Unterscheidet sich der Sand am Strand im Vergleich der Ostseeinseln miteinander sehr?

3 Antworten

Sand am Strand ist das Produkt von Ablagerungsprozessen. Diese sind eingebunden in eine großräumige Morphodynamik und fluviatile Prozesse. Das will heißen, je nach dem wie schwer Material ist, also zB wie groß die Sandkörner sind, brauchen sie mehr oder weniger Strömungsenergie (oder auch Windstärke) um transportiert zu werden. Beziehungsweise lagern sich leichter irgendwo ab. Kleine Körner brauchen nur wenig Strömung um noch weitergeschwemmt zu werden, tragen sich aber auch leichter wieder ab. Daraus folgt, dass je nach den Strömungsmustern entlang der Inseln unterschiedliche Korngrößen zur Ablagerung kommen können.Diese Strömungen sind ihrerseits eingebunden in Windsysteme und das globale Meeresströmungssystem.

Also, es kann durchaus sein, ist sogar recht wahrscheinlich, dass unterschiedliche Inseln und unterschiedliche Strände auch andere Korngrößenzusammensetzungen haben. Luv- und Leeseite der Insel (also wind zugewandt oder abgewandt) wird hier vermutlich eine Rolle spielen. Zusätzlich könnte bei Deinem Tritt-Eindruck die Dynamik der Strandentwicklung eine Rolle spielen im Sinne wie lange das Material dort schon liegt und sich ggf Setzungsprozesse ergeben haben.

Die Farbe von Sand hängt natürlich vom Material ab, wahrscheinlich auch von Verwitterungszuständen und Feuchtigkeit, aber da kenne ich mich nicht genau genug aus.

Die Zusammensetzung der Sande und auch ihre Korngrößen ist weitgehend abhängig zu der Entfernung der Gebiete, die sie (nach-)liefern, nämlich den Geschiebesteilküsten. Diese Geschiebe des Pleistozän enthalten, je nach dem Gebiet, unterschiedlich große Anteile an Ton, Schluff, Sand und Steinen. Steine bleiben weitgehend am Fuß des Steilufers liegen und bilden die Schorre, Schluff und Tonpartikel werden weit im Meer transportiert und lagern sich nicht an Brandungsküsten ab (sondern im Strömungsachatten der Inseln, meist den Boddengebieten). Sande werden nach Korgrößen differenziert weitergetragen. In der Nähe der Steilküsten (z.B. Rügen) sind die Sande gröber als davon entfernt (z.B. auf Usedom). Mit der Entfernung ändert sich auch der Farbton. Bereiche, in denen quarzitische Gesteine einen hohen Anteil haben (paläozoische Gesteine, z.B. in SO-Schonen), haben extrem feine weiße Quarzsande, wie z.B. bei Dueodde auf Bornholm od. bei Sandhammaren in Schonen.

Sand entsteht ja dadurch, dass Muscheln und Steine zerkleinert werden durch die Natur. Wenn es große Strömungen und viel Wind gibt, dann können sich die Materialien schneller zerkleinern. Es gibt feinen Sand. Wenn es eine windstille oder strömungsstillere Gegend ist, bleibt das Material länger stabil, also grobkörniger. Es wird ja nicht ständig durch die Gegend geschleudert.