Unsicher in der Schweiz zu arbeiten?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Schweiz lohnt sich. Sei kein Angsthase 82%
Schweiz lohnt sich nicht. 18%

4 Antworten

Schweiz lohnt sich. Sei kein Angsthase

Es lohnt sich immer als Grenzgänger in der Schweiz zu arbeiten, in Deutschland zu wohnen und in der Schweiz zu arbeiten. Ich habe mich aber nicht in der Schweiz krankenversichert sondern war freiwilliges Mitglied einer deutschen KK.

Ich habe als Handwerker gleich zu Beginn meiner Arbeit als Grenzgänger etwa 50% mehr netto verdient als zuvor in Hamburg, im Laufe der Jahre konnte ich mehr Lohn fordern und verdiente letzlich fast doppelt so viel als in Hamburg netto.

Die Schweizer schenken Dir nichts. Aber sie sind korrekt und zahlen fur gute Arbeit gut.

Ran und - net ummekeye 😁

Schweiz lohnt sich. Sei kein Angsthase

Du hast auch als Grenzgänger einen Arbeitsvertrag in dem klar geregelt ist wie lange die Kündigungsfristen sind, nach der Probezeit im 1. Jahr mind. 1 Monat.

Dir darf mündlich gekündigt werden, aber du darfst dir das schriftlich bestätigen lassen falls der Arbeitgeber das nicht gleich selbst erledigt.

Du musst dich selbst um die Krankenversicherung kümmern. Der Rest wird dir sicher vom Personalbüro des neuen Arbeitgebers erklärt wie Quellensteuer und welche Dokumente du abgeben musst.

In der Regel arbeitet man in der Schweiz ca. 42h pro Woche, das ist ziemlich normal. 20 Tage Urlaub stehen dir pro Jahr zu, wenn du Glück hast sogar mehr.


AndreiMihai 
Fragesteller
 16.06.2021, 08:05

Na gut 2h die Woche mehr ist ja nichts. Aber 20 Tage nur und muss Glück haben mehr zu bekommen. Das ist ziemlich schlecht.

Und gibt es nicht die Sicherheit des Arbeitsplätze bei euch?

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Himenokoori  16.06.2021, 08:35
@AndreiMihai

Für uns sind 20 normal, mein Partner hat 20 während ich 25 habe ;)

Nein, wir haben keine solchen Sicherheiten wie Deutschland. Wenn du anständig arbeitest sehe ich da aber keinen Nachteil, gib deinem Arbeitgeber einfach keinen Grund dir zu kündigen.

Wir in der Schweiz sehen diesen Schutz eher als Problem, da Arbeitgeber in DE unliebsame und faule Mitarbeiter kaum noch loswerden und somit viel vorsichtiger sind bei der Einstellung neuer Mitarbeiter

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Himenokoori  16.06.2021, 08:41
@AndreiMihai

Ich wurde bisher noch nie gekündigt ;) bin aber auch erst Anfang 30.

Anderes Land - andere Sitten. Ich finde, dass Deutschland ein mieses Bildungs- und Arbeitsssystem hat, ihr denkt wohl das gleiche von uns.

Was ich verrgessen habe: Informiere dich, was deine Ausbildungen in der Schweiz wert sind. Meine Ausbildung ist in der Schweiz fast ein Bachelor, in Deutschland hingegen etwas mehr wert als ein Bachelor. Daher könnte deine Ausbildung etwas weniger wert sein als du annimmst.

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AndreiMihai 
Fragesteller
 16.06.2021, 08:46
@Himenokoori

Misch mich nicht in gleichen Topf ein. Ich arbeite in Luxemburg, habe halt früher in Deutschland gewohnt :). Ich bin Deutscher

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Schweiz lohnt sich. Sei kein Angsthase
Ich habe, aber gelesen, dass es keinen Sozialschutz des Abeitsplatzes gibt. Du kannst jede Zeit ohne Grund mündlich gekündigt und arbeitest locker 48h die Woche bei wenig Urlaub.

Das ist grundlegend falsch.

Fakt ist (und das gilt für Grenzgänger genau gleich wie für den Schweizer selbst): Fängst du hier an zu arbeiten, dann hast du die ersten 3 Monate Probezeit. Innerhalb dieser drei Monate beträgt die Kündigungsfrist in der Regel 7 Tage (resp. 5 Arbeitstage).

Hast du die Probezeit überstanden, verlängert sich de Kündigungsfrist je nach Betrieb auf zwischen 1 Monat bis 3 Monate, nach einem halben Jahr dauerhafter Anstellung dann aber mindestens 3 Monate.

Stellt dich hier ein Betrieb fest an, dann ist es sicher NICHT sein Ziel, dich wieder aus der Firma zu werfen. Die Mitarbeiterkosten sind hier viel zu hoch, als dass sich sowas lohnen würde. Fliegst du raus, dann kann das höchstens zwei Gründe haben: entweder ist die Firma pleite oder du hast einfach nicht gut genug gearbeitet.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in der Schweiz beträgt je nach Firma zwischen 40 und 42 Stunden, die gängigen Ferientage liegen bei 5 Wochen im Jahr (ab einem Alter von 50 dann in der Regel bei 6 Wochen im Jahr). Der Mindestferienansatz liegt bei 4 Wochen - die meisten garantieren aber die genannten 5.

Der Schweizer Arbeitgeber bezahlt überdies Sozialleistungen, welche dir eine Rente sichern (auch als Grenzgänger). Der Grenzgänger selbst wird mit einer Quellsteuer in der Höhe von pauschal 4,5% besteuert, sofern er eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung seiner Wohngemeinde vorweist - eine solche stellt dir die Gemeinde für einen Betrag von 5 Euro aus, sie ist 1 Kalenderjahr gültig und muss jeweils auf Ende des Jahres für das kommende Jahr erneuert werden.

Die höheren Lebensunterhaltskosten hast du als Grenzgänger explizit NICHT, da du ja nicht hier wohnst, sondern in Deutschland einkaufst und konsumierst.

Nun sind die Grenzregionen (Lörrach bis hoch nach Schopfheim, Weil am Rhein etc) sicherlich auch teurer geworden, trotzdem bleibt am Ende des Monates für einen Grenzgänger mit Arbeitsplatz in der Schweiz ein ordentlicher Batzen mehr übrig, als wenn er den gleichen Job in DE ausführen würde.

Nicht umsonst fahren hier in der Region die meisten einen BMW und finanzieren sich ihr Eigenheim weitaus besser als an anderen Orten.

Selbst mit der Quellbesteuerung ist das Grenzgängerwesen für deutsche Bürger ein exorbitant hoher Mehrwert.

Solltest du hier spezifische Fragen haben, dann schreib mich privat an, ich arbeite direkt an der Quelle, wenn es um dieses Thema geht.


GeriDerWolf  16.06.2021, 08:40

Beste ausführliche Antwort !

Das bestätigt meine letzen Arbeitsjahre als Grenzgänger in Basel.

👍

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Schweiz lohnt sich nicht.

30% mehr Lohn, dafür mindestens 30% mehr Ausgaben. Das ist eine Spielerei mit höheren Zahlen im Gehalt, die nichts bringt.


AndreiMihai 
Fragesteller
 16.06.2021, 07:56

Na endlich bringst du nicht mehr diese ganze sword shit von deiner Philosofie 😂

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T0qiou  16.06.2021, 08:12

Die Schweiz hat ein KKP von rund 68'000 USD, Deutschland hat ein KKP von rund 54'000 USD pro Person. In der Schweiz bekommst du also deutlich mehr für dein Gehalt als in Deutschland

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User23478  16.06.2021, 09:03
@T0qiou

Naja, dann glaube es mal. Meinst du ich kenne die deutschen Preise gegen Schweizer Preise nicht? Ich ging in Überlingen zur Schule und war öfter in der Schweiz als andere Unterhosen wechseln. Allgemein ist die Schweiz bekannt 30-50% teurer zu sein. Das habe ich als Gast auch festgestellt.

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T0qiou  16.06.2021, 09:05
@User23478

Klar ist es in der Schweiz teurer. Trotzdem erhalten wir mehr Gehalt im Vergleich zu unseren Preisen. Genau dafür ist ja das KKP da. Es berechnet wie viel du auch wirklich für dein Geld bekommen kannst. Das hat nicht mit "glauben" zu tun, sind halt einfach Fakten.

Ist eigentlich auch beim BIP sichtbar, welches fast doppelt so hoch ist wie bei den deutschen (also fast 50%)

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User23478  16.06.2021, 09:07
@T0qiou

Was habe ich geschrieben? 30% mehr Gehalt mit 30% mehr Ausgaben. Also ist der Preis zum Lohn etwa gleich und nicht rentabel.

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T0qiou  16.06.2021, 09:09
@User23478

Wenn man tiefer geht und alles genau berechnet ist es sehr wohl rentabler. Für das ist ja das KKP da. (Rund 20% mehr bekommt man für seinen Gehalt, dass würde ich schon rentabel nennen)

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