Warum waren die Menschen im Mittelalter so brutal und nicht in der Steinzeit?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Steinzeit war das Hauptziel des Menschen einfach nur zu überleben. In Gruppen war das einfacher. Krieg gegen andere Gruppen war nur notwendig, wenn es um das Überleben ging.

Mit festen Siedlungen, Ackerbau und Viehzucht wurde er Kampf ums Überleben einfacher. Dafür entwickelten sich Strukturen in den Gruppen. Manche waren Gleicher als der Rest und wurden zur Häuptlingen, Herrschern und Anführern und der Rest wurde zur Dienerschaft.

Als Führer musste man sich nicht mehr um sein Überleben Sorgen, dafür hatte man ja die Dienerschaft. Man konnte sich ganz anderen Dingen widmen, wie dem Sinn des Lebens. Wenn zwei Herrscher unterschiedlich Vorstellungen vom Sinn des Lebens hatten, dann wollte irgendwann jeder nur noch Recht haben, also beschloss man einfach den anderen zu überfallen.

Frieden entsteht meist aus der Not zu überleben. Sofern das eigene Leben dadurch nicht gefährdet wird, kann man ja andere gefährden. Einen Grund dazu findet man bestimmt.

Ich kann muegoe nur zustimmen. Die Steinzeit war sicherlich ähnlich "brutal", zumal wir ja Paläolithikum, Meso- und Neolithikum trennen müssen. Zu bedenken ist auch, dass die Quellenlange für das Mittelalter deutlich besser ist, als für alle Perioden der Steinzeit, für die wir keinerlei Schrift- und auch weniger archäologische Quellen besitzen, als für das Mittelalter, das wir historisch deutlich besser fassen können. Anzuführen wäre zB das neolithische Grab von Talheim, das imposant vor Augen führt, dass auch in der Steinzeit getötet und gemordet wurde.


DonkeyChote  26.11.2014, 16:06

Aber wurden Ereignisse nicht auch oft von späteren Generationen oder Zeitgenossen brutaler dargestellt als sie eigentlich waren?Wenn man z.b. bei der eigenen Bevölkerung Zustimmung im Kampf gegen den Feind erreichen will um mehr Unterstützungen bei Kriegsplänen zu erhalten oder frühere Epochen zum Zwecke der Abgrenzung nach dem Motto ``was waren das damals für Barbaren, aber zum Glück sind wir ja heute besser...!´´ zu verunglimpfen.

0

War das Mittelalter wirklich brutal? "Kreuzzüge im Namen der Kirche, Raubzüge durch verarmte Ritter und jede Menge Überfälle durch hungernde Menschen." Die Kreuzzüge waren zum großen Teil handfest politisch motiviert und waren - trotz recht drastischer Beschreibungen - gegenüber der Brutalität der Kriege des 20.Jh. die reinsten Vergnügungsfahrten. Und die "Raubzüge verarmter Ritter" sind wohl genauso wie die "Überfälle durch hungernde Menschen" Einzelfälle, die im Rahmen eines romantisch-schaurigen Klischeebild aufgebläht wurden. Sie entsprechen kaum dem realen Mittelalter, wie es die Geschichtsforschung fassen kann. Soweit ich das sehe, war das Mittelalter nicht brutaler als andere Epochen.

Ich denke nicht, dass das Mittelalter wirklich besonders brutal war.Die Antike war brutal,die Neuzeit ist brutal,und deswegen war natürlich auch das Mittelalter brutal.Nicht Zeiten sind brutal,Menschen sind brutal.Sie sind brutal im Rahmen ihrer Möglichkeiten.Und natürlich kann man noch wesentlich brutaler sein,wenn man eine Stadt mit Atomwaffen in 10 Sekunden schleifen kann oder automatische Waffen hat als wenn man immer Mann gegen Mann erst mal jeden Feind einzeln erschlagen und ihm dabei gegenübertreten und in die Augen sehen muss,man ihn also als Artgenossen,Mitmenschen wahrnimmt.Die neuzeitliche Anonymität des Tötens (Man dreht z.b. einen Gashahn auf oder klinkt 10 Kilometer über einer Stadt seine Bomben aus) führt zu noch mehr Brutalitäten.Das Töten ist abstrakt und steril geworden.Aber auch das eigenhändige und direkte Töten mit Messern und anderen Nahkampfwaffen ist nicht verschwunden, wovon gewisse Videos aus Syrien und dem Irak (IS oder ISIS) erschreckend eindeutig Zeugen.Gewalt geht zurück, wenn Täter Angst vor Verfolgung haben müssen oder sich Gewalt aus anderen Gründen nicht mehr für sie lohnt.Brutale und irrationale Gewalt kommt aber auch im Deutschland der Gegenwart nicht selten vor, wie z.b. der erst wenige Wochen alte Fall der Tygce A. beweist.

Das liegt an falschen Glaubensvermitlungen der Kirche.Die haben den Gott als einen alten zornigen Mann dargestellt ,der die Seelen nur hinein lässt wenn sie sauber sind und alle anderen die nicht sauber sind werden Sauber gebrannt.Dadurch haben die Menschen gedacht,das wenn sie Verbrecher bis zum Tode Quälen, die Aufenthalte im ewig brennenden Fegefeuer nicht so lang sind. Die haben tatsächlich an die gute Tat geglaubt, wenn sie die Hingerichteten tot gequält haben.


Meandor  08.02.2011, 16:34

Was soll eigentlich immer der Quatsch mit der Kirche als Quell aller Gewalt?

Die Pharaonen haben schon blutige Kriege geführt, wegen nichtiger Gründe.

Athener, Spartaner und Perser haben Kriege geführt aus Eitelkeit und Ruhmessucht.

Die Römer haben aus Spaß und Langeweile Europa erobert, bevor es eine Kirche gab.

Napoleon hat sich über Europa hergemacht, weil er es konnte.

Preußen und Österreich haben sich geschlagen, weil sie wissen wollten, wer den Längeren hat.

Großbritannien ist in den Krieg gegen die USA gezogen, weil sie sie als Kolonien halten wollten.

Adi H. aus Austria hat seinen Krieg auch nicht wegen der Kirche angefangen, und der Sowjet Josef ganz sicher nicht.

Was jedoch alle gemeinsam hatten, ist das die Kriege begonnen würden, weil die Führer an etwas glaubten oder eine Vorstellung hatten.

Wenn Du etwas verteufeln willst, dann die Fähigkeit des Menschen zu glauben und nach höherem zu streben. Die Religionen sind nur Folgeerscheinigungen dieses Glaubens.

1
tinimini  08.02.2011, 16:50
@Meandor

Alle Völker haben den Glauben ihrer Zeit für die Macht missbraucht, da war der Christliche Glaube jetzt nur ein Beispiel das ich genutzt habe . Sonst nichts.Ich habe nicht gesagt das nur die Christen das getan haben , es waren auch alle anderen genau so grausam bis in die heutige Zeit hinein.

0
adelaide196970  12.06.2019, 20:18

Gewalt gabs schon vor der Bibel und vor der Kirche

0