Warum bleiben Bauern bei Demo nicht in Bewegung?
Ich habe gehört, sie wollen an Autobahnauffahrten richtig stehenbleiben. Ich finde, das ist eine etwas merkwürdig Protestform. Bei den Demos, an denen ich in den letzten Jahren teilgenommen habe, (Z.B. Klimademos, Wir habens satt, Fahrradsternfahrten) blieb der Demozug fast nie stehen. Man lief immer weiter und die damit verbundene Verkehrsbeeinträchtigung war nach einigen Stunden vorbei.
Genauso könnten doch die Bauern, statt an Auffahrten stehen zu bleiben, doch einfach auf die Autobahn auffahren und auf der rechten Spur bleiben. Das würde auch den Verkehr stark beeinträchtigen, aber nicht zum Stillstand führen.
3 Antworten
Traktoren dürfen nicht auf die Autobahn auffahren und wären auch auf der rechten Spur eine Unfallgefahr. Es hat eh jeder Autofahrer die Möglichkeit auf der Landstraße weiterzufahren, niemand muss auf eine Autobahn um ans Ziel zu kommen.
Streiks müssen das allgemeine Leben beeinträchtigen weil nur das öffentlichen Druck auf Arbeitgeber oder Gesetzgeber bewirkt.
Ich weiß, aber es sollte verhältnismäßig sein. Nimm die Fahrraddemo, an der ich schon mehrmals für mehr Gleichberechtigung des Fahrrads mit anderen Verkehrsträgern teilgenommen habe. Da waren für 5-6 Stunden an einem Sonntagnachmittag Teile der Berliner Innenbezirke und die Stadtautobahnen lahmgelegt, und dann war es vorbei. Natürlich haben wir damit auch Leute geärgert, aber in Maßen.
Jetzt wäre ich doch mal gespannt, ob die Schreihälse, die laufend zu Gewalt gegen die Letzte Generation aufrufen, nun auch die Landwirte angreifen und überfahren wollen.
Da bin ich auch gespannt. Ich bin zwar kritisch gegenüber den Aktionen der letzten Generation, auch nach Gesprächen mit verfolgten und aus ihren Ländern geflohenen zivilgesellschaftlichen Aktivisten aus Ländern des globalen Südens, die die Meinung vertreten, man solle Protest eher zielgerichtet an die Adresse von politischen Entscheidungsträger:innen richten, aber ich stehe dennoch hinter ihren Zielen und halte ihre Kriminalisierung für lächerlich bis infam.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich, der ich immer nur in Ansätzen, aber nie ein extrem ausgeprägter Law-und-Order-Mensch war, doch auf ein entschlossenes Durchgreifen der Polizei hoffe, sollte es in den nächsten Tagen wieder zu Schlüttsiel-ähnlichen Aktionen kommen.
Ja, ist schon gesehen:
Also gleiches (Un-)Recht für alle, immerhin. Wird der Autofahrer denn nun im Netz und von der BLÖD-Zeitung auch ebenso gefeiert wie die Möchtegern-Mörder gegen die Letzte Generation?
Mußte Bild lesen, woher soll ich das wissen! Zumindest soll der Verletzte nicht mehr auf der Intensiv sein.
Es war vereinbart, dass sie nicht auf die Autobahn fahren, auf der A81 haben sie diese Abmachung wohl gebrochen.
Trotzdem verstehe ich auch als Nicht-Autofahrer, oder korrekter gesagt, als jemand, der vielleicht an 10 Tagen im Jahr an einem Steuer und an vielleicht 5 weiteren Tagen sonst in einem Auto sitzt, nicht, was die Blockade von Autobahnauffahrten soll, erst recht nicht in Wochen, wo massive Bahnstreiks drohen (die ich auch unangemessen finde. Ich habe als Kunde lediglich Einfluss auf die Arbeitsbedingungen von Bahnmitarbeitern, indem ich anständig mit ihnen umgehe, alles andere, wie Arbeitszeit und Löhne entzieht sich komplett meinem Gestaltungsspielraum und deswegen bin ich für diese Streiks der falsche Adressat).