Warum werden Schüler zum Schwimmunterricht gezwungen?

25 Antworten

Wenn Schwimmunterricht zum Stundenplan gehört dann muss man ihn auch besuchen. Andere Fächer kannst du ja auch nicht ausfallen lassen, nur weil sie dich nicht interessieren.

Außerdem ist es wichtig schwimmen zu lernen, allein dieses Jahr sind schon wieder so viele (Auch Erwachsene) ertrunken, weil sie ins Wasser sind ohne richtig schwimmen zu können.


Kuhlmann26  16.06.2018, 15:57
... allein dieses Jahr sind schon wieder so viele (Auch Erwachsene) ertrunken, weil sie ins Wasser sind ohne richtig schwimmen zu können.

Woher weiß man denn, dass es schlechte Schwimmer oder Nichtschwimmer waren, die ertrunken sind? Die Statistik möchte ich erst einmal sehen, die behauptet, es seien überwiegend Nichtschwimmer, die ertrinken. Es denke, dass es eher umgekehrt ist.

1

Weil es wichtiger ist, als auf veralteten Computersystemen in veralteten Programmiersprachen ein Vieleck zu programmieren.

Also schwimmen lernen kann lebenswichtig sein. Wenn einen die Eltern ins Christentum zwingen (oder irgendeine andere Religion), dann musst auch diesem nervigen Religionsunterricht beiwohnen. Und das halte ich für weitaus größere Folter, als ein bisschen körperliche Betätigung.


Ranzino  16.06.2018, 15:56

du kannst Reli natürlich abwählen, nur musst dann sicher Ethik-Unterricht ertragen.

0

Hi,

Warum werden Kinder dahingehenst bevormundet und dürfen nicht selbst entscheiden, ob sie am Schwimmunterreicht teilnehmen wollen oder nicht ?

Kinder werden generell "bevormundet", bis sie die Volljährigkeit erreichen.

Ganz allgemein existiert die Schulpflicht und entsprechende Regelungen, welchen Fachunterricht Schüler erhalten sollen. Die genaue Ausgestaltung richtet sich dann wiederum nach dem Lehrplan.

Würde man Kinder entscheiden lassen, auf was sie gerade Lust haben, könnte man sich Unterricht als solchen auch komplett sparen. Die Schule ist (und da haben wir tatsächlich mal "fürs Leben lernen") einfach kein Wunschkonzert.

Der Schwimmunterricht ist eine sinnvolle Maßnahme zur Erlernung neuer Fähigkeiten und kann sogar lebensrettend sein - man bedenke die rund 400 Menschen, die jährlich in Deutschland ertrinken - daher ist es Teil des Lehrplans und die Teilnahme Pflicht.

LG


Kwaesstschenner  16.06.2018, 15:20

Sollte man fast noch n Fach einführen, wo einem erklärt wird wie man NICHT raucht oder säuft ;)

1
oelbart  16.06.2018, 15:21
@Kwaesstschenner

WIE man nicht raucht und säuft übt man in jeder Stunde, denn da ist es verboten. Dass man es nicht tun sollte, habe ich im Biologieunterricht gelernt.

1
Kwaesstschenner  16.06.2018, 15:23
@oelbart

Stimmt, Biologie war das.

Da ist bei uns auch einer von der Polizei vorbeigekommen... Lange her, hatte ich schon ganz vergessen ;)

1
SaniOnTheRoad  16.06.2018, 15:24
@Kwaesstschenner

Nun ja, de facto wird ja gesundheitliche Aufklärung betrieben.

Das Problem ist: die Schule muss immer mehr Aufgaben übernehmen, die originär einfach Bestandteil der elterlichen Erziehung sind.

2
Kwaesstschenner  16.06.2018, 15:25
@SaniOnTheRoad

Da geb ich dir Recht, das fängt aber schon in den Krippen/Kindergärten an. Wo die Eltern den Erziehern die Schuld geben, wenn ihr Kind spuckt und schlägt... Wozu sollten die moralischen Werte auch von zuhause kommen, wenn man andere dafür bezahlt...

1
Meeew  16.06.2018, 15:23

Und so gut wie jede Schule hat noch extra Projekttage an denen die diese Themen im detail besprochen werden

2

Hi Torrnado,

ich finde es richtig, dass der Schwimmunterricht an Schulen Pflicht ist.

Jedes Jahr ertrinken Kinder, da immer mehr nicht richtig schwimmen gelernt haben!

LG von tanzella


Kuhlmann26  16.06.2018, 15:27

Es ist eine kühne Behauptung, dass diejenigen ertrinken, die nicht schwimmen können. Ich würde eher sagen, dass es die Schwimmer sind, die ertrinken. Warum sollten sich Nichtschwimmer ins tiefe Wasser wagen, wenn sie doch wissen, dass sie nicht schwimmen können? Außerden gehen Nichtschwimmer wohl selten ohne Aufsicht ins Wasser.

2
oelbart  16.06.2018, 15:32
@Kuhlmann26

Auch Nichtschwimmer gehen im Sommer mal planschen. Wenn dann am Grund des Sees plötzlich ein Abgrund ist, verlieren sie den Halt und haben ein Problem.

Aber es stimmt schon: Ein weitaus größeres Problem stellen diejenigen dar, die zwar rudimentär schwimmen könnnen, sich dann aber überschätzen (oder zb Flussströmungen unterschätzen). Aber auch diese Einschätzung fällt unter das "richtig schwimmen können", das man unter anderem durch regelmäßigen Unterricht lernen kann.

1
Kuhlmann26  16.06.2018, 15:46
@oelbart

Ich hatte von der ersten Klasse an regelmäßig Schwimmunterricht. Wir hatten sogar an der Schule eine eigene Schwimmhalle. Was ich dort nicht gelernt habe, war schwimmen. Das habe ich im Urlaub nach der vierten Klasse bei einem Bademeister in einem Freibad gelernt.

Unterrichtet zu werden garantiert noch lange nicht, dass man auch lernt, worin man unterrichtet wurde. Das kannst Du Dir tagtäglich in der Schule anschauen. Ein gewisser Prozentsatz kann nach zehnjährigem Schulbesuch nicht richtig lesen und schreiben. Andere beherrschen den Mathestoff nicht, in dem sie unterrichtet worden sind. Wieder andere haben Schwierigkeiten in naturwissenschaftlichen Fächern.

Nein, es gibt wirklich keinen Grund unterrichtet zu werden. Für mich ist das eine sehr berechtigte Frage von Tomado. Wir lernen Dinge, wenn wir sie tun und nicht wenn wir darin unterrichtet werden. Sobald ein Interesse da ist, lernt man.

0
Kuhlmann26  16.06.2018, 17:59
@Kiekschapp

Gelegentlich, richtig. Von dem Fall habe ich auch gelesen. Interessant, dass uns nicht viele verschiedene Badeunfälle mit Nichtschwimmern einfallen.

Aber ich will ja gar nicht abstreiten, dass es auch Unfälle mit Nichtschwimmern gibt. Jedoch so zu tun, als seien alle Unfälle darauf zurückzuführen, dass die Opfer nicht schwimmen konnten, bestreite ich.

0
webya  16.06.2018, 19:43
@Kuhlmann26

Ist leider so, dass Nichtschwimmer ertrinken. Wie kommst du denn zu der Annahme, dass es anders wäre???

0
webya  16.06.2018, 19:45
@Kuhlmann26

Und hast du auch schwimmen gelebt, wenn du vorher keine Wassererfahrung gesammelt hättest?

0
webya  16.06.2018, 19:46
@Kuhlmann26

Die gibt es jedes Jahr, brauchst dir nur die Statistik der DLRG ansehen.

0
Kuhlmann26  16.06.2018, 19:48
@webya

Weil Nichtschwimmer naturgemäß das Wasser eher meiden, würde ich sagen. Natürlich ertrinken auch Nichtschwimmer, aber ich bin davon überzeugt, dass mehr Schwimmer ertrinken als Nichtschwimmer. Für mich ist es logisch, dass sich mehr Schwimmer im Wasser aufhalten als Nichtschwimmer.

0
Kuhlmann26  16.06.2018, 19:50
@webya
Die gibt es jedes Jahr, brauchst dir nur die Statistik der DLRG ansehen.

Was oder wen gibt es jedes Jahr?

0
Kuhlmann26  16.06.2018, 19:51
@webya
Und hast du auch schwimmen gelebt, wenn du vorher keine Wassererfahrung gesammelt hättest?

Noch mal bitte.

0
oelbart  17.06.2018, 13:21
@Kuhlmann26

Okay, also weil es ein paar Leute gibt, bei denen vom Unterricht nicht viel hängen bleibt, sollte man den Unterricht an sich abschaffen?

Hast Du mal recherchiert, wie viele Analphabeten es vor Einführung der Schulpflicht gab und wie viele es jetzt gibt?

0
Kuhlmann26  17.06.2018, 16:43
@oelbart

Ich bin einfach zu tiefst davon überzeugt, dass ungefragter/unerwünschter Unterricht kontraproduktiv ist und deshalb abgeschafft gehört. insofern ein eindeutiges "Ja" auf Deine Frage. Jemanden gegen seinen Willen zum Schwimmen zu zwingen ist eine Anmaßung.

Die Einführung der Schulpflicht geht auf Zeiten zurück, als Lesen und Schreiben nicht zu den verbreiteten Kulturleistungen gehörte. Früher konnten diejenigen Menschen lesen und schreiben, für die es wichtig war. Genau die haben es gelernt. Heute ist es grundlegend, lesen und schreiben zu können. Deshalb kannst Du davon ausgehen, dass so gut wie alle Menschen diese Fertigkeiten erlernen, auch ohne das sie darin unterrichtet werden. Beispiele gibt es genügend. Es gibt die Gruppe der Freilerner und es gibt Schulen, an denen Lesen-Schreiben-Rechnen nur auf ausdrücklichen Wunsch der Schüler unterrichtet wird. Dennoch lernen es all diese Leute.

Ganz nebenbei glaube ich, dass die früheren Zeiten wiederkehren werden. Es ist nicht mehr allzu weit weg, dass wir mit Computern reden werden. Dann ist es normal, anstatt der Tastatur ein Mikrofon zu verwenden, um Texte oder solche Kommentare zu verfassen. Vorhandene Texte wird uns eine künstliche Stimme vorlesen. In ein- oder zweihundert Jahren werden wir auf lesende und schreibenden Mensch zurückblicken, wie heute auf ausgestorbene Dialekte.

0
Halli79  18.06.2018, 09:45
@Kuhlmann26

Echt? Ist das so, dass Nichtschwimmer nicht ins tiefe Wasser gehen? Wie kommt es dann, dass immer wieder Nichtschwimmer in tiefem Wasser ertrinken?

0
Kuhlmann26  18.06.2018, 12:03
@Halli79

Woher weiß man denn, dass die Ertrunkenen Nichtschwimmer waren? Wenn man nicht schwimmen kann, warum sollte man dann ins tiefe Wasser gehen, wäre das nicht unlogisch? Wie kamen die Nichtschwimmer ins tiefe Wasser? Ich definiere »tiefes Wasser« so, dass ich auf dem Grund nicht stehen kann, ohne mit dem Kopf unter Wasser zu sein. Folglich muss man anders als durchs Laufen/Waten dort hingekommen sein.

Selbstverständlich kann man von einem schwimmfähigen Vehikel ungewollt ins Wasser gelangen. Aber ist das tatsächlich eine häufige Ursache für tödliche Badeunfälle?

Ich behaupte gar nicht, das Verhältnis zwischen schwimmkundigen und schwimmunkundigen Unfallopfern zu kennen, aber mein Verstand sagt mir, dass es mehr Schwimmer als Nichtschwimmer sein müssen. Sie sind einfach häufiger an Orten anzutreffen, wo man ertrinken kann.

Auch aus dem hier irgendwo verlinkten Beitrag über die Statistik der DLRG geht nicht hervor, ob die 400 gezählten Ertrunkenen überwiegend Schwimmer oder Nichtschwimmer waren. Dass die Rettungsorganisation einen mangelnden Schwimmunterricht beklagen, steht auf einem anderen Blatt.

0

Das ganze ist in zwei Schritten begründet:

  1. Vor über 100 Jahren hat man erkannt, dass insbesondere arme Familien ihre Kinder lieber zuhause arbeiten lassen als sie zur Schule zu schicken. Da man irgendwann erkannt hat, dass gebildete Staatsbürger für das Gemeinwesen sehr wertvoll sind, hat man Schritt für Schritt die Schulpflicht eingeführt.
  2. Etwas später ist man auf die Idee gekommen, dass es hilfreich sein könnte, wenn jeder sich zumindest solange über Wasser halten kann, bis er aus selbigen rausgeholt wird. Deshalb hat man den Schwimmunterricht mit in den Kanon der Fächer geholt, die - siehe erster Punkt - Pflicht sind.