Gastarbeiter heute?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Gibt es heute immer noch Gastarbeiter wie damals in den 70er Jahren oder eher nicht so? Ja natürlich, in Deutschland arbeiten praktisch aus allen europäischen Ländern Leute. Die Kann man Gastarbeiter nennen. Aber die Bezeichnung ist nicht mehr im Gebrauch, wie Fremdarbeiter.

Und wenn ja, warum & nennt man sie immer noch so?

Ich würde nicht mal sagen, dass das nicht politisch korrekt ist, klingt irgendwie antiquiert im Schengeneuropa mit der Niederlassungsfreiheit.

Und werden die noch immer von Deutschland angeworben?

Heute gibt es keine Anwerbungs- Kampanien wie in den 60ern und 70ern. Heute erledigen das die Unternehmen individuell. Mit wenigen Ausnahmen, z.B. die Bemühungen um Arbeitskräfte aus Indien oder jetzt grade Erntehelfer aus der Ukraine.

Weil an sich wäre das doch gar nicht so vorteilhaft, weil es ja auch viele deutsche Arbeitslose gibt, oder irre ich mich da?

Du irrst dich! Arbeitslosenquote in Deutschland 5,3 Prozent. Das ist faktisch Vollbeschäftigung.

Anwerbeprogramme für Arbeitskräfte aus dem Ausland gibt es schon lange nicht mehr.

Gastarbeiter wurden diese Menschen genannt weil sie eigentich nur für einige in Deutschland bleiben sollten. Inzwischen sind aber viele hier zu hause und aus Gästen sind Einheimische geworden. Manche auch schon in der dritten Generation.

Wer mit diesem Beriff aufgewachsen ist benutzt ihn manchmal immer noch auch wenn das eigentlich nicht mehr gibt.


SelinaGw 
Fragesteller
 22.05.2018, 17:30

Vielen Dank! :)

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Vom Staat her werden keine Gastarbeiter angeworben, das Konzept ("Leute arbeiten hier eine Zeit lang und gehen dann wieder zurück") ist auch überkommen. Privat (von entsprechenden Unternehmen) werden aber Menschen nach Deutschland gebracht, weil in bestimmten Branchen Arbeitskräfte fehlen (z. B. in Saisonarbeit in der Landwirtschaft) bzw. die deutschen Arbeitskräfte teurer sind. Es gibt in Deutschland zwar Arbeitslose, aber auch viele unbesetzte Jobs (wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei extrem niedriger Bezahlung z. B.). Das Problematische an (zumindest manchen) dieser Geschäftsmodelle ist, dass dadurch zum Beispiel Mindestlöhne oder Arbeitsschutzgesetze mit System umgangen oder gebrochen werden, dadurch sind die Arbeitskräfte so billig.

Außerdem gibt es natürlich in Deutschland (z. B. im Vergleich mit anderen europäischen Staaten) nicht viele Arbeitslose.


SelinaGw 
Fragesteller
 22.05.2018, 17:30

Dankeschön, hat mir sehr geholfen! :)

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Es gibt immer noch Gastarbeiter, allerdings nicht in der Form nd in der Bedeutung wie vor dreißig oder vierzig Jahren.

Überwiegend sind das jetzt Saisonarbeiter aus den östlichen Ländern der Europäischen Union, die aufgrund des hier höheren Verdienstes in einigen Monaten mehr verdienen können als zuhause im ganzen Jahr.

Der Preis ist der gleiche wie damals: Monatelange Trennung von der Familie zuhause.

Der Begriff "Gastarbeiter" selbst ist nicht mehr gebräuchlich. Und von staatlicher Seite werden sie auch nicht mehr angeworben, eher über Stellenbörsen im Internet oder über Agenturen.

Und oft machen sie hier die Arbeit, für die sich kein einziger deutscher Arbeitsloser begeistern lässt, z.B. Spargelstechen oder Rund-um-die-Uhr-Pflege.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich

SelinaGw 
Fragesteller
 22.05.2018, 17:31

Danke! :)

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Wer nennt die noch so ? ich kenne keinen ,der noch Gastarbeiter sagt.

Von den vielen Arbeitslosen ,wollen eine Menge immer arbeitslos bleiben.

Und ein nicht geringer Teil ,ist für die offenen Stellen nicht geeignet.