Tochter wird flügge -wie komme ich damit klar?
Hallo,
meine Tochter (15) hat ihren ersten Freund. Die beide hängen seit dem täglichen zusammen. Es dreht sich ihre ganze Welt nur noch um ihn. Jeder Tag wird miteinander verbracht, das komplette Wochenende, inkl. Übernachtungen. Eigentlich völlig normal, das weiß ich. Mein Herz kommt damit trotzdem überhaupt nicht klar.
Ich habe das Gefühl weg gestoßen zu werden, sie erzählt nichts mehr und wenn sie bei ihm sind bin ich auf die Eltern irgendwie eifersüchtig. Er ist sehr still und schüchtern, daher kommt man mit ihm kaum ins Gespräch.
Wenn sie mal bei uns zu Abend essen, kreisen die Gespräche immer um die selben oberflächlichen Themen und man erfährt von ihm gar nichts. Meine Tochter hingegen ist das Gegenteil, sie redet gerne und viel und hat zu seinen Eltern sicher schon einen besseren Kontakt. Sie planen bereits einen kurzen Städtetrip.
Wir versuchen sie so weit wie möglich in Ruhe zu lassen , damit sie sich nicht beobachtet oder unter Druck gesetzt fühlen, trotzdem hab ich das Gefühl, dass es sie mehr zu ihm nach Hause zieht als zu uns.
Ich mag den Freund eigentlich wirklich und ich weiss, dass er ihr sehr, sehr gut tut. Ich weiss, dass das ganze IHR Ding ist und ich mich da einfach komplett rausziehen sollte, aber ich schaffe es nicht. Ihr gegenüber verhalte ich mich, zum Glück, recht normal und sie weiss von meinen Gedanken auch nichts. Mich belastet die Sache emotional so sehr, dass ich ganz schlecht schlafe. Hat jemand Erfahrung? Gewöhnt man sich da irgendwann einfach dran?
Liebe Grüße
Eine verzweifelte Mutter
4 Antworten
dass das ganze IHR Ding ist und ich mich da einfach komplett rausziehen sollte
Könnte gut der Grund sein, warum sie eher bei ihm sind, als bei euch, klingt nämlich so, als würdest du sie sehr... ausfragen..?
Du sagst ja, es ist ihr Ding, dabei würde ich es auch belassen.
Neinsie tatsächlich ganz bewusst gar nicht aus..die ganzen emotionalen Sachen mache ich mit mir und meinem Mann aus, weil ich weiß, wie bescheuert die Gedanken sind. Ich höre mir Dinge an, die sie erzählt, aber das war es. Kostet allerdings viel Überwindung. 😉
Meine große ist im gleichen Alter und hat seit drei Monaten auch den ersten Freund.
Ich finde, euer Verhältnis klingt gar nicht so schlecht. Du kennst den Freund und seine Eltern, es ist alles gut soweit und harmonisch und macht einen guten Eindruck. Das kann wirklich nicht jede Mutter behaupten.
Es wäre nicht schlecht, du hättest ein etwas offeneres Verhältnis mit ihrem Freund, aber wenn er eben eher schweigsam ist, dann ist das so. Mit der Zeit wird er sich vielleicht öffnen im richtigen Umfeld. Versuch ruhig immer mal wieder Gespräche mit ihm anzufangen, aber nicht zu viel. Wenn er ein ruhiger Typ bist und du aufgedreht, vielleicht mal bewusst ruhiger, oberflächlicher und ganz unverbindlich bis das Gespräch mal besser läuft.
Vielleicht machst du dir zu viele Gedanken und zeigst auch deine Unsicherheit und deine Gefühle, und dadurch fühlen sie sich bei ihm wohler. Kann aber auch ganz andere Gründe haben.
Im Endeffekt ist es dir ja klar, aber es hilft vielleicht trotzdem sich nochmal selbst zu sagen, dass niemand sie dir wegnehmen will oder sonst was. Du solltest weiterhin ein sicherer Hafen sein, eine Anlaufstelle für Probleme, aber einfach nicht aufdringlich werden. Sorge für ein gutes Umfeld bei dir quasi.
Auch dass sie beim gemeinsamen Essen eher aufeinander fokussiert sind ist auch normal.
Wenn es länger hält, dann wird das irgendwann auch nachlassen.
Ich versteh deine Sorgen und Gefühle, ich finde du solltest dir selbst sagen, dass du einfach etwas entspannst und dich auf anderes konzentrierst und oft klappt es dann von selbst, wenn man es nicht zu sehr versucht. Dann sind sie vielleicht doch öfter mal bei ihr usw.
Hab jetzt im Endeffekt sehr viel gesagt ohne was zu sagen, es ist eine schwierige Sache.
Ich kann dazu nur sagen, ich war/bin ein Sohn einer Mutter die es nie geschafft hat loszulassen. Die selbst noch wenn ihre Kinder 30+ sind und schon eigene Kinder haben sich immer noch in das Leben der Kinder drängen möchte.
Folge davon ist ein sehr distanziertes und einigermaßen kaltes Verhältnis zu ihr. Ich vermute mal, ein solches Verhalten, dass die Kinder bewusst auf Abstand zu dir gehen, das würde dich emotional noch viel mehr belasten. Daher kann ich nur raten es besser zu machen und nicht dem Drang nachzugeben sich einzumischen bzw. zu klammern. Das führt zu nichts gutem.
Willkommen im Club - mir gings nämlich genauso.
Es ging kurzzeitig ganz gut. Als ich dann selbst ein Kind hatte, wurde es wieder schlimmer, da musste sich meine Mutter auch wieder in alles einmischen, aber meine Schwiegermutter war noch heftiger.
O-Ton des Kinderarztes damals: "Lass die alten Weiber schwätzen"!
Hast wohl ganz vergessen, dass Du auch mal jung warst.
Nein ganz und gar nicht, daher versuche ich es besser zu machen, denn meine Mutter war auch sehr schwierig. Gegen die eigenen Gefühle kann man aber halt schwer was machen, daher habe ich hier auf einem Rat gehofft.