Warum gehen Deutsche eigentlich so gerne arbeiten und sind geschockt wer nicht gerne arbeitet?
Ich komme aus Baden Württemberg, und meine Familie ist so typisch schwäbisch, schaffe schaffe häusle bauen.
Und die lieben ihre Arbeit, mein Onkel findet es zb GEIL bzw was gutes , wenn er total kaputt von der Arbeit und AUSGESCHAFT IST, und lacht noch drüber , ne Tante von mir arbeitet 40 Jahre so ein akord Job und ist stolz drauf und hat dadurch ein kaputten Körper.
Hab noch ein Onkel der hat sich körperlich in die Frührente gearbeitet und sagt Stolz ich habe geschaft dafür.
Hab jetzt nur meine Familie genannt , gibt noch andere mir fällt das halt extrem auf , für mich persönlich ist arbeiten eine lästige Pflicht wo halt sein muss und man Geld braucht, aber das ich stolz darauf bin???
Ich fühle mich sogar deswegen nicht wie ein deutscher, also warum lieben deutsche es arbeiten zu gehen?
18 Antworten
Ob alle gerne arbeiten gehen, möchte ich bezweifeln. Um einigermassen leben zu können, muss man Geld verdienen. Das geht eben nur mit Arbeit.
Ich sehe meine Arbeit nicht als Zwang, weil ich mir Grundlagen geschaffen habe, die mich unabhängig von Vorgesetzten machen.
Mir macht es Spass, wenn sich meine Arbeit als Erfolg auszahlt. Ich frei entscheiden kann, wieviel ich arbeiten möchte und dennoch gut leben kann.
Das kommt nicht von alleine, da muss man schon etwas leisten.
Ich könnte mir nicht vorstellen in einem Industriebetrieb am Band zu arbeiten, immer dieselben Handgriffe zu erledigen.Oder von morgens bis abends vor einem PC zu hocken um meine Arbeit zu erledigen.
Ich brauche eine Art Freiheit. Sagen können, jetzt mache ich einen Tag mal nichts und besuche eine Stadt oder irgendetwas anderes. Das macht Spass und am nächsten Tag ist die Freude bei der Erledigung meiner Arbeit umso größer.
Ich fahre mehrmals im Jahr über verlängerte Wochenenden weg. Das entspannt sehr.
Leute die nicht arbeiten wollen sind für mich kein Problem.Niemanden kann man dazu zwingen, arbeiten zugehen. Die Frage ist eben, welchen Lebensstandard man damit hat.
Das ist eine Genarationenfrage.
Zu Zeiten wo Deine Eltern oder Onkels, Tanten jung waren, war Deutschland anders als heute, die Wünsche, Träume und Chancen ebenso.
Zudem wurden sie alle von Nachkriegskindern großgezogen, die nichts hatten.
Es herrschte der Gedanke, wer nichts tut, der hat nichts. Daraus ist eine Generation von Workaholics und Leistungsträgern mit sehr hoher Motivation, Ehrgeiz und Streben entstanden.
Ich zähle mich auch dazu und fühle mich wohl. Materielle Ergebnisse und eine sichere Altersvorsorge machen mich (und Deine Onkels vermutlich ebenso) glücklich und dafür schäme ich mich nicht.
Du scheinst einer anderen Generation anzugehören. Alles ist sicherer, man erbt sowieso ein Haus (vom reichen Onkel ...?) Mama und Papa kaufen einem ein Auto, was einem nicht wichtig ist da man sowieso bis vors Klassenzimmer gefahren wird, das Abitur wird einem nachgeworfen und der Fachkräftemangel macht die Jobwahl nicht wirklich schwer.
Das ist legitim. Wenn Dir ein eigenes Haus, Auto, teure Urlaube etc nicht wichtig sind, oder Du aus einer Familie kommst, die so gut situiert ist, dass Du dafür nichts tun musst, sei doch froh.
Andere müssen für ihren Wohlstand viel tun. Und sie tun es gerne.
Daran ist nichts auszusetzen.
Es ist wohl nicht nur eine Eigenschaft der Deutschen, einer Arbeit nach zu gehen. Es sollte die Eigenschaft eines jeden Menschen auf dieser Welt sei arbeiten zu gehen um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Man sagt uns Deutschen allerdings nach, wir würden es besonders eifrig tun. Gerne tun es alle Menschen gewiß nicht aber viele von uns erkennen die Notwendigkeit um frei leben zu können. Denn nur wer seinen Lebensunterhalt selbst erarbeitet ist frei. Alle die in unserer Wohlstandsgesellschaft versuchen mit vielen Ausreden nicht zu Arbeiten, sind unfrei, dass ist ihnen aber nicht bewusst weil es ihnen niemand sagt, statt dessen werden die Menschen beschimpft und diskriminiert!
Mir macht meine Arbeit spass, ich mach das was ich schon immer machen wollte, ein Leben ohne Arbeit könnte ich mir nicht vorstellen. Und man muss ja auch von was leben. Hab aber festgestellt, dass für jüngere die sogenannte Work/Life Balance immer wichtiger wird.
Servus, ich komme auch aus BaWü. Hier sind viele so drauf. Vor allem die älteren Generationen, da es früher eben anders war. Der Zeitgeist hat sich gewandelt und heute wollen alle Karriere machen und das große Geld. Deswegen fehlen auch die Fachkräfte und alle gehen studieren. Die Ansprüche der jungen Generation an den Arbeitgeber sind gewachsen schätze ich daher.
Liegt vielleicht daran, dass man heute mit einem durchschnittlichen Gehalt kaum mehr etwas erreichen kann.
Die Ansprüche sind gestiegen, das glaube ich auch. Aber viele wollen wer weiß was sein, aber nichts werden. Das verstehe ich nicht.