Warum ist es so schwer, loszulassen, selbst wenn es das Beste für uns ist?

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Es ist vielleicht derzeit das Beste, um Schlimmeres zu verhindern.

Bei Euch ist es so, dass ihr Euch noch liebt, weil ihr Euch einmal sehr nah gewesen seid und diese Verbundenheit gecuttet ist! Und das tut sehr weh. Zumal man Intimitäten geteilt - und Zärtlichkeiten ausgetauscht hat.

Bei uns war es genauso und wir konnten uns auch nie wirklich richtig trennen, weil unsere Gefühle der Liebe und Verbundenheit viel zu stark waren/sind. Aber wir haben uns innerhalb unserer dreizehnjährigen Beziehung auch schon sehr oft gefetzt und haben es danach immer so gemacht, dass wir mehrere Wochen eine Beziehungspause hatten.

In dieser mehrwöchigen Pause hatten wir gar keinen Kontakt. Jeder einzelne konnte sich reflektieren und sich besinnen, um Klarheit über sein Verhalten zu bekommen und Dinge ein zu sehen.

Und nach dieser Pause kann man sich wieder sehen, aufeinander freuen und ehrlich und liebevoll zueinander sein und sich aussprechen, was einen für Dinge klar geworden sind. Vielleicht könnt ihr beide das auch so machen.

Einen geliebten Menschen schmeißt man nicht einfach weg. Menschen, die so etwas tun, bekommen von Leben später ihre Strafe dafür, denn das Leben merkt sich alles. Und dann trifft es sie womöglich im Alter genauso.

Es ist so schwer los zu lassen, weil die Gefühle der Zuneigung zueinander noch so tief sind. Weil ihr Euch nah gewesen seid, fehlt ihr Euch.

Schließlich ist Liebe kein Lichtschalter, den man so einfach ausknippsen kann. Sie wird genauso weh tun, wie sie glücklich gemacht hat.

Und das ist der Grund, warum es so schwer ist, los zu lassen.

Bei der Caritas bieten sie eine Paarberatung an. Ich rate Euch beide, dort hin zu gehen.

Passt gut auf Euch auf.

LG 🌷

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ich habe vier langjährige Beziehungen geführt.

Hallo TheAric

Festhalten ist menschlich
An Personen oder Dingen festzuhalten, ist zunächst einmal ein urmenschliches Bedürfnis. In manchen Situationen ist es sogar überlebenswichtig. So besitzen Säuglinge zum Beispiel in den ersten Monaten einen Klammerreflex, auch Moro-Reflex genannt. Als Reaktion auf bestimmte Umweltreize streckt das Baby dabei ruckartig alle viere von sich und spreizt die Finger weit auf, bevor es die Arme dann wieder vor der Brust zusammenzieht. Auch junge Faultiere, Koalas und Primaten besitzen diesen Reflex. Er dient vermutlich Jungtieren dazu, sich in Gefahrensituationen instinktiv an ihrer Mutter festzuklammern, um nicht herunterzufallen. Nach dem dritten oder vierten Lebensmonat verliert sich der Reflex durch das Heranreifen des Nervensystems allmählich.
In Liebesbeziehungen verleitet die Natur Menschen ebenfalls häufig zum »Klammern«, wenn in diesem Fall auch eher im übertragenen Sinn. Das gilt vor allem, wenn ein Paar frisch verliebt ist. In dieser Phase ist das Gehirn nämlich auf Nachwuchs programmiert. Loslassen ist schlicht nicht gewollt.

LG

Laurimatecacy

Woher ich das weiß:Recherche

Weil das Ziel der menschlichen Existenzen darin besteht, das zu finden was verloren wurde - nämlich die Einheit, in einem gewissen Sinn also das Gegenteil von Loslassen. Wenn auf einer Ebene also das Gegenteil von Loslassen passiert, dann kann auf einer anderen Ebene etwas losgelassen werden.

Emotionale Abhängigkeit, man sehnt sich nachdem, was man im Kopf ausgemalt hat.

ist nicht gerade gesund - thats life . 😅

Weil es oft einfach echt lange dauert bis das Herz begreift was das Hirn schon längst weiß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung