Vom Physik-Studium zu etwas Anderem wechseln?

Das Ergebnis basiert auf 1 Abstimmungen

bei Physik bleiben 100%
Elektrotechnik 0%
Verfahrenstechnik 0%
Maschinenbau 0%
Flugzeugbau 0%
Mechatronik 0%
Sonstiges 0%

3 Antworten

...außer für Unternehmensberatung und Finanzwesen etc. ...

das kommt sehr darauf an worauf du dich im studium spezalisierst.

mit halbleiter-, solar-, laser-, materialphysik, usw usw ..... stehst du für einen job außerhab der akademischen forschung ganz anders da als wenn du z.B. kosmologe bist (wobei z.B. auch hier programmierkenntnisse und erfahrung im umgang mit und analyse von großen datenmengen oder mit komplexen numerischen simulationen durchaus auch später wertvoll sein können).

auch gibt es verbindungen die auf den ersten blick vl. gar nicht so offensichtlich sind. kernphysiker oder leute mit erfahrung in beschleunigerphysik (also an teilchenbeschleunigern) werden z.B. in der medizin gesucht.

aber wenn dir was anderes mehr liegt, dann studiere eben etwas anderes.



Marcomala 
Fragesteller
 26.09.2017, 22:30

Vielen Dank für deine Antwort. Ich gebe dir in diesem Punkt vollkommen Recht. Die Frage, die sich für mich stellt ist nur, wie hoch das Angebot für diese Spezialisierungen für außerhalb der akademischen Forschung ist. Zumal es seitenlange Foren gibt, wo Physik-Absolventen darüber klagen, sie würden keinen vernünftigen Job bekommen

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michiwien22  27.09.2017, 09:31
@Marcomala

Du musst halt im Physikstudium etwas lernen, das auch später am Arbeitsmarkt benötigt wird. Meistens ist das Programmieren, aber auch Elektronik oder Festigkeitslehre sind Renner. Auch reine Mathematiker sind gelegentlich gefragt (es gibt komplexe Aufgabenstellungen mit denen andere überfordert wären).

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Man studiert aus Interesse, und nicht eines guten Jobs willen. Kann es aber sein, dass du innerlich mit Physik ohnehin schon abgeschlossen hast?

Wenn man irgendwo gut ist, bekommt man auch einen guten Job bzw. kann auch seine Brötchen damit verdienen.

Dass Physiker nur Unternehmenberatung und Finanzwirtschaft machen, ist Unsinn. Wo hast du das her? 

Gut, es ist vielleicht schwerer einen E-Technik Job zu bekommen, für den sich auch ein guter E-Techniker bewirbt. Physiker punkten im Vergleich damit aber oft aufgrund eines breiteren Zugangs und ihres hohen Problemlösepotenzials, das im Studium angedrillt wird.

Ich bin selbst Physiker, arbeite in einem guten technischen Unternehmen und bin auch mit meinem Gehalt mehr als zufrieden. Allen meine ehemaligen Studienkollegen geht es ähnlich, manchen soger deutlich besser. Ein Kollege ist sogar ganz an der Spitze eines internationalen Konzerns. Keiner meiner Kollegen war jemals arbeitslos.

Wenn du Sicherheit haben willst: wechsle

Wenn du flexibel sein willst und unbedingt Physik studieren magst: tu es

Beantwortbar ist deine Frage nicht...nur durch dich selbst!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium technische Physik, promoviert in Festkörperphysik

Marcomala 
Fragesteller
 26.09.2017, 22:10

Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich habe gar nicht innerlich mit Physik abgeschlossen es ist nach wie vor ein großes Interesse da, nur meine Sorge war, dass ich nicht Entscheidungen treffe, die mir Probleme bereiten werden. Meine erste Frage ist, wie lange bist du schon in diesem Arbeitsmarkt? Vielleicht sind diese Ansichten verhaltet? Ich möchte dich nicht angreifen, ich habe lediglich keine Ahnung was dieses Thema angeht und möchte mir nur sicher sein :x

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eddiefox  26.09.2017, 23:33
@Marcomala

Hi,

ich finde deine Vorgehensweise vernünftig und völlig legitim.

Unabhängig von den Antworten schaue dir am besten mal so viele Stellenanzeigen wie möglich an. Auch die Arbeitsagentur hat eine Suchmaschine für Stellenanzeigen, nur weiß ich nicht, in welchem Maß diese Anzeigen stellvertretend für den Arbeitsmarkt sind.

Weiter stelle ich mir vor, dass neue Herausforderungen in der Energieerzeugung und -speicherung kompetente Leute braucht, also auch Physiker, die "in die Tiefe" arbeiten.

Ein Bekannter (Physiker) hat in der Industrie in der Weiterentwicklung von Solarzellen gearbeitet, ein anderer in der Entwicklung von Akkumulatoren (Erhöhung der Kapazität und kürzere Ladezeiten).

Eine Freundin (Physikerin) hat viele Jahre in der Qualitätssicherung einer Firma gearbeitet, die in ihrer Produktion Umweltnormen einhalten wollte.

Deutschland ist bekannt für seinen hochspezialisierten Maschinenbau. Je höher und anspruchsvoller die Anforderungen an die Maschinen sind, umso mehr werden auch Physiker gebraucht (Laserphysik, Oberflächenphysik von Festkörpern, Materialphysik, Metallphysik...).

Bilderzeugende und -verarbeitende Methoden in der Medizin.

Du kannst auch mal die Deutsche Physikalische Gesellschaft kontaktieren: www.dpg-physik.de

Die sind sicher bereit, dir weiterführende Informationen zu geben.

Gruß

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michiwien22  27.09.2017, 09:26
@Marcomala

veraltet: Ja, am Arbeitsmarkt hat sich in den letzten 20 Jahren viel geändert. Es wird auch für Absolventen immer schwerer, einen guten Job zu finden. 

Aber ich kann dich beruhigen: bei Aufnahmegesprächen geht es nur in ganz seltenen Fällen um einen Wissenscheck, nämlich dann, wenn ein absoluter Spezialist gesucht wird, der ein Team mit dem nötigen Wissen versorgen soll. Das ist aber eher selten - meistens hat man zwar ein sehr breites Stellenprofil in der Job-Ausschreibung, was man dann aber wirklich braucht, ist meistens nur 10% von dem...

Die meisten Bewerber werden abgelehnt, weil sie einfach nicht gut rüberkommen. Es gibt Leute, die die grundlegendsten Höflichkeitsformen nicht kennen (Grüßen, ...), und sich dann wundern...

Es kommt zu 90% auf Ausstrahlung und soziale Kompetenz an, nur zu 10% auf eine fachliche Qualifikation. Überspitzt würde ich sagen: es ist egal was du studiert hast, hauptsache du verkaufst dich gut, kommst mit den Kollegen gut aus und hast hohe Lernbereitschaft. Extremes Beispiel: Wir haben bei uns einen Priester, der ein ausgezeichneter und respektierter Softwareentwickler geworden ist, weil er sich einfach privat dafür interessiert hat.

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Also wenn dich Physik sehr interessiert und dir das Spaß macht und du später in dem Feld arbeiten willst studier weiter.

Physiker kriegen richtig gut Gehalt und Geld. Wenn du mit deinem reinen Physikstudium kein Job findest hast du immer noch die Möglichkeit dich zu spezialisieren das machen auch die meisten Physiker. Also auch Physiker entscheiden sich nach dem Studium oder im Studium schon für ein Bereich.

Zb Leute die sich mit dem Weltall also Astronomie beschäftigen, haben vorher Physik studiert. Also du kannst mit nem Physikstudium eigentlich alles machen.

Es gibt so viele Richtungen in die du kannst, zb Astronomie, Autobau, Maschinenbau, Industrie, Wirtschaft, Medizin.

Es geht aber auch darum das es dir Spaß macht. Wenn du sowieso weiß das dich Technik interessiert und du später mal in dem Bereich was machen willst würde ich dir empfehlen dich darüber zu informieren wie du da noch hinkommst. Also soweit ich weiß kann man nach einem Physik Bachelor einen Master in Elektrotechnik oder Maschinenbau machen.

Also du kannst immer noch deine Richtung ändern die Türen stehen offen.