Warum bin ich bloß so ein Loser?
Ich helfe sehr gern anderen, erwarte nichts zurück, bin für fast alles offen, nerve nicht und habe keine seltsamen Angewohnheiten oder Ansichten, trotzdem klappt es nie im sozialen Mitteinander.
Ich würde mich so gern wieder normal mit Menschen unterhalten und treffen können, doch ich werde immer auf den nächsten und den nächsten Tag vertröstet usw., bis es zu spät ist. Von Freunden werde ich komplett ignoriert, sobald es über oberflächlichen Smalltalk hinausgeht. Inzwischen bin ich auch zu alt um einfach mal in irgendwelche Clubs zu gehen oder mich sonst einer Gruppe anzuschließen und ich habe sowieso inzwischen Angst davor. Am liebsten würde ich den ganzen Teil bis zum Lebensende überspringen, damit es endlich vorbei ist und ich alles hinter mir habe.
Ich will kein Mitleid, habe auch keine Selbstmordgedanken, wollte es nurmal loswerden. Danke fürs lesen.
9 Antworten
Vielleicht bist du für diese Menschen, die dich immer wieder vertrösten, auch zu verfügbar. Wenn man immer nur nett ist, seine eigenen Bedürfnisse zurückstellt und seine eigenen Grenzen nicht verteidigt, läuft man Gefahr, ausgenutzt zu werden und als "Backup-Plan" abgestellt zu werden. Wenn dich Leute mehrmals versetzen und kein Interesse zeigen oder du ihnen immer hilfst und sie dir aber nicht, wenn du sie brauchst, sprich sie ruhig darauf an. Signalisiere ihnen, dass sie das mit dir nicht machen können und wenn sie es weiter machen, distanziere dich. Gib anderen Leuten das Gefühl, dass deine Zeit und deine Aufmerksamkeit wertvoll sind und sie nicht einfach jeder haben kann, egal wie er sich dir gegenüber benimmt.
Du könntest auch mal einen Verein besuchen oder einen Buchclub, einen Stammtisch oder was auch immer dich interessiert. Dort lernst du vielleicht eher Menschen mit ähnlichen Wertvorstellungen und Interessen kennen und andere Menschen fühlen sich meist auch eher angezogen von Menschen, die Hobbies nachgehen und "ihr Ding machen". Natürlich kostet das Überwindung, aber es könnte sich auch wirklich lohnen.
Auf jeden Fall bist du kein Loser. Manchen Menschen fällt es eben schwerer, Kontakte zu knüpfen oder tiefere Bindungen aufzubauen und viele Menschen haben auch unabhängig davon Phasen im Leben, wo sie nicht so viele Kontakte haben. Das ändert nichts an deinem Wert als Mensch.
Ich denke, dass es heutzutage normal ist, dass man selbst mit Freunden nur noch Smalltalk machen kann, weil jeder mit sich und seinen Problemen beschäftigt ist.
Zumindest habe ich sowohl im Freundeskreis als auch in der Familie jemanden, der bei Problemen zuhört, oder den meine Projekte und Ziele interessieren würde.
Allerdings komme ich ganz gut mit mir selbst zurecht und kann alleine das Leben genießen, ohne andere. Oder ich hänge mich ab und zu an andere ran und unternehme was mit ihnen. Aber ohne tiefgründige Gespräche.
Vielleicht könntest du mal darüber nachdenken, dir Hilfe von außen zu holen. Eine Therapie könnte helfen.
Konzentrier dich auf deine Interessen und Hobbys, geh raus und werde aktiv. Wenn du das tust, was dir Spaß macht, ist die Chance größer, dass du Menschen triffst, mit denen du dich enger verbunden fühlst. Bei mir waren das z.B. Rock-Konzerte, Klettern, Schießsport, Kraftsport, Biker-Club.
Klappt aber bestimmt auch mit einem Häkelkränzchen oder im Schachclub.
Es war schon immer so, das Menschen die sehr sozial waren und ein offenes Ohr für alles und jeden hatten, nur ausgenutzt wurden .Das hat nichts mit Loser zutun, man ist einfach zu nett.
Wie heißt es so schön "Wenn jeder dich mag, nimmt keiner dich ernst."
Darum sollte man diesbezüglich . kaltschnäuziger werden, auch mal an sich denken, einfach mal metaphorisch auf den Tisch hauen.. Eckig und kantig werden, dann wird man auch respektiert.. Lg.
Zuviel kümmern, kann anderen auch lästig erscheinen, sie wissen es nicht zu schätzen.
Geh doch in KaffeeHäuser, zum Zeitunglesen, da lernt man immer wieder die unterschiedlichsten Charaktere kennen.
Viel Erfolg!