Warum gibt es so wenige Italiener in Fulda?

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In den 1950er-Jahren, alsman aus Mangel an heimischen Arbeitskräften für das 'Wirtschaftswunder' begann, die damals so bezeichneten 'Gastarbeiter' anzuwerben, tat man das zunächst in Italien, und vor allem aus dem Süden, aus dem Mezogiorno, kamen sie in großer Zahl. Allerdings hatten die meisten das Ziel, eine bestimmte Summe zu verdienen, die ihnen ermöglichte, einen Acker zu kaufen, ein Geschäft zu rtöffnen oder Ähnliches, und wenn dieses Ziel erreicht war gingen die meisten wieder in ihre Heimat, wo sie besser leben konnten als in Deutschland. Einige blieben, heirateten, eröffneten Pizzerien oder Eisdielen, aber auch die, die blieben, taten dies vorzugsweise in Süddeutschland, von wo aus Italien in wenigen Stunden erreicht werden kann.

Warum sollten sie ausgerechnet in Fulda bleiben? Der von Dir angesprochene 'italienische Flair' der Stadt dürfte sich eher auf die Architektur beziehen.


Hessen001 
Fragesteller
 12.04.2020, 01:11

Die erste vernünftige Antwort. Danke. 👍

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Die Italiener waren die ersten Gastarbeiter, die angeworben wurden, weil das aufgrund der neu entstehenden EWG aufgrund der damit verbundenen Freizügigkeit am einfachsten war. Diese Anwerbung erfolgte ab 1955 bis in die frühen 1960er Jahre, bevor dann andere Herkunfstländer mehr in den Fokus rückten, insbesondere Portugiesen und Türken.

Die Anwerbung der Italiener fiel in die Anfangsjahre des sogenannten Wirtschaftswunders und dementsprechend ließen die sich vor allem dort nieder, wo die Industrie im Wirtschaftswunder einen besonders heftigen Aufschwung nahm und Arbeitsplätze bot. Das war vor allem Kohle-, Stahl- und Automobilindustrie und deswegen findet man Italiener heute noch besonders häufig an den Standorten dieser Industriezweige. Fulda hatte damals aber praktisch nichts davon.

Durch die "tolle" Einwanderungspolitik kommen immer mehr arabisch stämmige Menschen in die BRD. Da fallen die weniger Italiener nicht mehr so auf, früher gab es ja nicht so stark Multikulti...

Fulda "das nördliche Rom"? Da bin ich doch eher für Bückeburg. Aber vielleicht liegt es daran, dass dieses "Rom" eben ZU nördlich war und die sonnenhungrigen Italiener lieber in BaWü und Bayern blieben?

Oder es ist schlicht Zufall? Oder dein Eindruck täuscht dich?

Etwas zu weit nördlich für etliche Italiener.

Teper hat eig alles gesagt. (Hier im Faden.)