Warum verhält sich meine Mutter so merkwürdig?
Also es ist so. Ich habe coronabedingt meinen Beruf im Verkauf verloren und bin Seither auf arbeitssuche. Kurzzeitig habe ich in einem Forstbetrieb gearbeitet, diese Firma hat sich jedoch als kriminell erwiesen.
Seitdem bin ich auf Arbeitssuche. Dem AMS (Jobcenter) habe ich gesagt ich suche etwas im Verkauf oder in der Reinigung. Jetzt habe ich evtl etwas in der Reinigung gefunden, jedoch macht mir das meine Mutter total madig. Ich muss dazu sagen, dass ich alleine wohne und meine Rechnungen selbst bezahle und ich meiner Mutter schon etliche Male gesagt habe, dass ich gerne putze. Ich verstehe meine Mutter nicht. Einerseits will sie, dass ich arbeiten gehe, andererseits will sie mir ständig einreden, dass ich mehr kann und dass ich eine weitere Ausbildung machen soll. Sie denkt aber nicht daran, dass ich meinen Anspruch auf ALG verliere, sobald ich eine Ausbildung beginne, die nicht vom AMS gefördert wird. Desweiteren bin ich einfach nicht der Typ dazu, der sich wieder hinsetzt und lernt, das habe ich schon in der Schule gehasst.
Ich finde putzen ist eine Arbeit, die sehr wichtig und sinnvoll ist. Vielleicht habt ihr ja eine Erklärung für das Verhalten meiner Mutter. Sie will sogar, dass das vor meinem Vater ein Geheimnis bleibt, da sie sich offenbar dafür geniert, dass ihre Tochter putzen geht.
6 Antworten
Putzen ist eine harte Arbeit (nicht zu unterschätzen) die nicht sonderlich gut bezahlt wird, deshalb auch nicht beliebt oder eine angesehende Arbeit.
Meine Schwiegermutter hatte mal eine Zeit lang in meiner Filiale geputzt wo ich gearbeitet habe, 2 mal war das Klo komplett angeschissen, 1 mal sogar bis zur Fliesenwand rauf...also dankbar ist diese Arbeit auf keinen Fall.
Als Mutter wünscht man sich natürlich für das Kind ein Job der angesehender ist und mehr Schotter bringt, und kein Knochenjob der schlecht bezahlt wird.
Aber peinlich ist dieser Job nicht, er ist wichtig.
Das eine Mutter möchte, dass ihr Kind eine gute Zukunft hat und ein zufriedenes Leben führt und sich Sorgen macht, dass man, mit Jobs im Niedriglohnsektor und ohne Ausbildung, dies nicht dauerhaft erreicht, dürfte jetzt nicht so ungewöhnlich sein.
Sicher ist es dein Leben und du bist allein für deine Lebensentscheidungen verantwortlich. Aber das deine Mutter sich Sorgen macht, dass sie denkt, du könntest in deinem Leben mehr erreichen, ist doch auch verständlich.
Natürlich muss deine Mutter die Dinge so akzeptieren wie sie sind. Aber das fällt vielen Eltern schwer. Und das musst du wohl akzeptieren. Aber akzeptieren braucht immer auch Zeit. Und die musst du dir und ihr wohl geben müssen.
Genau. Das ist allein ihr Problem. Wenn Du zufrieden mit dem Reingungsjob bist und andere Optionen nicht praktikabel erscheinen - warum dann nicht?
Was hat sie denn gelernt, dass sie auf Reinigungskräfte herabschaut?
Oje. Das klassische "Meine Kinder sollen was Besseres werden, ansonsten blamieren sie mich". Wie wär's mal damit, wenn das Wohlbefinden im Vordergrund steht?
Das war bei meiner Mutter nie der Fall. Sie wollte dass ich eine weiterführende Schule besuche, ich wollte eine Lehre machen. Zja das hat meine Zukunft verbaut, weil ich das lernen gehasst habe. Eine Lehre hätte viel besser zu mir gepasst
Wie wäre denn ein Kompromiss, du lernst was zb Hauswirtschaft oder so, was dir halt liegt, aber schon ein richtiger Ausbildungsberuf?
So viel lernen muss man da nicht. Ich habe auch erst Hauswirtschaft gelernt, danach Altenpflege das ist echt nicht viel zu pauken
Warum Kompromiß? Sie ist erwachsen und nicht mehr von der Mutter abhängig. Warum soll sie irgendeinen "Kompromiss" finden, nur weil der Mutter nicht passt, wie sie ihr Leben gestaltet?
Dann müsste meine Mutter meine Rechnungen bezahlen.. Denn sobald ich in eine Schule gehe, ist mein Anspruch auf alg vorbei.
"Vielleicht habt ihr ja eine Erklärung für das Verhalten meiner Mutter."
"da sie sich offenbar dafür geniert, dass ihre Tochter putzen geht."
Da hast du die Erklärung. Ursache dürfte sein, dass sie selber eine ziemlich verächtliche Haltung gegenüber Reinigungskräften hat.
Ich finde die Verachtung, die Reinigungspersonal entgegen gebracht wird, immer wieder verstörend. Eine Woche ohne und jedes Büro, jede Firma sieht aus wie Sau.
Es ist dein Leben und du kannst machen, was für dich passt. Am Putzen ist nichts ehrenrühriges.
Für mich ist das auch verstörend. Und dieses weltbild hat sich nach all den Jahren und nach all der Aufklärung noch immer nicht geändert.
Sie hat maturiert, danach war sie in der Buchhaltung tätig. Ich bin jetzt 26 und ich bin einfach nicht mehr gewillt mich für Prüfungen abzulernen und meine Freizeit mit schulstoff zu verschwenden. Ich bilde mich gerne weiter aber das im privaten Bereich, ohne Stress.
Ich habe eine Zeit lang in der Pflege gearbeitet. Das hat ihr auch nicht gefallen, da sie es eklig findet, dass ihre Tochter ä*** von fremden Menschen abwischt.