Warum sind die Russen so arm?

8 Antworten

Man merkt, dass du noch nie in Moskau warst... "Moscow City" ist ein Multi-Milliarden Komplex mit eigener Metro-Anbindung die dazu noch gebaut wurde, er besteht aus zahlreichen Hochhäusern und ist glaube ich inzwischen fertig, die kleineren Gebäude waren es schon vor Jahren, nur die ganz ganz großen waren noch in über 150 Meter Höhe oder so am arbeiten...

Russland hat eben einen "schlechten" GINI-Index (Einkommensverhältnis zwischen der Top 10% Elite und der "Untersten 10%"). Wir in Deutschland haben schon durch Hartz4 bei den meisten "Unteren 10%" einen guten Wert. Wer Obdachlos ist, das ist natürlich nicht schön, ich unweit hier vom Bahnhof Zoo und Kurfürstendamm sehe das auch, aber 10% sind immerhin ~8.150.000 Menschen! So viele Obdachlose gibt es nicht, und auch die kriegen beim "Schnorren" mehr Geld als z.b. ein Afrikaner (weil du Afrika erwähntest), in den entsprechenden Regionen Afrikas bettelt keiner, weil da Reich und Arm sehr stark getrennt sind und "im Ghetto betteln" ist logischerweise sinnlos weil ja nur sehr arme Menschen dort leben in manchen Regionen.

Jedoch hat Putin in der "guten Zeit" die ~2001 begann und 2005 dann langsam erstmals in der Geschichte immer wieder neue Höchstwerte für 1 Barrel Erdöl erreichte (und damit stieg auch der Gaspreis, wie immer mit etwa 3-4 Monaten Verzögerung...), daher wurde eben auch z.b. so viel in Moskau gebaut. Es sollte eben auch einen richtig dicken Komplex mit hübschen Gläsernen und glitzernden Hochhäusern geben, das ist so eine Art Halbinsel glaube ich, auf jeden Fall ist es eine gigantische Ansammlung von Hochhäusern, wie gesagt mit eigens errichteter Metro, enorm vielen Strom- und Wasserleitungen für die zig Millionen m² die dort bewohnt bzw. von Geschäften gemietet sind...

Bis zum Ölcrash war Moskau die Stadt mit den meisten Millionären weltweit. Vielleicht ist sie das weiter hin, da jedoch 1 Million US-Dollar nicht mehr wirklich soooo viel ist, hat man ein neues Verfahren eingeführt, weil vor 50 Jahren z.b. war man nach der Mehrheit der "Messverfahren" schon Millionär wenn man Güter im Wert von 1 Million US-$ besaß... damals war der Dollar auch noch mit Gold gedeckt...

Jetzt zählt man aufs Einkommen vor allem, aber auch etwas natürlich am Besitz, hier ein guter Auszug:

"High-net-worth individual (HNWI) is a term used by some segments of the financial services industry to designate persons whose investible assets (such as stocks and bonds) exceed a given amount. Typically, these individuals are defined as holding financial assets (excluding their primary residence) with a value greater than US$1 million."

At the end of 2015, there were just over 13 million HNWIs in the world. The United States of America had the highest number of HNWIs (4,180,000) of any country, whilst London had the most HNWIs (370,000) among cities as based on data from the Knight Frank Wealth Report"

Sprich das Haus zählt nicht mehr dazu, ich glaube auch das Auto nicht mehr. London ist wie oben steht mit ~370.000 HNWI's als Stadt weltweit führend. Die USA als Land... Daher ist der Brexit für London sehr wichtig, weil viele dieser "Top Verdiener" im Finanzsektor Londons arbeiten, beim Brexit würden zumindest viele (Haupt-)Sitze verlagert werden in die EU und "nur" normale Fillialen würden bleiben, ob man dann auch noch das Erdöl dort handelt und nicht z.b. in Frankfurt oder an anderen Börsen ist ebenfalls wahrscheinlich ("Brent" ist eine von 2 Ölsorten die als weltweite Referenz/Benchmarks zählen, Brennt benannt nach dem Nordsee-Ölfeld im britischen Sektor, jedoch ist Brent schon sehr ausgebeutet und daher ist kaum noch Brent drine sondern alles mögliche aus der Nordsee... 

Moskau hat 2 Funds gehabt von Putin gegründet, quasi "Rücklagen" für schlechte Zeiten, nur selbst den Saudis wirds langsam zu heftig, jetzt ist durch diese Vereinbarung der OPEC mit Erdöl der Ölpreis kurzfristig stark gestiegen, aber da z.b. der Irak neue Rekordwerte meldet für November/Dezember und schon für Januar und Februar entsprechend viel Öl-Futures verkauft hat, sprich statt zu kürzen steigert der Irak sogar den Export noch... und die USA haben nach soo kurzer Zeit (~7 Tage?!) die Produktion um über 200.000 Barrel (über 30 Millionen Liter täglich) erhöht, 

Arm und viel untere, normale und obere Mittelschicht, und sehr wenige (Die reichsten 1%) sehr Reichen. Die jedoch meistens ihr Geld nach dem Zerfall der Sowjetunion als "Oligarchen" mit Korruption oder Vitamin B gemacht. Da wurden unglaublich viele Unternehmen zu Witzpreisen an gewisse Leute verkauft. Die haben jetzt Verluste im Wert, aber ob man jetzt 7,2 Milliarden hat oder 2,1... ist vlt. für die "Forbes 100" oder Forbes 500? (Reichsten 100 oder 500 Menschen weltweit) wichtig, aber ändert nix am Lebensstil... 

Man darf sich nur unter keinen Umständen massiv gegen Putin stellen, das endete oft tödlich.....natürlich alles ungeklärte Raubüberfälle oder so...

Ontario  09.11.2018, 06:59

Ob ich in Moskau gewesen bin oder nicht, hat doch damit nichts zu tun, wie ich die Lage Russlands einschätze. In vielen Metropolen dieser Welt kann man ähnliche Bauten sehen, wie in Moskau. Diese Bauten sagen nichts darüber aus, wie es der Bevölkerung geht.

Ich glaube mit meinen Argumenten die Lage Russlands richtig eingeschätzt zu haben.

Fakt ist, dass wir abhängig von Energie.-und Rohstofflieferungen sind. Da ist Russland ein verlässlicher Partner, weil es sich an Verträge hält.

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Kilon  13.11.2018, 03:27
@Ontario

Ja gut das stimmt, da hast du Recht, sorry. Mir hat es damals als Kind auch nur bedingt was gebracht. Der Kaukasus war wegen Tschetschenien damals komplett gesperrt ohne Passierscheine. Selbst Wolgograd war nicht im Reiseplan/VISUM? enthalten, die 90er. Es ist auf dem Land sehr arm ja, jedoch besser als in vielen anderen östlichen ex-Sowjetrepubliken. Brasilien, Russland, Indien und China bzw "BRIC" ist nicht umsonst ein Begriff für Leute mit Interesse an Wirtschaft seit einer Weile.

Jetzt sind die "Next Eleven" u.a. dran, jedoch die werden niemals so boomen wie die oben genannten, wobei Russland wegen seiner extremen Exportabhängigkeit noch der Kandidat ist der am stärksten von äußeren Einflüssen betroffen ist. Jedoch Nord Stream 2 wird glaube ich gebaut, nach China wird geliefert aus neuen Ost-Sibirischen Feldern.

Derweil überholen uns jetzt zum Ende des Jahres in etwa die Türkei und etwas später der Iran an Bevölkerung. jetzt diese Wochen (wenn wir streng nach den World Population Clocks gehen würden, wäre das in den nächsten Tagen der Fall). 

Angola ist ein Paradebeispiel für ein Land was 2005 sich noch im Bürgerkrieg befand, der irgendwie endete bzw evtl. half man auch der bevorzugten Seite zum Sieg. Jedenfalls seit 2005 fließt das Öl wieder, das was jetzt kommt ist wie meist nur ein kleiner Teil des Potentials, aller Panikmache zum Trotz gab es nie physischen Mangel an Rohstoffen, dort in der Hauptstadt die viele Jahre die Nr. 1 unter den zunächst Metropolen mit Immobilen-Preiswachstum war, und dann später eben sogar auch ein paar Jahre ganz vorne unter den teuersten Städten der Welt gelistet war, so abgelegen gibt es nur in Südafrika so protzige Städte mit so schönen nagelneuen Hochhäusern, die auch entsprechend hoch gehandelt werden.

Das Öl- und vorhandene Erdgas hilft einigen ganz wenigen wenn wir die gesamte Bevölkerung anschauen haben die meisten keine Elektrizität, kein fließendes Wasser, eigentlich ist nur Luanda als (Hafen-)Hauptstadt von Bedeutung, von dort aus läuft alles, das Öl kommt aus dem Meer alles nennenswerte, aber selbst wenn es auf das Land übergreifen sollte wird das nichts daran ändern.

In Russland gibt es auch viele Menschen mit "relativer" Armut. Die können sich jetzt keine super teure Markenkleidung leisten oder über 1300€ teure Grafikkarten die gerade raus sind, aber haben zumindest gewisse Konsumgüter die oft alt und ineffizient sind aber die hungern und frieren nicht. Das ist auch ein Fakt der in Afrika glücklicherweise für die Leute kein Problem ist, die Kälte.

Jedoch in Zentralasien bzw. der ehemaligen Sowjetunion oder gar Ländern wie Nord- und Südkorea durchaus. Da braucht es Subventionen oder jede Preissteigerung macht sich viel deutlicher als bei uns bemerkbar bei steigenden Öl/Gas-Preisen, besonders bei Russlands "Feinden" oder in Ungnade gefallenen Ländern. Georgien, Aserbaidschan (da man Armenien eben massiv unterstützt und die waren im Krieg miteinander im Bergkarabach-Konflikt oder wie die Region heißt) oder Kirgisistan, Tadschikistan... dort ist die Armut viel größer. 

Turkmenistan hat eine Diktatur, das einzige Land der Erde in dem (privater) Strom- sowie Erdgas zu Kochzwecken sowie vermutlich Fernwärme aus Gasturbinen-Kraftwerken kostenlos. Klingt super, aber das Land ist derzeit je nach Quelle so auf Rang 6 und gut gerüstet in den Top 10 zu bleiben bei Erdgas und beim Erdöl reicht es auch für den eigenen Verbrauch und kleine Exporte. Das geht jedoch nur, weil das gesamte Land kaum mehr Einwohner hat als die Metropolregion Berlin-Potsdam/Brandenburg. Das ist die Region die Putin schmerzt, die Staaten am Kaspischen Meer. Bis auf den iranischen kleinen Teil wäre alles Sowjetisch, jetzt hat Russland nur den äußersten Nordteil. 

Die Sowjetunion hat allerdings tatsächlich allen Krisen zum Trotz ihre Lieferungen immer erfüllt, die einzigen Male wo weniger kam lag es an der Ukraine die nachweislich sich aus den Pipelines bedient hat. Russland kann trotz seiner Größe jeder Großstadt erschwingliche Heizung sowie günstige Elektrizität bieten. Der unglaubliche Reichtum an Ressourcen und Pipelines die sowohl der Inlandsversorgung als auch dem Export dienen da gibt es 

Jedoch ist für viele schon damals die Sowjetunion = "der Russe". Dabei war es damals vor Beginn des großen Vaterländischen Krieges bereits etwa 50/50 und auch später ging es ethnisch wieder in die Richtung, auch wenn z.b. Turkmenen oder Kirgisen nach West-Sibirien, Jakutien oder nach Kasachstan gingen um dort eben ein besseres Leben zu haben.

Im heutigen Russland sorgte Putin sich darum, dass Russland in Zahlen bestmöglich da stehen sollte. Die Renten wurden erhöht, auch wenn gleichzeitig die mild steigenden Treibstoffpreise die Bustickets und Lebensmittel/Konsumgüter teurer machten. 2011 sollte Gazprom der gemessen am Wertgrößte börsennotierte Konzern der Welt sein. Stattdessen gabs Kriege/Konflikte...

Timing deine Antwort, war länger nicht hier und jetzt das ;)

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Ich denke eher je größer Flächenmäßig und Einwohnermäßig das Land ist umso schlechter geht es dem Großteil der Bevölkerung. Schau dir mal Österreich, die Schweiz oder gar Luxemburg und Liechtenstein an ;) . Außerdem ist ein großes Land auch schwerer zu verwalten und etwas drauß zu machen als bei einem kleinen so wie die Schweiz.


Ich verstehe das nicht, warum die zuschauen wie ihr Land verkauft wird und der Westen die Rohstoffe kassiert. Klar, uns kann das recht sein aber für sich genommen, sind das doch auch nicht die Hellsten, wennsie das zulassen, oder?

Du versuchst es jetzt wohl mal von der anderen Seite, indem du den Russlandbemitleider spielst? Gib dir keine Mühe.
Deine Fragen bleiben sinnfrei und reine Provokation, denn das, was du als Frage bezeichnest, hat weder Substanz noch lässt sie Wissen erkennen.
Anderenfalls würdest du solche hirnrissigen Bemerkungen wie

..."sind das doch auch nicht die Hellsten, wenn sie das zulassen, oder?"

nicht stellen.

Deine Botschaft: Die Russen sind geistig nicht auf der Höhe, sonst würde es ihnen besser gehen.

Leute, die "helle" sind, stellen hier nicht solche dämlichen Fragen, die einerseits hilflos machen ob solcher Primitivität, andererseits wütend, dass die Absicht dahinter eindeutig ist, man sie aber nicht erkennen will.

Arm? :D Russland ist einer der größten Rohstoffexporteure der Welt! Und "Bettelarm" ist Russland überhaupt nicht, warst du denn überhaupt schon mal dort? Das ist so als würdest Deutschland/Österreich als Entwicklungsland bezeichnen.

Die russen sind nicht arm. Und die die die rohstoffe verkaufen sicherlich auch nicht. Es ist nur ungleich verteilt im Land:)