüber deutschen Pflegekräften, die wegen viel zu geringer Löhne den Job nicht mehr machen können. Diese ganze Hysterie und Moralgetue, was komischerweise sonst nirgends zu finden ist, ist einfach nur beschämend. Doppelmoral.

Ganz einfach:

Zum einen sind die Ukrainer wirklich unsere Nachbarn, es ist naheliegend, dass sie in nahe europäische Länder fliehen. Kulturell gibt es auch keine großen Unterschiede. Syrer könnten auch in näher liegende Länder mit ähnlicher Kultur auswandern.

Zum anderen sind Ukrainer ganz sicherlich wesentlich weniger kriminell als Syrer, die man beinahe täglich in Medienberichten zu (Schwer-)Verbrechen wiederfindet.

guitarbassman  21.02.2023, 18:54
Kulturell gibt es auch keine großen Unterschiede.

Das stimmt überhaupt nicht. Die Ukraine lebt eine völlig andere Kultur als wir in vielerlei Hinsicht. Allein der demokratische Gedanke, der hierzulande inzwischen ja weit verbreitet ist, ist den meisten Menschen aus der Ukraine fremd. Die damit einhergehenden Werte, das fehlt in der ukrainischen Kultur, da die Politik wie auch viele andere Bereiche stark von Korruption geprägt sind.

Syrer könnten auch in näher liegende Länder mit ähnlicher Kultur auswandern.

Was die meisten auch tun. Siehe jegliche Statistiken über Flucht und Migration.

Zum anderen sind Ukrainer ganz sicherlich wesentlich weniger kriminell als Syrer, die man beinahe täglich in Medienberichten zu (Schwer-)Verbrechen wiederfindet.

Das - bei aller Liebe - ist eine rassistische und volksverhetzende Pauschalaussage. Das könnte ich dir jetzt auch erklären, weshalb Kriminalstatistiken so aussehen wie sie aussehen, aber ich fürchte wer solche Aussagen trifft ist mit Vernunft nicht mehr zu erreichen und wandelt auch politisch längst an der Grenze des demokratisch Erlaubten.

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Benedikt789  21.02.2023, 22:23
@guitarbassman

Du könntest natürlich mit deinen Relativierungen kommen. Ich glaube halt an die Fakten, die manchen Leuten ein Dorn im Auge sind. Shame on me.

Das "Kulturell gibt es..." war auf den Vergleich mit Syrern bezogen, da liegen ja Welten dazwischen, gerade wenn es um Dinge wie religiösen Fanatismus und Respekt vor Frauen geht.

P.S: Die Begriffe "rassistisch" und "volksverhetzend" werden heute so inflationär gebraucht, dass sie vielen zurecht beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus gehen.

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guitarbassman  21.02.2023, 23:03
@Benedikt789
Das "Kulturell gibt es..." war auf den Vergleich mit Syrern bezogen, da liegen ja Welten dazwischen, gerade wenn es um Dinge wie religiösen Fanatismus und Respekt vor Frauen geht.

Naja, die Ukraine kann wahrlich nicht behaupten nicht patriarchalisch zu sein...

P.S: Die Begriffe "rassistisch" und "volksverhetzend" werden heute so inflationär gebraucht, dass sie vielen zurecht beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus gehen.

Andererseits werden volksverhetzende und rassistische Aussagen so inflationär gebraucht und sind dank der rechtspopulistischen AfD so salonfähig geworden, dass man sie leider nicht mehr so ernst nimmt wie sie eigentlich sind...

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Warum werden ukrainische Flüchtlinge nett behandelt und die Flüchtlinge aus Syrien in 2015 nicht?

Weil diese Aussage pauschal falsch ist. Ich kenne auch genug Leute, die gegen ukrainische Flüchtlinge wettern. Es stimmt aber, dass das im Schnitt weniger Menschen sind. Das liegt an zwei Dinge: Ukrainer haben niedrigere Kriminalitätsraten und sie sind uns kulturell Näher und können daher einfacher in unsere Gesellschaft integriert werden.

Das ist doch rassistisch

Nein. Niemand hat behauptet, dass Ukrainer zu einer wertvolleren Menschenrasse als die Syrer gehören würden.

und islamophob oder nicht?

Nein. Auch in der Ukraine gibt es Muslime und umgekehrt. Aber ich finde, ein bisschen Islamophobie kann sowieso nicht schaden. Immerhin reden wir hier von einer Religion, in der, von Million von Menschen auf diese Weise praktiziert, Frauen unterdrückt, Tiere gefoltert und Schwule verfolgt werden. Das sind jetzt keine Wertevorstellungen, für die ich sonderlich viel Sympathie hege.

Weil es anfänglich den Eindruck gab, dass die Ukrainer wirklich einen Fluchtgrund hätten. Dies obwohl die Ukrainer aus den umkämpften Regionen ja eher rusischstämmig sind und nach Russland geflohen sind.
Erst nach und nach sickert durch, dass die Ukrainer, die hier sind aus der Westukraine sind also KEINEN Fluchtgrund haben und ihr Land vernachläsigen.
Bei den Syrern war immer klar, dass nur sehr wenige politisch aktiv und daher verfolgt waren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung