Wann würdet ihr das Pferd erlösen lassen?
Ich besitze einen chronisch kranken Wallach: Equines Asthma.
Das Tier befindet sich seit 2 Jahren in meinem Besitz, ist gerade mal 15 Jahre alt und war voher schon dämpfig (habe ihn bewusst gekauft, auch wenn er krank ist).
In den 2 Jahren habe ich aus einem hustenden Häufchen Elend einen frei atmenden, wieder rasendschnellen (Ex-Renn)Traber gemacht. Im März beim Zähne machen war er noch richtig fit, der TA hat vor dem Sedieren natürlich Herz und Lunge gecheckt und auch so war er richtig gut dabei, bis Samstag.
Da hatten wir einen Atemnot-Anfall mit weit aufgeblähten Nüstern und Spasmen der Bauchmuskulatur.
Die Haltung ist für ihn optimiert:
Er lebt in einem Offenstall ohne Stroh auf staubarmen Einstreu, bekommt staubarmes Heu (komplett gewaschenes Heu frisst er nicht...) und mehrere Rationen Heucobs am Tag.
Er wird täglich (!) inhaliert und bewegt (mind. 20 Minuten Schritt-Trab, Galopp kann er nicht wirklich...). An guten Tagen reiten wir auch noch. Gefressen wird ausschließlich am Boden. Paddockbereiche werden täglich gewässert um Staub zu binden, der einfach zwangsläufig entsteht.
Zusätzlich erhält er Kräuter für die Atemwege, auch welche, die Bronchien weiten.
Letzten Samstag, bei Ozonwerten über 120, bekam er das erste mal eine Injektion mit Kortison, Krampflöser und Bronchienerweiterer und steht aktuell auf Equipulmin als Gel, was er 2x täglich bekommt.
Meine TA meinte, dass nach bald 2 Jahren ohne Schub ein chronisch Kranker auch mal "Hilfe bekommen darf" (durch die Spritzen), ich aber aufpassen müsse, da man die Medis wegen Gewöhnungseffekt nicht ewig geben kann und sie mit jedem Einsatz an Wirksamkeit verlieren...
Ich mache mir jetzt natürlich viele Gedanken...
- Gedanke: Das ist erst das Frühjahr, was, wenn der Sommer wird wie letztes Jahr? Quält er sich dann nur noch?
- Gedanke: Was, wenn nach absetzen der Bronchienerweiterer wieder so ein Schub auftritt, soll ich dann noch mal 10-14 Tage "rauszögern", was unausweilich ist?
- Gedanke: Kann ich noch irgendwas tun?
Ich habe mir selbst und dem Pferd versprochen, dass er nicht länger leiden muss als notwendig und wenn sein Leben nicht mehr pferdegerecht ist, darf er gehen.
Wie würdet ihr verfahren?
5 Antworten
hi,
ich würde zusätzlich noch mal einen allergietest machen und das blut untersuchen lassen - leber- und nierenwerte, krebsmarker.
einfach, um zu wissen, woran du bist.
und im übrigen - du wirst wissen, wenn die zeit gekommen ist.
er wird es dir sagen.
solange ist es müssig, sich dinge auszumalen, die entschieden werden müssen, wenn sie dran sind.
Blutbild ist regelmäßig gemacht worden, Allergietest ergab keine Auffälligkeiten...
Bleib dran. Meiner stand ähnlich da, hatte mehrere Allergieschübe mit Atemnot und hat sich dann angefangen, selbst zu stabilisieren mit Weißdorn. Möchte ich dir an dieser Stelle auch stark ans Herz legen: entweder frisch knabbern lassen oder als Tropfen (Crataegus) für Notfälle. Weißdorn reguliert das Herz-Kreislauf-System, was in so einem Schub unfassbar wichtig ist. Wir haben dann mehrere Jahre mit unserem besten Freund Weißdorn verbracht- es gab keinen Spaziergang oder Ausritt, wo er nicht knabbern durfte. Nach dem letzten krassen Schub verging noch ein Jahr mit viel Weißdorn und seitdem wird es wirklich wirklich besser. Davor.... 3-4 Jahre war es immer noch wieder kritisch.
Gerade bei so heftigem Wetter wirkt meine Lieblingspflanze absolute Wunder. Davon gibt es auch kein "zu viel" und keine "falsche" Dosierung.
Weißdorn lässt sich halt auch wunderbar zwischen schieben, wenn spontan benötigt. Gerade als frische Pflanze - die Dornen sind überhaupt kein Problem für die Pferde.
Oh - ich hatte übrigens auch einige Jahre immer noch Clenovet/Clenbuterol (Gel) da, für den Fall der Fälle. Wenn man sowas auf Vorrat hat, ist man meistens etwas beruhigter.
Erlösen lassen sehe ich bei euch noch lange nicht - ihr braucht einfach noch mehr Zeit. Du hast alles optimiert, aber die Lunge braucht halt viel, viel Zeit und Konsequenz. Lass dich nicht von einem Schub jetzt so zurückschlagen!
Es ist einfach grausam, wenn das Tier in Atemnot da steht und quasi Erstickt... man kann nicht helfen. Nicht einfach wie bei einer Wunde, desinfizieren und salben und es wird wieder... Oder wie bei einem Bluterguss... Ein Auge kann man entfernen, keine Verletzung kann man auskurieren (sofern noch möglich...) aber die Lunge... das ist halt so essenziell...
Ich weiß - wir hatten solche Anfälle 4 mal. Die letzten beiden hat er sich selbst stabilisiert über Weißdorn übrigens, sodass der Tierarzt fast nichts mehr Spritzen musste.
Auch die Lunge regeneriert sich. Sie braucht nur mehr Zeit, man kann es nicht sehen und es sieht manchmal nicht nahc dem richtigen Weg aus - aber habe mehr Geduld, halte den Kreislauf stabil und arbeite ihn, gerade mit dem BE. Sonst rutscht der Schleim tiefer in die Bronchien.
Schleim löst sich so gar keiner, auch der Husten klingt nicht verschleimt, nur trocken-gereizt.
Inhalieren mit Top Geräten und bei anderen Lungenpatienten löst sich alles, er hat da gefühlt trotz Medis nix zum rauswerfen. Bin ja irgendwie ganz froh drum...
Hoffe einfach, es kommt kein weiterer Schub in nächster Zeit, Weißdorn ist beordert und auf meiner Abendrunde mit dem Zwerg heute gehen wir auf die Suche nach frischem WD
Dann hast du den 1. Schritt doch schon geschafft: Schleimfrei. Heißt nicht, dass da nichts mehr kommen kann, aber dafür haben wir ca. 5 Jahre benötigt. Pony hat aber auch RAO, sodass er nie ganz schleimfrei sein wird.
Ihr seid doch auf einem guten Weg - durchhalten!
Nun Frühjahr ist eigentlich ja schlimmer als der Sommer aufgrund der Pollen. Weiter war das jetzt ein Anfall nach 2 Jahren, wie deine TA schon sagt. Für mich sieht es aus als hätte er da ein möglichst gutes Leben und einen Besitzer der wirklich alles möglich ausprobiert und optimiert. Props an dich
Beobacht das halt wie sich das weiter entwickelt. Ich glaube du wirst schon merken wenn es nicht mehr geht. Wenn das Pferd die Lebensfreude und Qualität verliert. Der wird dir das schon deutlich machen
Ich versuche natürlich alles, was in meiner Macht steht, damit er am Leben bleiben kann und das mit möglichst hoher Qualität, denn nur, damit er noch "da" ist will ich ihn nicht leiden lassen, auch wenn ein Teil meines Herzens bricht.
Atemnot ist grausam und da ich persönlich auch schon mal betroffen war, fürchte ich mich sehr davor, dass er wegen mir Atemnot leiden muss, weil ich nicht weis, wann Zeitpunkt X gekommen ist...
Ich selbst habe kein Pferd, kenne aber ähnliche Probleme mit allergien und so weiter bei Tieren... es werden immermal wieder fasen kommen wo es schlimmer wird aber auch wieder Zeiten wo es deinem Pferd viel besser geht und du tust ja schließlich für dein Tier alles was geht... Ich hab mal gehört das Weißdorn sehr gut helfen kann aber das hat "punkgirl512" ja schon geschrieben gehabt... Denk nicht gleich an erlösen, das bekommt ihr schon hin...
Jedenfalls wünsch ich euch alles gute 😉
Zur Verfügung an die See.
Geht nicht, kann das Pferd nicht durch ganz Deutschland transportieren und niemand will einen derart kaputten, unsozialen Traber, der taugt nicht mal als Beisteller, weil er alles und jeden verbeißt... abgesehen von meinem kleinen Wallach, den akzeptiert er.
Danke! Ja Weißdorn habe ich auf meiner Liste, werde die Dosis mal etwas erhöhen. Sein Magen ist Gott sei Dank sehr stabil, sodass er auch zB Eukalyptus gut verträgt.