Verabredungen gehen immer von mir aus, das nervt, was soll ich machen?
Ich bin mit jemanden aus dem Dorf seit 5 Jahren befreundet.
Wir treffen uns recht regelmäßig, um mit den Hunden spazieren zu gehen, rufen uns aber auch manchmal an, um einfach ein wenig zu quatschen.
Zwischendurch war da auch mal mehr, aber das hat nicht funktioniert, da er echt ein mega Sonderling ist.
Aber ein liebenswerter Sonderling, hat viele schöne Seiten und als Freundschaft könnte es theoretisch super sein.
Schon am Anfang, bei unseren ersten kennen lernen, stellte sich heraus, das er sich null einbringt in die Freundschaft. Sämtliche Verabredungen usw gingen von mir aus.
In der Beziehung war es ähnlich und daran ist es auch gescheitert.
Er war immer sehr dankbar, dass ich die Initiative ergriffen hab, denn ich glaube, ansonsten hätte es nie Zärtlichkeit oder küssen gegeben.
Aber...irgendwann zerrte es auch an mir. Ich hatte mich dann man 2 Wochen zurückgezogen um zu sehen, was passierte. Es passierte nichts. Das reichte mir dann irgendwann zur Trennung.
Erstaunlicherweise war er wohl echt verzweifelt und tieftraurig wegen unserer Trennung, das erfuhr ich von anderen, auch von seiner Mutter usw aber niemals von ihn.
Mir gegenüber war er neutral und emotionslos.
Ich bekann dann wieder, mal ne Mail zu schreiben und seit so etwa 2-3 Jahren sind wir wieder befreundet. Er freut sich immer riesig, wenn ich mich mit ihn verabrede und sagt immer sofort zu. Wenn wir dann gehen, dann lacht er und freut sich und ist ein toller Kumpel. Und ich bekomme dann auch schnell wieder Gefühle, denn in genau diese Ausstrahlung hab ich mich ja mal verliebt.
Aber, nachwievor kommt nichts von ihn. Hab stundenlang Mails geschrieben um ihn zu erklären, wie viel ich für ihn empfinde usw.
Aber von ihn kam nie was zurück, in den ganzen 5 Jahren nie.
Und, ich dachte immer, es könne wenigstens eine Freundschaft funktionieren, aber es zermürbt mich, das es nur und ausschließlich auf meine Initiative funktioniert.
Und, natürlich hab ich es ein paar mal angesprochen, er meinte denn es sei nicht seine Art. Er würde nie auf andere zugeben
Er hat einen Hang zur Depression und Isolation, aber das kann ja nicht der Grund sein.
Ich weiß nicht, wie ich diese Freundschaft aufrecht erhalten kann.
Ich bin auch die einzige, die er hat, sonst sitzt er nur drinnen rum und macht nichts, arbeite auch irgendwie nichts, keine Hobby ( noch nie) und lässt alles schleifen.
Aber er freut sich wirklich sehr, wenn ich mich melde und ich freu mich auch sehr, wenn wir uns treffen. Aber so geht es irgendwie auch nicht weiter. Selbst das hab ich ihn schon gesagt, dann sagt er „ gut, wenn du meinst“ , aber eigentlich meine ich das ja nicht, denn ich will ihn ja sehen ( 1-2 mal im Monat treffen wir uns) aber so ist es frustrierend, weil ich dann ja auch nie weis, ob ich zb ihn nerve.
5 Antworten
Hi,
die Situation, wie Du sie schilderst löst bei mir etwas bedrückendes aus. Mir fehlt da die Ausgegeglichenheit. Du scheinst verunsichert zu sein, was ich nachvollziehen kann, hättest gern Klarheit.
Sonderling
Ich mag ja solche Kategorien nicht. Er ist wie er ist, und das ist ok, wie sind alle individuell, bei manchen merkt man es erst, wenn man genau hinschaut, andere fallen auf mit ihrem Anderssein, weil sie sich anders Verhalten als die Mehrheit. Die Frage ist, wie Du klarkommst mit ihm.
Wenn es am Selbstbewußtsein nagt, dass er nicht von sich aus auf Dich zukommt, ist es schwierig. Wenn er wirklich depressiv ist, kann das der Grund sein für seine Art. Das kann man akzeptieren, solange es einem selbst nicht schadet, allgemein formuliert.
Vielleicht sagst Du ihm dass alles noch mal so, wie Du es hier schreibst? Genau so, bitte ohne Sonderling .... Oder Du schreibst ihm nochmal, dass Du ihn magst, den Kontakt gern aufrecht erhälst, und wie sich sein Verhalten auswirkt.
Vielleicht auch ne Therapie vorschlagen! Wenn Du es nicht mehr aushälst, weil es Dich zu sehr runterzieht, kannst Du auch vorschlagen, Therapie oder Kontaktabbruch. Vielleicht rüttelt ihn das wach.
Klingt anstrengend.
Vermutlich würde ich mich dann zurückziehen, wie beschrieben. Wenn er das zwischenmenschliche nie gelernt hat und nicht lernen will, ist das seine Entscheidung. Bestimmte Einseitigkeit kann man sicher hinnehmen, wenn aber von ihm nichts positives kommt, ist es anstrengend.
Denke du hast nur 2 Möglichkeiten
1 - du akzeptierst, dass es immer von dir ausgehen muss
Oder
2 - oder du beendest das
Er wird sich nicht ändern, hast ihn bestimmt schon angesprochen darauf? Wenn nicht sag es klar u. Deutlich dass du es so nicht willst.
Theoretisch würde es mir nichts ausmachen, wenn ich immer nach treffen frage. Aber ich hab dann immer Angst, das ich nerve, dass er nur aus Höflichkeit zusagt und solche Dinge. Es nagt an meinen Selbstvertrauen
A, jetzt versteh ich, dann frag ihn ob er gerne mit euch gassi geht, oder lieber nicht.
Er hat einen Hang zur Depression und Isolation, aber das kann ja nicht der Grund sein.
Ich denke doch, dass dies der Grund ist. Vermutlich hat er auch ein paar soziale Defizite.
Ich kann verstehen, dass dich das frustriert. Ich hab auch so jemanden im Bekanntenkreis. Wenn ich mich nicht immer melden würde, wäre der Kontakt schon lange abgebrochen.
Ich hab dann auch mal gedacht, dass ihm da am Kontakt wenig gelegen sein kann. Aber ich habe verstanden, dass er, warum auch immer, nicht anders kann und er vermutlich völlig vereinsamen würde, wenn es nicht Menschen in seinem Leben gäbe, die die Initiative ergreifen.
Du schreibst ja selbst, dass eure Freundschaft ihm durchaus wichtig ist und er auch Dankbar dafür ist. Wenn er da so defensiv ist, ist das sicherlich nicht seine Absicht, sondern er kann vermutlich nicht anders. Auch wenn man das vielleicht nicht so nachvollziehen kann.
Wenn dir an diesem "liebenswerten Sonderling" gelegen ist, dann versuche darüber hinweg zu sehen und akzeptiere, dass du in eurer Freundschaft eine treibende Kraft sein musst und die Initiative bei dir liegt. Ich bin sicher, wenn er es anders könnte, würde er es anders machen.
Menschen lernen, wie bequem die Komfortzone ist, wenn sie jemanden gefunden haben, der sie pampert.
Es liegt immer nur am Wollen. Und genau das will nicht jeder. Nicht mal versuchen. Immer schon rumjammern, dass nichts geht. Das ist einfacher.
Na ja, vielleicht machst es du dir ja auch etwas zu einfach und unterschätzt die psychischen und sozialen Defizite, unter denen Menschen leiden können.
Natürlich darf man gewisse Erwartungen haben. Aber wenn sie nicht erfüllt werden, sollte man sich schon fragen was dahinter steckt. Eine gewisse Empathie ist da sicherlich hilfreich, zwischen fehlendem Wollen und fehlendem Können zu unterscheiden. Menschliches Verhalten ist ja durchaus komplex. Da sollte man, aus meiner Sicht, schon differenzieren können.
Ich habe eine sozialphobische Tochter. Aber selbst die weiß, dass Türen immer in zwei Richtungen klappen.
Und wer sich schon viele Jahre kennt und immer noch so tut, als ob er gebissen wird, wenn er mal auf denjenigen zugeht, der WILL misstrauen.
Tja, was soll ich sagen? Du bist wie immer sehr meinungsstark und hast deine Überzeugungen. Mir ist diese Sichtweise zu pauschal, zu undifferenziert und sie wird, meiner bescheidenen Meinung nach, den seelischen und sozialen Befindlichkeiten und Nöten von Menschen nicht gerecht.
Ich habe vor allem meine Erfahrungen. Viele Männer insbesondere sind nur noch kleine Kinder, mit denen erwachsene Frauen nichts mehr anfangen können.
Ja verstehe. Es geht um einen Mann, daran wird es wohl liegen. Das jetzt auf diese Ebene zu bringen, finde ich eigentlich nicht hilfreich.
Deine Überzeugungen werden sicherlich von deinen persönlichen Erfahrungen gespeist. Das ist aber auch immer sehr subjektiv und manche Dinge, sollte man auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten.
Ja, diese und viele andere Fragen drehen sich um solche Männer, die es nicht mehr gebacken bekommen, sich mal etwas zu bewegen. Wie lange braucht ein Mensch deiner Meinung nach, einem ganz bestimmten Menschen zu vertrauen?
Du willst doch wohl nicht behaupten wollen, dass es erst Jahrzehnte braucht, damit das passiert?
Schon Kinder lernen in Pflegefamilien, dass es auch anders als in ihrer Herkunftsfamilie zugehen kann.
Trennungskinder lernen, dass fremde Männer und Frauen, die neuen Partner ihrer Elternteile, oft mehr Mutter und Vater sind als ihre leiblichen. Ich kenne selbst so einen Fall im Bekanntenkreis.
Geschundene Tiere lernen auch wieder zu vertrauen, dazu gibt es genug Tiervermittlungssendungen.
Und ein Mann soll es innerhalb von 5 Jahren NICHT schaffen, ein-und derselben Person, die ihm permanent den Arsch hinterherträgt, zu vertrauen?
Du darfst meiner bescheidenen Meinung vertrauen, dass es hier (wieder mal) nur und einzig am WOLLEN liegt.
Na ja, zweimal im Monat anzurufen, um zu fragen ob man sich treffen möchte, würde ich jetzt nicht den "Arsch hinterher tragen" nennen. Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt um Vertrauen geht, dass fehlt.
Letztendlich muss die Fragestellerin entscheiden, was sie sich aus der Gesamtheit der Meinungen, für ihre Entscheidungen raus ziehen kann. Ich denke, wir konnten Beide klar machen, was wir darüber denken.
Klingt ja nach einem richtig bewundernswerten Mann, mit dem man wirklich eine Zukunft aufbauen kann. Merkst du was?
Ich will ja keine Zukunft, nur die Freundschaft aufrecht halten.
Da meine ich auch die Zukunft der Freundschaft. Auf Dauer ist es einfach nur frustrierend und keine echte Freundschaft, wenn einer dem anderen ständig hinterherlaufen muss. Die Ausrede, dass das "seine Art" sei, ist auch schwach, das ist nämlich überhaupt keine Art, mit Freunden umzugehen. Das ist meine Meinung.
Sicherlich eine große Herausforderung für dich! Dass das alles an dir nagt, keine Frage!
Will dich keinesfalls blöd anmachen, aber findest du nicht auch, dass er dir ähnlicher ist als dir lieb ist?
Glaubt er am Ende wie du, dass du eher aus Mitleid mit ihm zusammen bist und er dich eigentlich meist nervt? Und würde er sich dir gegenüber öffnen, könntest du ihn verletzen, was er dringend vermeiden will, weil er so gar nicht damit umgehen kann?
Er ist wie ein Vampir und Fass ohne Boden. Als würde alle Liebe durch ihn durchfallen, ohne auf Gegenliebe zu treffen, um zu dir zurück prallen zu können. Irgendwie denkt er, nichts zu geben zu haben. Auf einer anderen Seite wird er Angst davor haben, Liebe zu geben.
Wann und wo immer bist du verschlossen und gehemmt beim Geben/Nehmen? Dir selbst gegenüber?
Mit ihm wirst du dazu gezwungen, ohne jegliche Bestätigung/Rückmeldung zu geben.
Zeigt er dir im übertragenen Sinne, dass du in für dich Falsches investierst, eben weil nichts zurück kommt? Dass du deine Energie verschwendest?
Ohne es böse zu meinen, gehe ich schon davon aus, dass alles etwas mit dir zu tun hat. Was sollst du erkennen und lernen?
Sollte es dir künftig dringend viel egaler sein, ob du andere störst? Und viel wichtiger, was du brauchst?
Da du nichts mehr zu verlieren hast, würde ich diesbezüglich an deiner Stelle hinterfragen und genau beobachten, was passiert, wenn du mental was änderst.
Bist du viel zu unsicher mit deinen Impulsen und zu abhängig von Bestätigung/Rückmeldung anderer? Will das Leben, dass du das künftig unabhängiger machst und tust?
Er macht gar nichts mehr ohne Bestätigung/Aufforderung anderer, also noch viel extremer als du, dafür halt deutlich zum etwas leichteren Lernen.
Ich sage ihn sehr oft, dass ich ihn mag. Und ich sage es sogar detailliert, welche Situation ich so gemocht habe und welche Eigenschaften ich so schätze. Ich überschütte ihn sozusagen mit positiver Energie, die er seit 5 Jahren auch gern nimmt. Aber er gibt nichts positives zurück, zb hat er noch nie was nettes zu mir gesagt, auch in unserer Beziehung damals nicht. Das zerrt...... Energie Sauger sozusagen