Warum verweigern Russen absichtlich die Integration?

4 Antworten

Ich verstehe dein Problem nicht. Jeder darf doch wohl in seiner Muttersprache sprechen. Mit meiner Familie spreche ich auch russisch.

Was willst Du? Ich bin als Emigrantenkind im Ausland aufgewachsen, und wir Familienmitglieder haben auch in der Öffentlichkeit untereinander selbstverständlich unsere eigene Sprache, nämlich Deutsch, gesprochen. Andere sind Dir nicht schuldig, dass Du kontrollieren kannst, was sie im engsten Familienkreis besprechen.

Also ich kenne Russen, die fließend deutsch, englisch und russisch sprechen. Das ist eher ein Vorteil als ein Nachteil. Russisch wird in 15 Ländern weltweit gesprochen.

Moin Christina,

das ist das Problem, wenn du deine Kinder bilingual erziehen willst. Dann muss mindestens ein Elternteil permanent in der zweiten Sprache sprechen auch in der Öffentlichkeit. Meistens reicht das auch nicht, denn ein Kind braucht mehr als die eigenen Eltern, oder gar nur ein Elternteil, um eine Sprache vollumfänglich zu lernen, diesbezüglich habe ich als Russlanddeutscher meine eigenen Erfahrungen mit Deutsch in Russland gemacht, denn das wurde bei uns in der Familie bis zum Schluss gesprochen, trotzdem konnte ich das nicht wirklich gut, als ich hierher kam. Man muss auch ein entsprechendes Umfeld schaffen, wo noch andere Muttersprachler vorkommen, dann noch eventuell eine Privatschule bezahlen, die einem richtig lesen und schreiben beibringt. Sonst wird das nichts mit der Zweitspachigkeit, am Ende beherrscht man keine der beiden Sprachen gut.

Deswegen habe ich auch komplett darauf verzichtet mit meinen Kindern Russisch zu sprechen, ab einem gewissen Punkt wollte ich das selbst nicht mehr, bei uns in der Familie hat es auch keiner mehr gemacht, nach der Umsiedlung nach Deutschland, meine Schwester kann gar kein richtiges Russisch mehr, obwohl sie mit 11 Jahren hierher kam, dort also sogar noch die Grundschule absolviert hatte. Sie kriegt keinen vollständigen Satz mehr auf Russisch zustande. Ich schon, aber auch für mich hat es keinen Sinn mehr, das Ganze nochmal aufzuwärmen. Der Zug ist abgefahren, wir haben einen anderen genommen, und es ist auch gut so.

Aber wenn das in deinem Fall ethnische Russen sind, die noch häufiger nach Russland fahren und dort sogar noch Verwandtschaft haben, macht das durchaus Sinn für sie die Sprache den Kindern beizubringen, für eine eventuelle Rückkehr wäre das auch von Vorteil. Ich hatte natürlich auch Vorteile, dass ich wenigstens einigermaßen Deutsch konnte, als wir hierher kamen, da fiel mir damals die Umstellung nicht so schwer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung