4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Grund für den Verlust nannte Spotify zunächst anstehende Steuerzahlungen in Schweden. Die Abgaben wurden fällig, weil die Anteile der Mitarbeiter nach dem jüngsten Kursanstieg deutlich an Wert gewonnen haben. Die Belastung dadurch fiel 126 Millionen Euro höher als erwartet aus, wie Spotify mitteilte. Rund 31 Prozent der Spotify-Beschäftigten arbeiten in Schweden.

Zudem verzeichnete Spotify einen Rückgang der Werbeeinnahmen in der Corona-Krise. Die Erlöse aus der Gratis-Version fielen im Jahresvergleich um gut ein Fünftel auf 131 Millionen Euro. Allzu sehr dürfte das allerdings nicht ins Gewicht fallen. Spotify erwirtschaftet nur rund 10 Prozent seiner Umsätze mit Werbung, die den Gratis-Nutzern ausgespielt wird. Deutlich wichtiger sind die zahlenden Abonnenten. Das Standard-Modell kostet den Nutzer im Monat 9,99 Euro. Zudem lockt Spotify seine Free-Nutzer mit günstigen Abo-Deals: Studierende oder Familien etwa zahlen deutlich weniger. Das treibt zwar die Zahl der zahlenden Kunden in die Höhe, verringert aber den Gewinn. Bei einem Family-Zugang etwa beläuft sich der Preis pro Person auf nur 2,50 Euro.

Ein weiterer Treiber sind zahlreiche Investitionen, die Spotify vornahm, um sein Wachstum weiter zu vergrößern. So geben die Schweden viel Geld für den Marktstart in neuen Ländern aus oder übernehmen Konkurrenten. In den vergangenen Quartalen hat Spotify zudem sein Podcast-Angebot intensiv ausgebaut und mit zahlreichen Exklusiv-Deals gefestigt. So soll sich der Dienst eine Exklusiv-Vereinbarung mit dem berühmten US-Podcaster Joe Rogan 100 Millionen Dollar kosten lassen haben. Seither ist der ehemals auf Youtube aktive Rogan nur noch auf Spotify zu hören. Auch in Deutschland konnte sich der Dienst unter anderem Verträge mit Jan Böhmermann und Olli Schulz (”Fest & Flauschig”) sowie Ariana Baborie und Laura Larsson (”Herrengedeck - Der Podcast”) sichern. Mittlerweile streamen 21 Prozent der Plattform-Nutzer die zunehmenden Talk-Angebote.


frcelev2790 
Fragesteller
 27.05.2022, 17:12

Vielen Dank für die ausführliche Antwort 😊

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Viel spannender wie die Frage, warum Spotify Verluste macht, finde ich, warum Twitter Gewinne macht.

Der Aufbau, aber auch das am Laufen halten eines Internetdienstes kostet, und das nicht wenig!

Man überlege sich mal, was ein einfacher Haushaltsinternetanschluss mit sagen wir 100 MBit/s Upload kostet, und was für eine Uploadbandbreite benötigt wird, um allen Abonenten, die hören wollen gerecht zu werden...

Dazu kommen noch die Server. Eine Serverfarm, die das leistet. also alle Songs, die Spotyfy anbietet bereit zu halten und auf Verlagen auch zu streamen kostet in Anschaffung und betrieb ein Vermögen! Ein wenig Personal werden die auch noch haben, und wenns nur 3 Programmierer sind, die zum Hungerlon coden und der CEO der den Löwenanteil einsteckt...

Ach ja, und dann noch das, was Spotyfy den Rechteinhabern zahlt. Wie viel, oder wenig (je nach Sichtweise) das ist, spielt keine große rolle, bei dem was da an Umsatz gemacht wird. sprich, wie oft sich jemand was runterlädt und oder streamt, kommt da auch einiges beeinander.

Immerhin zahlen die Abonenten ja auch was. zumindest die meisten abonenten :-)

Den letzten Kostenpunkt hat Twitter zwar nicht, dafür aber auch keine Einnahmen. jedenfalls nicht offiziell.

lg, Anna

Umsatz ist halt nicht gleich Gewinn. Die haben ja auch Kosten und derer gar nicht wenig.

Spotify muss ja die Künstler für ihre Musik bezahlen und auch wenn die relativ wenig an Künstler auszahlen, so zahlen die Spotify-Kunden ja auch nicht viel (in DE knappe 10 Euro im Monat für unbegrenzte Musik, Podcasts etc.).

Auch die Serverinfrastruktur, Marketing usw. sind nicht günstig.

Mit solchen Modellen Geld zu verdienen, ist gar nicht so leicht.


frcelev2790 
Fragesteller
 26.05.2022, 10:49

Okay Danke das überrascht mich. Ich dachte Spotify macht Millionen hahah

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fraggantisch  26.05.2022, 17:23
@frcelev2790

Unternehmen können höchst profitabel sein und trotzdem Verluste zum Jahresabschluss vermerken. Der Gewinn hat letztendlich nichts auszusagen. Ein Unternehmen das “Gewinne” abführt ist in meinen Augen ziemlich dumm, lieber investiert man in das eigene Unternehmen statt das Geld an den Fiskus abzuführen

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fraggantisch  26.05.2022, 17:08

Ganz neben bei zahlt Spotify NICHTS an Künstler sondern an Musiklabels - je nach Vertrag was die Künstler beim Musiklabel vereinbart haben erhält man die entsprechende Vergütung.

Das Spotify „wenig an Künstler zahlt“ ist von dir frei erfunden und entspricht nicht den Tatsachen!

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Viele Nutzer Teilen sich ihre premium accs oder haben gar kein premium. Zudem hat Spotify krasse Ausgaben durch gesponserte Podcasts und gibt extrem viel Geld an die Musiker weiter die du dir anhörst.


frcelev2790 
Fragesteller
 26.05.2022, 10:50

Ca. 70% der Einnahmen geben sie an Musiker weiter steht im Internet

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