Warum gibt es nie wieder so prägende Sänger wie Michael Jackson, Freddie Mercury, Elton John oder Dionne Warwick?

6 Antworten

Es ist nicht unmöglich, dass es nie wieder prägende Musiker geben wird. Aktuelle Musiker könnten ebenfalls ganze Generationen prägen...solange sie mit etwas neuem kommen. Es ist nur sehr viel schwieriger als damals.

Erstens durch das Internet, da alles kurzlebiger wird und die Leute einen Überfluss an Künstlern haben. Obwohl alles vernetzt ist und man viel mehr Zugang hat als damals ist es viel schwerer, als eine einzelne Person herauszustechen und derart viele Leute anzusprechen, wie Künstler in der Vergangenheit.

Zweitens wurde die Musik durch Künstler in der Vergangenheit schon so weit vorangetrieben, dass die bahnbrechensten Dinge schon alle in der Vergangenheit zu liegen scheinen. Damals war es noch möglich, als Künstler ein komplettes Genre neu zu entdecken, zu erfinden oder maßgebend zu prägen. Siehe Titel wie "King of...", "Queen of..", "Godfather of...", "Prince of...", "Princess of.." ..usw. Das ist alles schon passiert, weswegen neue Künstler sich höchstens anschließen können aber nicht annähernd so viel verändern, wie damalige Künstler. Außerdem wurden schon unzählige Barrieren von älteren Künstlern wie z.B. MJ durchbrochen was es wiederum neuen Künstlern erleichtert, in der Musikindustrie Anschluss zu finden, was früher je nachdem nochmal ein ganzes Stück schwieriger sein konnte.

Neue Künstler folgen also eher den Wegen, die deren Vorgänger schon für sie "entdeckt" und "freigeräumt" haben, anstatt neue Wege zu finden, mit denen sie die zukünftige Musik auf eine ähnliche Weise prägen könnten wie damals.

Zumindest in der Nachfolgegeneration der Genannten konnten sich Leute wie Robbie Williams oder Ronan Keating und dann vielleicht noch Justin Bieber oder Ed Sheeran gut etablieren, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es von denen eine Nachfolgegeneration geben wird. Popmusik ist heute schnelllebiger denn je und irgendwie auch gehaltloser denn je - ich bin kein "früher war alles besser"-Typ, aber es stimmt schon, dass es so richtig prägende Stars für Millionen aktuell zwar noch gibt, aber in Zukunft nicht mehr geben dürfte. Ich sehe das genauso, aber das liegt auch an der Zielgruppe. Die wollen eher Influencer und kurzzeitige Berühmtheiten als echte Stars, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der einzige unter deiner Aufzählung ist Freddie Mercury, der etwas neues gewagt hat und die Musikentwicklung nachhaltig geprägt hat.

Die anderen haben lediglich erfolgreich Mainstream produziert.
Elton John, so banal wie viele vor ihm, wie auch Dionne Warwick ein R&B Soul Format ohne Extras. Michael Jackson, zugegeben hat die langen Musikvideos gebracht, musikalisch aber nichts neues geschaffen, selbst der Moonwalk hat er von Bill Bailey abgekupfert.

Das ist ein Trugschluss. Die gibt es immer noch und es wird sie auch immer geben, solange es internationale Musik gibt.

Weil wir den Peak Music überschritten haben. (Vielleicht sogar den Peak Kultur.)

Alle guten Ideen wurden bereits gehabt, alle guten Songs bereits geschrieben und auch bei den Melodien ist wahrscheinlich nichts mehr zu holen.

Das einzige wo es jetzt noch was zu verdienen gibt ist Quantität.

Qualität haben wir in Sachen Musik bereits durchgespielt.