warum kann man nicht genau sagen wann das mittelalter zu ende war?

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Eine Epoche ist wohl niemals etwas, das abrupt beginnt oder endet (sich also auf exakt eine Jahreszahl festlegen lässt).

Vielmehr handelt es sich immer um einen Prozess (über mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte), der dann wiederum die einzelnen Übergänge (zwischen den Epochen) kennzeichnet.

Das "Mittelalter" (das ja wiederum in drei Abschnitte unterteilt ist - über deren genaue Einteilung sich die Gelehrten bis heute ähnlich "uneins" sind) kann man vielleicht sehen als eine Art "Scharnier" (zwischen Antike und Neuzeit)

Und dabei gibt es sicherlich immer historische "Eckdaten" (als Zeitpunkte/Ereignisse, welche besonders markant sind, und damit etwas "einläuten" oder "ausklingen" lassen); trotzdem ändert das nichts an oben Genanntem. So (in etwa) würd´ ich es sehen...

Grob geschätzt wird das Mittelalter von 500 - 1500 angesetzt, jedoch ist sowohl der genaue Beginn das Ende ein Punkt vieler Diskussionen. In den meisten Fällen wird das Jahr 476 n. Chr. als Beginn des Mittelalters angesetzt. Als Ende wird oft das Jahr 1492 (Entdeckung Amerikas) angesehen, andere Quellen berichten vom Jahr 1517, dem Ausbruch der Reformation durch die 95 Thesen von Martin Luther. Epochen enden nicht abrupt, sondern durch historische Großereignisse, die eine neue Ära einläuten, in einem fließenden Übergang.

Eine neue Zeit bricht i.d.R. an, wenn sich einige Dinge grundlegend verändern. Meistens merken das die Menschen erst im Nachhinein, und oft sind sich Geschichtsforscher auch nicht einig, was denn jetzt die ganz entscheidenden Ereignisse waren.

Das Ende des Mittelalters wird von mehreren Dingen eingeläutet: der Erfindung des Buchdrucks ca. 1450, der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453, durch die Entdeckung Amerikas 1492 und durch die Reformation, die man mit 1517 beginnen lassen kann. (Das waren nicht alle, aber die wichtigtsne Ereignisse).

All das hat - wie du siehst - über einen Zeitraum von ca. 70 Jahren statt gefunden, so dass sich keine einzelne Jahreszahl festlegen lässt. In historischen Dimensionen ist das aber eine sehr genaue und eng eingegrenzte Bestimmung.

weil "Mittelalter" kein klar definierter begriff ist. das ist eine epoche, die sich über viele jahrhunderte erstreckt und nicht von den damals lebenden erfunden wurde. nur die hätten sagen können: heut ists vorbei.`

"Sturm und Drang" ist eine Epoche in Deutschland um 1775, in der das Gefühl gegen die Herrschaft des Rationalismus der Aufklärung rebellierte. Höhepunkte: Die Räuber, Kabale und Liebe, Die Leiden des jungen Werthers, Götz von Berlichingen, Sturm-und-Drang-Lyrik Goethes (Mailied, Prometheus).

Anm.: In 3 Wellen meldete das Gefühl seine Ansprüche (gegen den Geist der Aufklärung) an: Empfindsamkeit (Klopstock, Gellert), Sturm und Drang (Goethe, Schiller), Romantik. Die Klassik (Harmonie von Natur und Vernunft führt zur Humanität) war der Romantik auch zu vernunftbeherrscht. Auch sie stellte Natur, Freiheit, Gefühl, außerdem noch die Sehnsucht nach dem Unendlichen in den Mittelpunkt ihrer Dichtung; z.B. Heinrich von Ofterdingen (Novalis), Franz Sternbalds Wanderungen (Tieck).