Unterschied zwischen den Adjektivendungen -isch, -ig & -lich?

5 Antworten

Als Adjektiv-Suffixe (also Suffixe, die aus einer beliebigen morphologischen Kategorie ein Adjektiv machen, vgl. @gufrastella) unterscheiden sie sich ((morpho)-syntaktisch gesehen) nicht, sie sind gewissermaßen verschiedene Realisierungen der gleichen morphosyntaktischen Funktion. Es gibt verschiedene Theorien, wie diese unterschiedlichen Suffixe zustandekommen. Diese gründen im Wesentlichen auf semantischen (also der Wortbedeutung) oder phonologischen Aspekten (sprich: bestimmte phonologische Muster der Ausgangsformen determinieren die Realisierung der Suffixe), haben aber große Schwächen und mir ist keine bekannt, die wirklich überzeugend grammatische Vorhersagen treffen kann.

Jedoch habe ich mal von einer Theorie gehört, nach welcher das Suffix "-lich" etwas aus der Reihe fällt, da es früher angeblich die gleiche Funktion hatte wie die Endung "-ly" im Englischen. Nach jener Theorie diente dieses Suffix also ursprünglich dazu, aus Adjektiven (bzw. in einzelnen Fällen auch Nomen) Adverben zu machen, wie z.B. bei "lieb - lieblich" ("Sie ist ein liebes Mädchen" vs. "Sie hat lieblich gesungen") oder "neu - neulich" ("das neue Auto wurde gekauft" vs. "das Auto wurde neulich gekauft"). Diese Funktionsweise hat sich dann im Laufe der Zeit immer weiter von den morphosyntaktischen Regeln des Deutschen losgelöst und ist mittlerweile nicht mehr wirklich durch diese repräsentiert. Heute muss man vielmehr davon ausgehen, dass Wörter wie "lieblich", "neulich", "kleinlich" usw. idiomatischen Charakter haben und mit ihrer eigenständiger Bedeutung als feste Lexeme im mentalen Lexikon gespeichert sind. Für DaZ bleibt daher leider wieder einmal übrig, dass die entsprechenden Formen vor allem gelernt werden müssen, weil sie im Ansatz kaum regelbasiert hergeleitet werden können.*

*Wenn jemand neuere Forschungsergebnisse kennt, die das zu widerlegen scheinen, dann lass(t) es mich gerne wissen! ;-)

VG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Verelat777  01.05.2024, 01:16

Sehr gute Antwort.

Einige Anmerkungen:

Henrike Lähnemann (Universität Tübingen):

Das Suffix nhd.: -lich, ahd.: -lîh, mhd.: -lich, got.: -leiks dient zur Bildung von Adjektiven. Es ist auf germ.*lika zurückzuführen, das mit dem selbständigen Substantiv germ.*lika: Körper, Gestalt, identisch ist. Auch im Ahd. ist das Substantiv als lîh, st. f. n.(i): Fleisch, Leib, Körper, Leichnam, noch vorhanden. Als Kompositionselement bildet schon germ.: lika mit Adjektiven, Adverbien, Partikeln und persönlichen Substantiven Possesiv­komposita im Sinne von die Gestalt habend. Als Suffix drückt es zunächst eine wesensmäßige Eigenschaft und dann Merkmale verschiedener Art aus und wird später dann bis zum bloßen Adjektivierungs- und Modifizierungssuffix abgeschliffen. Teilweise wird das Suffix schon im mhd. in unbetonter Silbe von –lîch zu –lich gekürzt, so z.B. bei dem Adj.: êrlich, sowie in ähnlicher Form bei der Adverbialform –lîchen: -lichen.

Wolfgang Pfeifer (Etymologisches Wörterbuch des Deutschen):

Das adjektivbildende Kompositionssufix ahd. -līh, mhd. -lich, asächs. mnd. -līk, mnl. -lijc, nl. -lijk, aengl. -līc, engl. -ly, anord. -līkr, daraus (wohl nach dem Muster der Adjektive auf -igr) frühzeitig umgestaltetes -ligr, schwed. -lig, got. -leiks führt auf germ. *-līka-, das mit dem in Leiche, gleich (s. d.) enthaltenen Substantiv germ. *līka- ‘Körper, Gestalt’ identisch ist. Dieses Kompositionselement bildet im Germ. mit Adjektiven, Adverbien, Partikeln und persönlichen Substantiven Possessivkomposita im Sinne von ‘die Gestalt, die Beschaffenheit habend’, vgl. got. waíraleikō Adv. ‘männlich’, eigentlich ‘den Körper, die Gestalt, die Beschaffenheit eines Mannes habend’, ahd. wīblīh ‘weiblich’, eigentlich ‘die Gestalt einer Frau habend’.

Auch das Wiktionary gibt an, dass althochdeutsch -līh < protowestgermanisch *-līk < gemeingermanisch *-līkaz zur Adjektivbildung dient. Zu -lich wird angegeben:

Adjective: From Middle High German -lich, -līch, from Old High German -līh, from Proto-West Germanic *-līk. Cognate with English -ly and Dutch -lijk.[1]
Adverb: From Middle High German -līche, from Old High German -līhho.

Hans Ulrich Schmid (Einführung in die deutsche Sprachgeschichte):

Für adverbiale Bildungen gibt es im Althochdeutschen eine andere Form: Auf älteren Stufen des Deutschen war die formale Kennzeichnung von Adjektivadverbien ebenfalls die Regel. Im Althochdeutschen ist Suffigierung mit –o der häufigste Fall […].
Adjektivadverbien wurden aber auch mit ahd. –līhho gebildet. Dieses komplexe Suffix ist zunächst dadurch entstanden, dass zu Adjektiven auf ahd. –līh (> mhd. -līch > nhd. –lich) ebenfalls Adverbien auf –o gebildet wurden. Es wurde dann aber als ganzes zur Bildung von Adverbien verwendet, die von Adjektiven abgeleitet waren, die das Suffix –līh nicht enthielten […].
Im Mittelhochdeutschen wurde das auslautende –o zu –e abgeschwächt und konnte im Lauf der Zeit infolge der Apokope völlig schwinden. Deshalb nahm die deutlichere Adverbialbildung auf mhd. –līche (< ahd. -līhho) zu. Daneben wurden Adverbien auch auf –līchen gebildet.
Im Frühneuhochdeutschen war die Adverbialbildung auf –lich zwar nicht die strikte Regel, aber doch eine starke Tendenz.

Das Adverbialsuffix -līhho ist also mit dem adjektivischen -līh zu -lich zusammengefallen.

Die Adverbien lieblich, neulich und kleinlich gehen auf liublīhho (Adjektiv: liublīh), niuwilīhho bzw. kleinlīhho zurück, in denen die Adverb-Endung -o deutlich zu sehen ist. Das Suffix -lich zur Adverbialbildung scheint heute jedoch nicht mehr produktiv zu sein, denn sie wird nicht im Duden oder DWDS angegeben.

-lich als adjektivisches Suffix hatte also nicht ursprünglich eine adverbiale Funktion.

Außerdem bildet das englische Suffix -ly nicht nur Adverbien, sondern auch Adjektive, z. B. manly, friendly, lovely, worldly, costly. Das adverbiell verwendete -ly geht auf altenglisches -līċe zurück, das – wie im Althochdeutschen – aus dem adjektivischen Suffix -līċ und dem Adverbialsuffix -e gebildet ist. -līċe und -līċ sind ebenfalls zu -ly zusammengefallen. (Wiktionary)

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PaWiKa  01.05.2024, 11:05
@Verelat777

Danke für deinen detailreichen Kommentar! Ich finde diese etymologische Sichtweise auch sehr spannend und in vielerlei Hinsicht sehr aufschlussreich, weil dann manchmal einige, auf den ersten Blick sehr zufällig wirkende Sprachphänomene plötzlich doch etwas fundierter erscheinen. Zudem bildet sie natürlich gut ab bzw. gibt einen Eindruck davon, wie sich Sprachwandelprozesse vollziehen und welche Einflüsse dabei eine Rolle spielen können. Aus linguistischer Perspektive würde ich solche Herleitungen allerdings mit Vorsicht genießen, und zwar allem voran aus drei Gründen:

  1. Die Rekonstruktion von etymologischen Wurzeln ist nicht lückenlos und teilweise auch durchaus kritisch zu sehen. Dieses etymologische Wissen baut in großem Maße auf entsprechenden Textzeugnissen der Zeit (für das ahd. sehr grob gefasst z.B. aus dem 6. - 10. Jh.) auf, was einige Verschiebungen mit sich bringen kann, denn die Anfertigung von Schriftstücken war damals auf sehr kleine Bevölkerungsgruppen beschränkt und können damit nur bedingt den gesamten Querschnitt abbilden. Ein weiterer Teil ergibt sich aus dem Vergleich verschiedener verwandter Sprachen, Dialekte und Varietäten, wodurch aber eine Standardsprache entsteht, die so (zumindest von der Mehrzahl, wie heute übrigens auch noch) nie wirklich gesprochen wurde...
  2. Sagen diese etymologischen Daten nicht viel darüber aus, wie die Grammatik einer Sprache gegenwärtig funktioniert. Verschiedene Regeln können sich verändert, erweitert, aufgelöst haben oder es sind aus anderen Sprachen ganz neue dazugekommen (s. z.B. der Genitiv im Deutschen, der eigentlich aus dem Frz. übernommen wurde).
  3. Sehr viele Sprecher, die heute Deutsch als Erstsprache verwenden und damit unzweifelhaft muttersprachliche Kompetenzen besitzen, kennen diese Herleitung überhaupt nicht und greifen daher auch in ihrer grammatischen Rezeption/Produktion in keinster Weise darauf zurück. Entscheidend ist daher vielmehr, wie bestimmte Sprachaspekte heutzutage verwendet werden, sonst ist man sehr schnell dabei, die aktuellen Ausprägungen in einer Sprache und ihre Verwenudngsweisen zu vernachlässigen und dafür Vorgaben zu machen, wie etwas verwendet werden sollte (was in der Germanistik leider sehr oft zu beobachten ist). Ich denke aber nicht, dass das auch die Intention deines Beitrags war...

Eine Anmerkung noch zu deinem letzten Absatz mit den Englischen Beispielen "friendly", "lovely" etc., die natürlich Adjektive darstellen. Die Gurndformen dieser Derivationen sind aber keine Adjektive selbst, sondern Nomen bzw. Verben. Damit funktioniert das Suffix analog zu der bereits beschriebenen Verwendung im Deutschen, nämlich als funktionale Morphem zur Adjektivbildung. Die "Ausnahme" stellen hier nun solche Formen dar, bei denen sich das Suffix an ein Adjektiv anhängt, was im Englischen sehr zuverlässig Adverben erzeugt. Für das Deutsche muss ich aber etwas revidieren, denn ich habe geschrieben, dass "dieses Suffix also ursprünglich dazu [diente], aus Adjektiven (bzw. in einzelnen Fällen auch Nomen) Adverben zu machen". Das ist natürlich nicht ganz korrekt bzw. sehr ungenau. Zum einen gilt dies nicht für Nomen (oder andere Kategorien), weil diese nicht zwingend Adverben bilden, sondern eben auch adjektivisch sein können. Zum anderen ist die Darstellung, dass dies die ursprünliche Verwendung sei, deutlich zu weit gegriffen. Vielmehr sollte ich sagen, dass dieses Suffix ursprünglich auch so verwendet werden konnte, jedoch auch z.B. die beschriebene adjektivische Funktion übernimmt und mglw. dazu noch semantische Merkmale trägt. Letztere Behauptung halte ich allerdings für schwierig zu beweisen, zumindest erscheinen mir die Beutungsunterschiede von ähnlichen Formen (z.B. "kindisch" vs. "kindlich", "händisch" vs. "handlich") wenig regelhaft. Dazu kommt, dass ich echt eine Weile nachdenken muss, damit mir überhaupt (sehr wenige) Formen einfallen, die eine solche Ähnlichkeit aufweisen, weshalb dieser "Sprachmechanismus", wenn er denn überhaupt vorhanden ist, m.E. nicht sehr produktiv sein kann...

Für weitere Anmerkungen, Kritik oder Beiträge bin ich aber sehr dankbar! ;-)

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Hallo Ujrosch45!

Hier ein paar Hinweise zu den verschiedenen Derivationsmöglichkeiten:

  • Suffix -lich

-lich nach Nomen (N) N Herz - herz-lich, N Sicht - sicht-lich

-lich nach Adjektiv (A) A klein - klein-lich, A reich - reich-lich

-lich nach Verb (V) V wirken - wirk-lich, V vertrauen - vertrau-lich, V bewegen - beweg-lich

ACHTUNG: Zirkumfix (feste Präfix-Suffix-Kombination bei N,A,V)) z.B. V ausstehen - un-aussteh-lich, V abändern - un-abänder-lich

  • Suffix -isch

-isch nach Nomen (N) N Heimtücke - heimtück-isch, N Kind- kind-isch

-isch nach Adjektiv (A) A aktiv - aktiv-isch

-isch nach Verb (V) V wählen - wähler-isch, V misstrauen - misstrau-isch

  • Suffix -ig

-ig nach Nomen (N) N Abweg - abweg-ig, N Rauch - rauch-ig, N Lust - lust-ig

-ig nach Verb (V) V rühren - rühr-ig, V wenden - wend-ig

-ig nach Possessivpronomen (P) P mein - meinig

-ig nach Adverb (Ad) Ad oben - ob-ig, Ad gestern - gestr-ig

ACHTUNG: Zirkumfix N Raum - ge-räum-ig

ACHTUNG: aus verbaler syntaktischer Fügung feinfühlig, leichtlebig, kurzlebig, zielstrebig

ACHTUNG: aus substantivischer syntaktische Fügung dickwandig, dunkelhäutig, dreisil-big, kurzbeinig

Zu den Bedeutungen kannst du hier nachsehen:

https://languagetool.org/insights/de/beitrag/adjektive-ig-lich-isch/

https://www.dwds.de/wb/-lich

https://www.dwds.de/wb/-ig

https://www.dwds.de/wb/-isch

LG

gufrastella

Da muss man eigentlich gar nicht viel erklären. Sie existieren und werden unterschiedlich verwendet. Probleme gibt es nur, wenn Leute sie undeutlich aussprechen und (andere) sie dann deswegen falsch schreiben.

Wörter auf -ig werden oft wie "-ich" ausgesprochen:

König, ruhig, wenig

Regional werden sie wie "-ik" ausgesprochen. Sowas lernt man einfach richtig und weiß es dann. Oder man lernt es nicht.

Ujrosch45 
Fragesteller
 26.04.2024, 09:10

Das wusste ich schon. Aber ich wollte wissen, ob es da grammatische Unterschiede gibt?

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PaterAlfonso  26.04.2024, 13:11
@Ujrosch45

Da es der Nutzer gufrastella leider vermied, in seiner ausführlichen Darstellung zu erwähnen:

Es gibt nicht nur kindisch sondern auch kindlich und die beiden Adjektive haben deutlich unterschiedliche Bedeutungen.

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PaWiKa  01.05.2024, 00:52
@PaterAlfonso

So verschieden sind die Bedeutungen gar nicht, zumindest was die rein semantische Ebene betrifft. Pragmatisch gesehen sind sie aber sehr unterschiedlich konnotiert ("kindlich" -> ziemlich neutral, "kindisch" -> eher abwertend). Das Problem hierbei ist jedoch, dass dieser Unterschied in der Interpretation in keinster Weise auf Basis grammatischer Regeln herleit- oder erklärbar ist. Ich stimme mit dir überein, dass es diesen Unterschied gibt, allerdings scheint er ziemlich willkürlich (bzw. arbiträr) zu sein...

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Die Adjektivsuffixe -isch, -ig und -lich drücken alle im weitesten Sinne eine Zugehörigkeit, Ähnlichkeit oder Eigenschaft aus.

Die Verwendungsunterscheide erklärt der Duden – ansonsten gibt es keine feste einheitliche Regel, wann genau welches Suffix benutzt wird, da es vom jeweiligen Wort abhängt:

-isch

kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven (die häufig gekürzt und/oder erweitert sind) die Zugehörigkeit zu diesen:

→ betreuerisch, elektromechanisch, merowingisch, polnisch, tabellarisch, theoretisch

-isch geht zurück auf althochdeutsch -isc (→ himilisc „himmlisch“), urgermanisch *-iskaz, indogermanisch *-iskos und ist u. a. verwandt mit englisch -ish (→ girlish „mädchenhaft“, bluish „bläulich“), niederländisch -s (→ winters „winterlich“, Fins „finnisch“) und dänisch -(i)sk (→ dansk „dänisch“, faktisk „faktisch“) sowie polnisch -ski (→ polski „polnisch“, papieski „päpstlich“) und russisch -ский (-skij) (→ ру́сский (rússkij) „russisch“, геро́йский (gerójskij) „heldenhaft“).

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-ig

1) drückt in Bildungen mit Substantiven oder Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache vergleichbar mit jemandem, etwas oder jemandem, etwas ähnlich ist/in der Art von jemandem, etwas:

→ freakig, jazzig, kicherig

2) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) und einer näheren Bestimmung eine Dauer aus:

→ halbjährig, zehnminütig

3) drückt in Bildungen mit Substantiven und einer näheren Bestimmung oder mit zusammengesetzten Substantiven aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas hat

→ bravgesichtig, mehrgeschossig, vorschulaltrig

-ig geht zurück auf mittelhochdeutsch -ec, -ic, althochdeutsch -ig, urgermanisch *-gaz, *-agaz, *-igaz, *-īgaz, *-ugaz, indogermanisch *-kos, *-ḱos und ist u. a. verwandt mit englisch -y (→ messy „unordentlich“, sticky „klebrig“), niederländisch -ig (→ roodharig „rothaarig“, tweebenig „zweibeinig“) und dänisch -ig (→ tørstig „durstig“, almægtig „allmächtig“) sowie lateinisch -icus und griechisch -ικός (-ikós), zu denen die zahlreichen im Englischen auf -ic und im Französischen auf -ique endenden Wörter gehören.

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-lich

1) kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven die Zugehörigkeit zu diesen:

→ baulich, grundgesetzlich, programmlich

2 a) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass mit der beschriebenen Person oder Sache etwas gemacht werden kann:

→ bestechlich, erklärlich

2 b) verneint in Verbindung mit un-:

→ unauflöslich, unauslöschlich

3) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas macht:

→ dienlich, einbringlich, einträglich

4) drückt in Bildungen mit Adjektiven eine Abschwächung oder Differenzierung aus:

→ dümmlich, gelblich, rundlich

5) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) eine Wiederholung aus:

→ halbjährlich, stündlich, vierzehntäglich

-lich geht zurück auf althochdeutsch -līh, urgermanisch *-līkaz und ist u. a. verwandt mit englisch -ly (→ friendly „freundlich“, monthly „monatlich“), niederländisch -lijk (→ ridderlijk „ritterlich“, redelijk „vernünftig“), dänisch -lig (→ venlig „freundlich“, årlig „jährlich“), isländisch -legur (→ guðlegur „göttlich“, skaðlegur „schädlich“). *-līkaz entspricht dem Substantiv *līką „Körper, Gestalt“ im Sinne von „den Körper, die Gestalt, die Beschaffenheit habend“. Davon abgeleitet sind deutsch Leiche und gleich (über *galīkaz).

Wie... Unterschied...?

Es gibt Adjektive mit der Endung -isch: seelisch, launisch...

Es gibt Adjektive mit der Endung -ig: ständig, eisig, gläubig..

Es gibt Adjektive mit der Endung -lich: freundlich, ehrlich...

Und dann gibt es noch viele andere Adjektivendungen.

Ujrosch45 
Fragesteller
 26.04.2024, 09:08

Halt eben was der grammatikalische Unterschied zwischen diesen Nachsilben sind.

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Mugua  26.04.2024, 09:20
@Ujrosch45

Gibt es nicht. Es sind einfach unterschiedliche Wortendungen.

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