Warum sieht man, wenn man in ein Blitzlicht sieht, kurz nichts?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Auge funktioniert im Normalbetrieb so:

  • die Sehzellen enthalten einen guten Vorrat an "Sehfarbstoffen"
  • Licht zersetzt einen kleinen Teil des Sehfarbstoffs einer Sehzelle (wenn das Licht zum "Absorptionsbereich" des Farbstoff passt; und das umso schneller, je intensiver und je passender das Licht ist
  • die Sehzelle stellt den Sehfarbstoff wieder her
  • dabei misst die Sehzelle, wie viel Aufwand sie betreibt, um ihren Farbstoff-Vorrat wieder aufzufüllen
  • und meldet diesen Aufwand ans Gehirn

Ein sehr heller Lichtblitz zersetzt nun einen großen Teil des Sehfarbstoffs in einer Sehzelle, und die Sehzelle arbeitet für eine Weile "am Anschlag", bis der Vorrat wieder so weit aufgefüllt ist, dass sie wieder etwas messen kann.

(Wenn das Licht noch heller wird, zerstört es irgendwann auch Zellstrukturen in der Sehzelle. Das gibt dann irreparable Schäden. Wie ein sehr lauter Knall beim Ohr.)

-----

Noch ne Bemerkung zur Meldung ans Gehirn: das Melden kostet auch Energie, wohl deshalb gehen die Sehzellen so vor, dass sie immer ungefähr gleich viel Energie pro Sekunde verbrauchen, und je schneller sie Sehfarbstoff herstellen, desto weniger stark ist das Signal, das sie auf die Nervenbahnen geben.

Die Pupillen reagieren auf starken Lichteinfall und verkleinern sich. Das dauert etwas, bis sie sich dann wieder auf die normalen Lichtverhältnisse anpassen und in der Zwischenzeit gelangt halt zu wenig Licht ins Auge - und du siehtst nix.

Verblitzungseffekt ,schlimm wenn s ein beim E.- Schweißen erwischt. Da dauert es länger.


PWolff  06.02.2021, 18:38

Und bildet sich manchmal auch nie wieder völlig zurück.

(Wie ein Explosionsknall fürs Ohr.)

1