Warum hatten Griechen und Römer eigentlich so viele Götter?

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Die Griechen waren eigentlich viele Stämme. Und je nach Stamm konnte es variieren, welche Götter man anbetete.

Die Römer verleibten sich sozusagen bei Eroberungen immer wieder fremde Stämme ein, die vielleicht gar nicht an die römischen Götter glaubten, ein. Ein recht geschickter Schachzug ihrerseits war dann, dass sie nicht diesen Stämmen ihre Götter aufzuzwingen versuchten, sondern die Götter einfach zu ihren Göttern hinzu nahmen, weshalb die Zahl der Götter natürlich stieg.

Da man früher noch nicht die Kenntnisse hatte, die man heute hat, versuchte man sich Naturphänomene etc. mit Hilfe von Göttern und anderen übermenschlichen Gestalten zu erklären. Wir nennen das heute Mythos und die Wissenschaft im Gegensatz dazu Logos. Für die Menschen in der Antike war der Mythos allerdings Wahrheit. Das Gefährliche am Christengott war übrigens für die Römer, dass er eine "Alleinherrschaft" beanspruchte und ihre Götter als falsch darstehen ließ... Bin übrigens grad mal wieder dabei, ein Buch zu lesen, in dem das auch zum Teil Thema ist, allerings mit erainnischen Göttern statt römischen oder griechischen...


Dummie42  22.05.2011, 16:29

Das ist auch heute noch das Gefähliche am Gott der Christen, Juden und Muslime. Der Absolutheitsanspruch macht einen Riesenärger. Da ist mir die Toleranzleistung der alten Griechen und Römer deutlich lieber. Außerdem war mit den antropomorphen Göttern ordentlich was los im Pantheon.

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Elizmeav21  22.05.2011, 16:39
@Dummie42

Was ist heute noch so gefährlich daran? Extremisten, klar, aber das haben wir auch den Technologien zu verdanken, die es damals noch nicht gab... Ich zumindest respektiere auch, wenn jemand nicht an den selben Gott glaubt, wie ich, oder es auf eine andere Art tut...

Ich gebe ja zu, die Götter der Tuatha Dé Danann wirken eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus und ich finde es auch bedauernswert, dass sie verdrängt wurden, aber dennoch ist es doch praktisch, dass man nicht immer sortieren muss, mit welchem Gott man sich für was gut stellen muss. Außerdem fehlt mir ansonsten ein Gott der Mathematik...

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TeeEi  24.05.2011, 07:56

So wie ich es verstehe (keine Garantie für die Wahrheit, ich bin kein Experte), gab es im römischen Reich eine Pluralität von Religionen. Der Konsens bestand nicht darin, dass die Götter römisch waren, sondern darin, dass man den Kaiser anbetete. Sicherlich haben viele Römer den Kaiser wirklich wie einen Gott verehrt, aber im Allgemeinen war es eine Formalität. Menschen, die an ihre Götter glaubten, mussten halt nur an die Zeremonien teilnehmen (keine Ahnung welche...). Die Christen damals waren recht radikal und weigerten sich da mitzumachen. Das war einer der Gründe, warum es Probleme gab.

Daran sieht man, wie geschickt Kaiser Konstantn war. Etwas Privilegien geben, und schon wurde er (de facto) von den Christen angebetet...

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Elizmeav21  24.05.2011, 22:33
@TeeEi

@ TeeEi: ich find's immer noch schade, dass man für Kommentare kein "Dh" geben kann...

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manni69  18.11.2011, 14:00

das ist nicht ganz richtig.die griechen waren zwar nicht vereint, und jede region hatte seinen eigenen könig, aber sie glaubten alle an die gleichen götter. nur hatte jede stadt oder region seinen eigenen " lieblingsgott oder schutzpatron" um es simpel zu sagen. die götter der griechen und der römer waren die selben. nur gaben die römer ihnen lateinische namen.

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Weil sie einfach die menschlichen Gegebenheiten/Verhältnisse auf die Götterwelt übertragen haben.

So wie es auch im menschlichen Bereich die verschiedensten Aufgaben und Tätigkeiten gibt, die von den Menschen ausgeübt werden, glaubte man, dass sich das auf ähnliche Weise in der Götterwelt abspielen würde.

Aus diesem Grund gab es in der griechischen und römischen Religion (und auch in anderen Religionen) einen Hauptgott mit vielen zusätzlichen anderen Göttern und Göttinnnen. Genauso wurde auch die menschliche Verhaltensweise (Kämpfe, Intriegen, Eifersucht, Neid, Vergeltung, Ausschweifungen verschiedenster Art usw.) auf die Götterwelt übertragen

das hatten wir gerage in geschichte:D also in grichenland und in rom hatten die viele götter weil jeder gott nur eine beschdimmte aufgabe hat nicht so wie bei uns,wir habe ja nur ein gott aber der ist ja auch dan für alles verantwortlich ich hoffe ich konntze dir helfen

Die Erkenntnis des Menschen von Naturgewalten abhängig zu sein, ließ sie diese Naturgewalten Göttern zuordnen, die sie durch entsprechende Gaben und Opferungen milde zu stimmen gedachten, und das war nicht nur bei Griechen und Römern so, sondern auch in allen frühen Gottesverehrungen: Bei Kelten, Germanen und auch den Ägyptern, bei denen Echnaton das ganze Pantheon der ägyptischen Götter durch einen einzigen Gott ersetzte: Aton. Aber Ägypten kehrte nach Echnatons Tod wieder zur vielfältigen Götterwelt zurück. Die jüdische monotheistische Religion, aus der sich auch Christentum und Islam entwickelten, (Glaube an einen Gott) hat sich etwa um 800 vor Christus manifestiert.

In allen großen alten Kulturen lebten die Menschen mit vielen Göttern zusammen. Die Sumerer und Babylonier, die Ägypter, die Inder. Auch in den indianischen und australischen Kulturen war das nicht anders.

Der Hintergrund für ganze Götter-Familien und -Pantheone war, dass die Menschen die ganze sie umgebende Natur (und auch soziale Umwelt) als göttlich, d.h. auch als ansprechbar, erlebten.

Offenbar hatten sie mit ihren Versuchen, die miteinander verflochtenen Kräfte der Natur auch Erfolg - sonst hätten sie diese Versuche sicherlich schnell wieder sein gelassen.

Der Fokus auf nur einen - allmächtigen - Gott war eine spätere Entwicklung. Sie setzte ein, als die Frage nach der Rolle und Macht des Einzelnen zu einer großen offenen Frage wurde.