Warum durften Juden früher keinen handwerklichen Beruf erlernen?

8 Antworten

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Einiges, was hier in den Antworten steht, ist so nicht ganz richtig.

Bis Ende des 11. Jahrhunderts hatten Juden annähernd die gleichen Rechte wie Christen. Sie durften sowohl Grundbesitz haben als auch einen Handwerksberuf ausüben, wurden jedoch nicht in die christlichen Zünfte aufgenommen. In erster Linie waren sie jedoch Kaufleute. Erst im 12. Jahrhundert begannen die Juden vermehrt mit den Bankgeschäften da die christliche Kirche das Zinsgeschäft kritisierte und es somit kaum Christen gab, die dies tun wollten. Dies änderte sich jedoch Ende des 13. Jahrhunderts, da es immer mehr Christen gab, die diese Regel missachteten.

Die damaligen Herrscher holten sich sogar teilweise reiche Juden nach Deutschland und gaben Ihnen Sonderprivilegien, um ihre Kaufkraft zu nutzen.

Natürlich waren die Juden durch diese Entwicklung überdurchschnittlich wohlhabend, ihre Kinder besuchten meist höhere Schulen und das förderte auch damals schon Neid und Missgunst. Bereits 1095 erließ Pabst Urban II die ersten Progrome gegen jüdische Gemeinden und diese hatten – auch durch das Waffenverbot, welches 1103 jedem Juden verbot, eine Waffe zu tragen- wenig Möglichkeiten, sich gegen Kreuzfahrer und deren Plünderungen zu wehren. Ab da begann die Judenverfolgung im großen Stil und immer wieder wurden Sie vertrieben und ihr Besitz enteignet.

Es würde zu weit führen, die ganze jüdische Geschichte hier niederzuschreiben. Einen ganz guten Einblick verschafft jedoch diese Seite.

http://de.wikipedia.org/wiki/GeschichtederJudeninDeutschland

Wenn du das gelesen hast, wirst du feststellen, dass um dieses Thema sehr viele Halbwahrheiten und schöngeredete Fakten im Umlauf sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite seit 35 J. im Bereich Küchenplanung und Montage

Juden unterlagen den regionalen Gesetzgebungen. Handwerker waren in Gilden erfasst, die strenge Gesetze hatten (Sesshaftigkeit, Aufträge usw.) Da Juden aus anderen Gründen von überall vertrieben wurden, konnten sie auch nicht sesshaft werden, Man fürchtete auch eine Konkurrenz, weil sie meistens ziemlich gute Handwerker waren; sie waren halt überall nicht gewünscht. Das hält sich leider bis heute :(

Als sich im MA diverse Gewerke zu Zünften zusammenschlossen, begründeten sie diese auch mittels Satzungen zum Schutz gegen Fremd- und Billiglohnarbeit und als Aufnahmebestimmung für neue Mitglieder. Im mittelalterlichen Abendland bezog sich einer der unanfechtbaren Hauptartikel der Grundsatzung auf die Ehrbarkeit des christlichen Handwerkers, womit Andersgläubige ohne jegliche Diskussion von vornherein vom ehrbaren Handwerk ausgeschlossen wurden. Das war keine wohldurchdachte Böswilligkeit (auch wenn es solche zur Folge haben mochte), sondern in einem Land zu jener Zeit, wo die Majorität christlichen Glaubens war, schlichte Schlßfolgerung und Bedingung. Ehrbar war eben nur ein wahrer Christ und ehrbares Handwerk nur der Christen Sache.

Das Thema Zins, wie von Minxs erwähnt ist so leicht nicht zu beantworten. Christen wie Juden verbietet ihre Religion die Wucherrei sowie Zinsgeschäfte gegenüber ihren eigenen Glaubensgenossen. So konnte ein Jude zwar Zinsgeschäfte mit einem Christen, aber nicht mit einem anderen Juden treiben, ebenso gab es christliche Wucherer für Juden. Die Zunftbeschränkungen erwirkten, dass Juden in christlich geprägten Ländern nahezu keine handwerklichen Berufe ausüben durften, außer im Finanz- oder niederen Dienstleistungssektor (Lumpensammler, Kesselflicker), oder gar im Bereich der Unberührbaren (z.B. Vaganten, Schausteller). Wie Du siehst, ist der Kommentar schon verdammt lang, wenn Dir dieses Thema also tatsächlich unter den Nägeln brennt, solltest Du eine Bibliothek aufsuchen. Nebenbei entschuldige ich mich für diverse Rechtschreibfehler.


ratiomanni  22.04.2010, 02:00

Im Mittelalter war´s ja auch so richtig human. Glaubst Du ernsthaft, dass sich bis heute was dran geändert hat??

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Miesflunsch  22.04.2010, 02:25
@ratiomanni

@ratiomanni - Ich verstehe weder die Intention, noch die Aussage Deine Frage bezüglich meines Kommentars. Die hier erwähnten, bisher geschichtswissenschaftlich behaupteten Umstände im MA, welche ich hier lediglich zur Beantwortung der Frage aufgezählt habe, schließen weder eine philosophisch-humane Betrachtung, noch meine persönliche (subjektive) Meinung zur Thematik ein. Also was willst Du, bitteschön?

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Es ist mit wenigen Sätzen nicht so leicht zu sagen, weil jede Epoche auch seine eigenen Gesetze mitgebracht hat. Sehr interessante Hinweise findest du in Geschichtsbüchern des MA und der frühen Neuzeit. Die Gründe sind trotzdem nicht dieselben.

Hier gab es schon eine Antwort, die ich ganz gut finde. Ein Grund war das Zunftwesen. In den Zünften waren oft nur christlich-getaufte Menschen zugelassen.

Im MA gab es das Zinsverbot für Christen, warum auch immer. Aber Geld wurde gebraucht als über den Warentausch die Wirtschaft nicht mehr funktionierte.

im mittelalter wurde den juden das handwerk verboten (weil man diese minderheit eh schon nicht mochte, minderheiten kann man immer für alles verantwortlich machen) sie konnten nix machen, durften keine schmiede, keine tischler usw werden... also konnten sie eig. nur noch eines: geldleihen. (gut einige waren auch forscher) denn das geldleihen konnten die christen nicht, weil sie das laut kirche nicht durften. die juden haben also mit geldleihen noch mehr geld erwirtschaftet und wurden reich und noch unbeliebter (es gab auch arme juden, das darf man nicht vergessen, aber der dumme mensch von der straße sah halt nur die reichen). das habn sich schlaue menschen zu nutz gemacht, um die juden zu enteignen, andere male, hat sich spontan der volkszorn gegen die jüdischen "bonzen" entladen. im ns-reich gab es einige jüdische industrielle. der antismistismus existierte in deutschland schon vor dem 1. weltkrieg im deutschen kaiserreich. er war aus dem mittelalter geblieben und wieder gab es viele reiche juden. nicht annähernd soviele wie die nazis behaupteten. aber hit.ler war durch bestimmte ereignisse als jugendlicher in wien und anderswo geprägt und machte die juden bald für alles verantwortlich.... er folgte einem rassenwahn, nachdem nur die deutschen menschen 1. klasse wären, und alle anderen nicht... (hi.tler ließ auch polen usw. umbringen oder zwangsarbeiten

http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20061120043121AAesFcI


Minxs  22.04.2010, 00:07

Sag mal treulose, bist du nicht in der Lage mit eigenen Worten etwas wiederzugeben? Wenn du schon etwas kopierst, dann doch nur mal Sätze, peinlich.

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treulose  22.04.2010, 00:11
@Minxs

Die Wiedergabe deines Wissen sind auch Kopien, denn nur was man gehört, gelesen oder in Form aufgenommen hat kann man wiedergeben. Und wenn jemand etwas gut erklärt hat, dann gebe ich es wieder. Und wenn dich das stört dann tut mir das leid- aber nicht weh . Mit anderen Worten: Es juckt mich so sehr wie wenn in China ein Sach Reis umfällt

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