warum sollte man als Bankkaufmann teamfähig sein?

7 Antworten

Du arbeitest im Team später vielleicht in einer größeren Zentrale. Die arbeiten werden im Team manchmal aufgeteilt. Manchmal muss man einspringen wenn der andere krank ist und es wäre nett wenn du z.B. nicht 3 Personen vertreten musst.

Ich bin Bankkauffrau und ich kann Arbeitskollegen nicht leiden die nicht mithelfen und nur an sich selber denken :)

In einem Team kommt man besser voran als alleine.

Weil du sozialkompatibel sein musst wenn du mit Kunden arbeitest und erst recht, wenn du in Abteilungen ohne klassische Kunden arbeitest.

Gerade wenn die Geschäftsbeziehung mehr umfassem soll als nur die Kontoeröffnung, ist es gut eine Beziehung zu den Kunden aufzubauen, gerade "ältere" Kunden fühlen sich dann wohler und schließen auch eher Produkte ab. Den "schleimigen eingebildeten Berater" gibt es zwar auch, der kommt aber nicht bei allen Kunden gut an.

Bei mir in der Abteilung ist Zusammenarbeit sehr wichtig, selbst wenn man seine Aufgaben alleine erledigt muss man sich vertrauen können und auch mal kurzfristig bei anderen Themen aushelfen, sonst würde es bei uns langfristig nichts mehr funktionieren und die Schäden wären evtl. hoch. Kontakt zu klassischen Kunden haben wir nicht, aber zu anderen Banken, zu div. anderen Abteilungen über Geschäfte, Schnittstellen und Projekte und natürlich viel innerhalb unseres Teams. Wenn zu viele nicht teamfähig wären, wäre das sehr kompliziert und ein Risiko für die Bank.

Die Teamfähigkeit heute bedeutet im Gegesatz zu früheren Jahren, dass Banker, inzwischen zu provisionssgierigen "Bangstern" verkommen, sich innerhalb der Bank gegensseitig nicht mehr "über den Weg trauen".

Von daher versucht man im Team jedes Risiko möglichst dem anderen in die Schuhe zu schieben; soviel zur Teamfähigkeit heute.

Die teilweise im Einzelberatungsfall mehr als 13-seitigen Vertuschungsversuche, die man sich vom verratenen Kunden unterzeichnen läßt, sprechen Bände.

Noch nie in früheren Jahren waren solche zweifellhaften Selbstschutzaktionen verkorkster Beratungsfehler erforderlich.

Man wundert sich ja schon, dass diese Brüder einem nicht gleichzeitig noch eine Rechtsschutzversicherung andrehen!?!

Übrigens: Handwerk hat wieder goldenen Boden!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wicht678  16.03.2020, 18:53

Bist du Bankkaufmann oder woher weißt du, dass der Bänker von Provisionen lebt, das Team sich gegenseitig das Risiko in die Schuhe schiebt....?

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Sunshine2834  16.03.2020, 23:58

provisionen wurden weitestgehend abgeschafft ausser bei selbständigen Finanzberatern.

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schelm1  17.03.2020, 09:16
@Sunshine2834

... und außer bei Banken und Sparkassen, die daraus inzwischen hohe Anteile ihrer Gewinne generieren!I

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Das war eher früher der Fall als man noch in der Gruppe zusammen gearbeitet hat, damit man sich unter die Arme greifen kann. Mittlerweile gibt es diese Gruppen in den Zweigstellen nicht mehr, daher ist es auch nicht mehr so wichtig teamfähig zu sein.

Jeder ist mittlerweile für sich selbst eigenverantwortlich und hat sein Aufgabenbereich. Jeder bekommt seine Ziele, die er auch erreichen muß. Da hilft auch kein Kollege, sondern das muß man alleine erreichen.

Daher würde ich nicht den Fokus auf teamfähigkeit im Gespräch legen, denn das ist eher kontaproduktiv, denn das würde ja signaliesieren, daß Du auf Kollegen angewiesen bist und nichts selbständig erledigen kannst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Minato702 
Fragesteller
 16.03.2020, 18:10

Danke für die ausführliche Antwort!

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albatroz1102  16.03.2020, 18:11
@Minato702

Lese Dir noch meine grundsätzliche Antwort über den Beruf Bankkaufmann durch den ich in einer neuen Antwort poste!

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Ich bin Bankkaufmann und kläre Dich gerne auf. Jedoch wird der Text nun etwas lange werden. Es macht aber Sinn sich den durch zu lesen, denn es geht ja um Deine Zukunftsaussichten als Bankkauffrau.

Zu meiner Zeit als ich die Ausbildung 1987 abgeschlossen habe war der Beruf sehr hoch angesehen. Man hat eine ausgezeichnete Ausbildung in Finanzprodukte und alles was damit zusammen hängt. Die Ausbildung fand ich als Realschüler nicht schwer, wenn man es gewohnt war auch mit zu lernen. Also alles machbar.

Zunächst einmal zu den Aufgaben und Abteilungen des Bankers:

Privatkundeabteilung:

Das ist sozusagen die Abteilung die die meisten Kunden als erstes kennen lernen.

Hier teilt sich die Arbeit in Serviceaufgaben und der Beratung. Im Service bist Du der erste Ansprechpartner der Kundschaft und nimmt alle Anfragen entgegen. Entweder Du kannst seine Anfragen gleich beantworten oder Du mußt darauf hinweisen, daß der Kunde in der Angelegenheit einen Termin beim Berater braucht. Früher war es so daß man am Schalter noch viele Aufgaben die auch ein Berater übernommen hat also eine Kontoeröffnung oder eine Eröffnung von einem Festgeldkonto usw auch aufgeführt hat. Heute ist das so üblich es nicht sofort am Schalter zu erledigen da dies zu lange dauert und man die Masse an Kundschaft sonst nicht bedienen kann. Denn auch am Servicepersonal wird gespart. Daher macht er nur das notwendigste und vereinbart dann einen Termin mit dem Berater. Nach der Ausbildung werden vor allem diese Mitarbeiter die gerade ausgelernt haben in der Servicebereich beschäftigt, denn sie haben noch keine Berufserfahrung und können noch keine intensive und spezielle Betreuung leisten. Diese Tätigkeit gehört dann eher zu den niedrigsten Qualifizierten Arbeitsplätze mit dem niedrigsten Lohn. Der Berater hingegen weiß deutlich mehr und kann den Privatkunden in Krediten und Sparprodukte beraten. Für Wertpapiere gibt es in der Regel dann einen Spezialisten, der sich auf Wertpapiere konzentriert hat. Die Spezialisten und Fachleute werden auch besser bezahlt.

Firmenkundeabteilung:

In der Abteilung arbeiten hauptsächlich höher Qualifizierte Bankkaufleute die keine Privatkunden sondern Unternehmen betreuen. Das sind in der Regel gestandene Betreuer aus der Privatkundenabteilung.

Vermögensverwaltung:

Die Vermögensverwaltung ist in der Regel dafür da um Vermögende Kunden in Finanzprodukten zu beraten und zu verkaufen. Sie kennen sich vor allem in allen möglichen Wertpapiere sehr gut aus. In der Regel sind es Spezialisten aus der Privatkundenabteilung die in dieser Abteilung in der Karriereleiter weiter voran schreiten. Daher verdienen die hier auch etwas besser. 

Investment Banking / Börseabteilung:

Der nächste Schritt für den Wertpapierfachmann wäre es in die Formel 1 der Beratung auf zu steigen. In der Abteilung befinden sich die klügsten Verkäufer, Händler und Analysten der Bank die auch sehr sehr gut bezahlt werden. Überhaupt in diese Abteilung zu kommen ist wie ein 6er im Lotto. Jedoch ist auch die Arbeit sehr stressig und anspruchsvoll und somit ist nicht jeder dazu gegeignet.

Auslandabteilung: 

Hier werden Auslandszahlungen und Akkreditive abgeschlossen.

Devisenabteilung:

ich weiß jetzt nicht inwieweit diese Abteilung noch selbständig exestiert oder bereits dem Investment Banking angeschlossen wurde. Hier werden Devisengeschäfte gemacht.

Zahlungsverkehr:

Das ist eine Abteilung die mittlerweile Zentral gesteuert wird, viel elektronisiert wurde und von Bankkaufleuten abgewicklet wird die gar keinen Kundenkontakt haben wollen. Gut bezahlt ist der Job logischerweise hier nicht! Denn das ist eine Abteilung die nur Geld kostet und keine Gewinne erwirtschaften kann.

Revision:

Die Revision ist ein Abteilung die dafür zuständig ist die Mitarbeiter und deren Tätigkeiten zu kontrollieren ob sie auch die Richtlinien einhalten. Das ist eine sehr penible Tätigkeit, aber diese Mitarbeiter sind von den Kollegen logischerweise nicht beliebt, denn dessen Arbeit ist es ja die Mitarbeiter auf deren Fehlern hin zu weisen und Berichte darüber zu schreiben.

Organisations Abteilung:

Die Orga organisert alle Abteilungen, damit sie untereinander auch effizient zusammen funktionieren.

Wie Du siehst gibt es genügend Einsatzmöglichkeiten für den gelernten Bankkaufmann nach der Ausbildung. Es muß somit nicht sein, daß Du am Schalter landest, denn auch in anderen Abteilungen werden neue Mitarbeiter gebraucht. Es liegt an Dir mit zu entscheiden wo es Dir am besten gefällt. Mit etwas Glück kommst Du dann auch in die Abteilung in der Du tätig sein möchtest.

Ich poste Dir nun diesen Kommentar als Einführung und werde meine Bedenken zu dem Beruf im nächsten Kommentar äußern.

Wenn Du die Voraussetzungen für den Beruf Bankauffrau noch nicht kennst , dann hast Du Dich noch nicht richtig über den Beruf informiert. Daher ist es auch fraglich, ob Du auch dafür geeignet bist.

Der Bankkaufmann ist in erster Linie ein Verkäufer und das ist worauf die Banken bei der Einstellung überwiegend achten, ob Du ein selbstbewußtes und überzeugendes Auftreten hast. Du mußt schlagfertig sein und den Kunde zum Kauf von alle möglichen Finanzprodukten überzeugen können. Denn die Bank verdient ja vom Service kein Geld, sondern nur durch den Verkauf von Produkten.

Daher mußt Du Dich für alle möglichen Produkte die die Bank anbietet interessieren, Dir die Fachkenntnisse in der Ausbildung aneignen um dann im Verkauf sie erfolgreich an die Kunden bringen. Natürlich wirst Du auch noch im Verkauf geschult.

Da diese die tägliche Aufgabe eines Beraters ist wird der Berater auch an seinen Erfolgen gemessen. Du bekommst sozusagen Ziele die Du innerhalb einer Zeitspanne zu erfüllen hast. Wie Du das schaffst ist sozusagen Dein Problem. Wer immer wieder seine Ziele nicht erfüllt wird entlassen. Tolle Aussichten, oder?

Nun zum Problem Deine Ziele zu schaffen.

Früher hab es noch Zinsen und die Anleger konnten das Geld sicher parken und bekamen noch ordentliche Zinsen. Diese Zinsprodukte also Festgeld, Sparbriefe, Sparpläne, sichere Anleihen werfen heute aber keine Zinse mehr ab. Somit sind sie für den Anleger unrentabel. Du mußt wissen, daß 90% der Deutschen Anleger konservativ sind und lieber auf Rendite verzichten als ein Risiko einzugehen Geld zu verlieren. Aber was soll man nun heute den Anleger anbieten, wenn es keine sicheren Finanzprodukte mehr gibt, die Zinsen abwerfen? Daher ist nun der Banker gezwungen den Anleger riskante Produkte anzubieten die noch Rendite bringen. Du mußt sozusagen einem konservativen und risikoscheuen Kunden überreden riskante Produkte zu kaufen. Na dann mach das mal! Viel Spaß dabei! …und Du mußt das machen, denn wenn Du das nicht machst bist Du Dein Job los und es macht ein anderer. Die Frage ist auch noch: Wie kommst Du denn heutzutage überhaupt noch an den Kunden ran? Früher als es noch kein Onlinebanking gab kamen die Kunden alle Tage mal an den Schalter. Da konnte man sie oft zur Site nehmen und sie auf Produkte ansprechen. Heute geht das kaum noch, denn viele machen Online Banking und gehen kaum noch an den Schalter. Somit liegt es an Dir sie mit einem Vorwand zu einem persönlichen Gespräch in die Bank zu locken, um denen dann Produkte anzubieten. Bei der älteren Generation kann das noch funktionieren, aber die Jüngere Generation ist durch die Medien und das Internet aufgeklärt und zwar in dem Sinne, daß Bankkaufleute die größten Finanzhalunken sind die es gibt. Der Ruf des Bankers ist sozusagen für die Jungere Generation hinüber. Sie weiß auch, daß wenn sie nur in die Bank gelockt werden um wieder was aufgeschwätzt zu bekommen. Da die ältere Generation schon mit Finanzprodukten abgedeckt ist, bleibt Dir nur noch die Jüngere Generation als Potential.  Na dann viel Spaß beim Verkaufen!

Tatsache ist, daß die Banken schon seit über 10 Jahren tausende von Mitarbeiter im Jahr entlassen um die Personalkosten zu drücken. Das wird auch in den nächsten Jahren so weiter gehen. Findest Du das sind tolle Aussichten auf einen sicheren Job?

Ich hoffe Dir einen kleinen Einblick gegeben zu haben welche Aussichten Dein Job haben wird und unter welchen Voraussetzungen Du arbeiten mußt.

Nun die Frage zu Dir: Kannst Du Dir so einen Job wirklich noch vorstellen? 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Minato702 
Fragesteller
 16.03.2020, 18:16

Ich wollte den Beruf eigentlich nur der Klasse vorstellen xD

Aber äußerst interessant wie sich das ganze entwickelt hat

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albatroz1102  16.03.2020, 18:16
@Minato702

Das kannst Du doch immrnoch. Du kannst ja meine Infos dazu nutzen.

Wenn Du noch was wissen willst, kannst Du mich ja fragen.

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Wicht678  16.03.2020, 18:49

Wie lange arbeitest du nicht mehr? Der Beruf des Bankkaufmannes hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt. Das hat mit vor 10 Jahren gar nichts mehr zu tun. Vermittle hier nicht falsche Vorstellungen von dem Beruf. Ich will den gar nicht positiv darstellen, nur die Inhalte eines Bankkaufmannes sind seit Onlinebanking, ständige Erreichbarkeit, Globelbanking .... ganz anders.

Du musst da schon up to date sein und in diesem Beruf noch arbeiten um ihn aus der heutigen Sicht zu erklären.

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albatroz1102  16.03.2020, 19:02
@Wicht678

Ich kenne das seit 2007 nur noch aus Kundensicht.

Wenn ich zur Volksbank kommen werde ich von Bankkaufleuten empfange die keine Ahnung haben, egal was man fragt, müssen sie nachfragen oder verweisen auf einen Termin mit dem Senior.

Wir waren für einen VL-Fondssparvertrag über gerade mal 40€ im Monat gut 90 Minuten mit der Bankauffrau zusammen gesessen und 4 bis 5 Unterschriften an Unmengen von Papier leisten müssen. Ich kann mich an früher erinnern, wo das in 15 -20 Minuten erledigt war. Fortschritt empfinde ich anders.

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Wicht678  16.03.2020, 19:06
@albatroz1102

Genau, dass ist der Unterschied zu früher. Heutzutage gibt es soooo viele Auflagen die unterschrieben werden müssen. Da dauern Beratungsgespräche länger und der Papierkram ist gewaltig. Früher war die Kontoeröffnung eine Seite lang und heute??? Die Ausbildung ist auch nicht mehr so.

Deshalb ist der Beruf nicht mehr mit dem von früher zu vergleichen.

Da sind Antworten von jetzigen Bankkaufleuten sicher besser, sonst gibt es ein falsche Bild von dem Beruf.

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albatroz1102  16.03.2020, 19:10
@Wicht678

Was stimmt denn an meinem Berufsbild nicht?

Es hat sich nicht geändert, daß der Bankkaufmann in der Filiale ein Verkäufer ist, heute muß er sogar über Leichen gehen um seine Ziele zu erfüllen, da es keine sicheren und rentablen Finanzprodukte mehr gibt.

Früher war das noch viel einfacher, als es noch sichere Zinsen gab.

Diesen Zustand muß man dem heutigen Interessenten mitteilen.

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