Wären wir heute wissenschaftlich schon weiter, wenn das Christentum im Mittelalter nicht das Forschen verboten hätte?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Nein 65%
Ja 35%

15 Antworten

Nein

Die Frage ist schon fehlerhaft 'prämissiert', da in Europa das Christentum es war, welche für Forschung, Wissenschaft und die ersten Universitäten gesorgt hatte - sie hatte ja sowohl die sog. Intelligenzija wie auch das Geld...

Dass die Kirche zB die Idee eines kopernikanisch-heliozentrischen Weltbildes nicht akzeptierte sondern stattdessen das ptolemäisch-geozentrische, bedeutet ja nicht, dass wir somit nicht weiter wären, denn es waren ja schon damals beide Ideen bekannt...

Gruß Fantho

Von Experte BillyShears bestätigt
Nein

Ohne die Klöster wäre vermutlich sogar noch sehr viel mehr Wissen verlorengegangen. Schließlich wurden dort die Bücher, Codizes etc. aufbewahrt und kopiert, die Sprachen lebendig gehalten und so weiter.

Die wahlweise böse und / oder auch gerne mal allmächtige Kirche hat es in der Form wie es heute gern dargestellt wird nichtmal gegeben. Grade auch Klosterschulen und kirchliche Universitäten waren Orte wo man Wissen gesammelt und auch gemehrt hat, die Forschung war nicht verboten so lange sie nicht direkt darauf abzielte, Glaubensgrundsätze umzustoßen.
Sicher, es gab immer schon Personen, denen zu viel Bildung suspekt ist oder die einen engen Horizont haben, gibts auch heute noch aber nur weil ab und an mal einer rumpäpt hält das nicht die Weltgeschichte auf.

Nein

Das Christentum hat kein Forschen verboten. In Klöstern wurde beispielsweise viel geforscht und Wissen archiviert.

Bereits in der Neuzeit, aber passend dazu mal ein Zitat von Sir Isaac Newton (1643-1727), englischer Physiker, Mathematiker und Astronom:

  • "Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert."
Nein

Es mag sein, dass es einige Bereiche gab, in denen damals nicht geforscht werden durfte. Die ersten Universitäten überhaupt wurden im sog. hl. römischen Reich gegründet. Die entstanden oft aus Klosterschulen und auch da wurde geforscht.

Nein

Das Christentum gabs ja nur hier. Und woanders war man auch ohne Christentum nicht weiter. Warum auch immer. Europa wurde trotz Christentum zur vorherrschenden Gebiet für Forschung.

Davon abgesehen hat das Christentum die Schrift verbreitet und ermöglicht, dass man Wissen niederschreibt.


marcWestKing 
Fragesteller
 09.12.2023, 17:21

Na ja, man war in bestimmten Fragen durchaus weiter. Wussten zum Beispiel die Chinesen nicht schon lange vor den Europäern, dass die Erde eine Kugel ist?

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Kitharea  09.12.2023, 17:22
@marcWestKing

Und auch wenn. Eine Erkenntnis mehr macht noch keine Forschungshochburg. Heutzutage sind wir schlecht dabei weil kein "neutrales" Geld mehr in die Forschung gesteckt wird.

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mimisophia  09.12.2023, 18:06
@Kitharea

Im nahen Osten und bis nach China war das Christentum verbreitet.

Siehe Literatur dazu:

„Das Goldene Zeitalter des Christentums – Die vergessene Geschichte der größten Weltreligion“, Philip Jenkins

„Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam“, (7. Bis 20. Jh. N. u. Z.-zwischen Dschihad und Dhimmitude), Bat Ye`Or

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wolfruprecht  09.12.2023, 19:34
@marcWestKing

Dass die Erde die Form einer Kugel hatte, war schon in der Antike bekannt, ebenso der berechnete Umfang der Erde war mit 39000 km erstaunlich nah m tatsächlichen Umfang. Was die Chinesen voraus hatten, war u. a. die Erfindung des Kompass.

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Kitharea  10.12.2023, 06:12
@mimisophia

K also Europa und Asien. Was ist mit den anderen Kontinenten?

Um Wissen zu verbreiten braucht es keine Religion, sondern Schrift. Und diese wurde durch das Christentum und der Verbreitung der Bibel für das Volk zugänglich gemacht. Schreiben konnte man schon viel früher. Allerdings hats nie einer geschafft das auch über die eigenen Grenzen hinweg zu verbreiten.

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