Ut adverbial übersetzt?
Hallo! Beim Übersetzen ist mir eine Passage aufgefallen:
tecum aetatem exigere ut liceat -
wir haben übersetzt: mit dir das Leben zu verbringen, möge erlaubt sein
Demnach wird der Konjunktiv scheinbar nicht vom Ut ausgelöst, sondern separat gesehen (ich vermute -Optativ?)
was soll man dann mit dem Ut machen in solchen Fällen, kann das auch adverbial übersetzt werden und wenn ja, wie? In der Übersetzung wird das ut ja vollkommen unterschlagen
1 Antwort
Du musst das im Kontext sehen. Der Vorsatz lautet:
di tibi dent, quaecumque optes.
Die Götter mögen dir geben, was auch immer du wünschst.
Jetzt schließt die Antwort an ein imaginäres Opto an oder bezieht sich zumindest gedanklich auf das optes im Vorsatz:
[Opto] tecum aetatem exigere ut liceat.
[Ich wünsche], dass es gestattet sein möge, mit dir das Leben zu verbringen.
=> In deiner Übersetzung wurde dieser Bezug weggelassen und das ut ignoriert. Wenn ich in einer Klassenarbeit sehr kleinlich wäre, würde ich darauf ½ Fehler geben. Dem fortgeschrittenen Lateinübersetzer sei diese sprachliche Freiheit im Deutschen jedoch gestattet. 😉
VG
Ich würde allerdings keinen halben Fehler geben, es trifft ja genau den Sinn und entspricht der deutschen Idiomatk besser als rin wörtliches: Ich wünsche, dass es erlaubt sei ...