Warum haben Mönche Glatzen? Signalisiert das eine stetige Wiedergeburt?


10.05.2022, 01:52

Mit dem ständigen Rasieren kehrt man ja quasi immer wieder zum Anfang zurück

6 Antworten

Prof. Barbara Müller, Institut für Kirchenund Dogmengeschichte, Uni Hamburg:
Das Haar ist ein Symbol für Lebenskraft, weil es ständig nachwächst. Wenn ein Mönch sein Haar schneidet, es also „opfert“, demonstriert er damit seine Hingabe für Gott. Im 4. Jahrhundert ließen sich die Mönche den Kopf noch komplett scheren. Dies geschah in der Regel, wenn sie ins Kloster eintraten und ihre Kleider erhielten. Die Haare ganz zu entfernen, bedeutete auch, zum geschlechtlichen Neutrum zu werden. Verbindlich wurde die sogenannte Tonsur für Mönche erst im 6. Jahrhundert. Mit der Zeit wurde es üblich, dass die Mönche sich den Kopf nur noch teilweise scheren ließen, sodass ein Haarkranz übrig blieb.
https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article114990709/Warum-tragen-Moenche-eine-Tonsur.html
Von Experten Buddhismus und satian bestätigt

Nein. Gemeint ist damit die Entsagung vom Weltlichen. Viele identifizieren sich über die Schönheit ihres Körpers. Die Glatze soll dies unterbinden, damit man sich mehr auf das spirituelle konzentrieren kann.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Frage mich, welche Mönche du meinst, ob christliche oder buddhistische.

Im Christentum trugen Mönche, aber auch alle anderen Angehörigen von geistlichen Gemeinschaften wie Regularkanoniker, Mendikanten und so weiter nie vollständige Glatzen, es sei denn jemand wurde im Verlauf seines Lebens kahlköpfig. Falls du diese Gruppen meinst, so denkst du vielleicht an die Tonsur.

Bei der Tonsur handelt es sich um die Rasur einer kleinen, kreisrunden Stelle am Hinterhaupt. Bisweilen jedoch wurde fast der ganze Kopf geschoren. Seit 1973 gibt es die Tonsur in der katholischen Kirche nicht mehr.

Im Buddhismus werden Mönchen durchaus die Köpfe kahl geschoren, aber auch hier gilt: Warum überhaupt dieser Brauch, sowohl im Buddhismus oder im Christentum entstand, ist unklar und liegt im Dunkel der Geschichte. Es mag sein, dass das Kahlscheren von Trauernden oder Büßern einen Einfluss hatte. Es kann auch sein, dass damit ein klares Sichabsetzen von allem Weltlichen beabsichtigt war. Zumindest war es eines von mehreren Erkennungszeichen für Außenstehende.

Fazit: Keiner weiß, warum teilweise oder komplette Kopfrasur Usus war oder im Buddhismus noch ist. Spätere rationalisierende Erklärungen mag es geben, aber keine über die Ursprünge.

Ich denke, dass hatte mehr praktischeren Nutzen. Damit waren sie für viele Frauen unattraktiv, vermutlich ist das der eigentliche Grund dahinter.

Buddhistische Mönche waren/sind auch sehr arm - Zu den bereits erwähnten Gründen zählt noch die praktische Überlegung, dass ein Kahlrasierter nicht von Kopfläusen o.ä. befallen wird. - Gelegenheit für Körperhygienen haben/hatten viele buddhistische Mönche halt nicht!