Tipps für Umgang mit Kindern mit Down-Syndrom?

4 Antworten

Ich lache mich gerade schlapp. Mein Sohn mit Down-Syndrom "testet" auch gerne neue Bezugspersonen. Allerdings würde er sie niemals beleidigen, dafür habe ich ihn zu gut erzogen. Konsequenz ist wirklich eine sehr wichtige Erziehungsmaxime bei Kindern mit Down-Syndrom (und bei allen anderen Kindern auch!), da bist du schon auf der richtigen Schiene. Manchmal reicht es schon, laut und deutlich NEIN zu sagen. Aber manchmal, wenn sich mein Sohn früher mir gegenüber respektlos zeigte, funktionierte halt den Rest des Tages der Fernseher nicht mehr . . .  Auch Kinder mit dem Down-Syndrom können durchaus "wenn - dann" Zusammenhänge verstehen. Du wirst das mit der Zeit schon packen. Und vielleicht kannst du dir ja auch bei deinen älteren und erfahreneren Kollegen ein paar Tipps für dieses spezielle Kind holen. Ich wünsche dir alles Gute.

ob down syndrom oder nicht, der respekt, den man dir zollt, will erarbeitet sein.

wichtig ist, dass du das, was du sagst, auch denkst. dass du nichts ankündigst, was du nicht einhalten kannst oder willst. wichtig ist, dass du dich für die menschen, mit denen du zusammen arbeitest, interessierst, dass du sie magst.

nachtisch verbieten ist keine konsequenz im sinne einer logischen folge, sondern eine strafe - und eine willkürliche dazu. der knabe wird dich nicht wirklich positiv erleben.  was könnte denn eine konsequenz sein?

wenn ein kind nicht aufräumt, dann muss es eben so lange bleiben, bis es sauber ist. bist du bereit, diesen machtkampf durchzustehen? dann ist das genau der richtige ansatz. bedeutet natürlich auch , dass du unangenehme dinge machst, länger bleibst.  aber nur so kommst du meines erachtens an menschen ran, die dich testen und die einen machtkampf mit dir machen. und klar hast du die macht. du weißt es auch. und weil du das weißt, kannst du ganz souverän, ohne willkür, handeln.


plw1996 
Fragesteller
 03.10.2016, 21:32

Hey, danke für deine Antwort. Letztens war nur eine sehr schwierige Situation, wo wir als Klasse über den Schulhof gerannt sind und er dann sitzen geblieben ist(außerhalb des Schulgeländes). Da bin ich bei ihm geblieben und gesagt, er solle mitkommen, er meinte dann halt, dass ich kein Lehrer bin und ihn in Ruhe lassen solle, dass er gleich wegrennt nach Hause, sowas halt. Als ich ihn dann mitbekommen habe, hat er sich wieder hin gesetzt und dieses noch zweimal wiederholt. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, aber danke für deine Antwort :)

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lalifa  03.10.2016, 21:39
@plw1996

er muss erleben, dass du nicht nur sagst, er soll kommen, sondern dass du dich wirklich dafür einsetzt. dass er merkt, ich bin ihr so wichtig, dass sie hier in der kälte mit mir sitzt, bis ich komme  erreichst du nur, wenn es dir wirklich wichtig ist. und wenn du 10 mal hinter ihm her laufen musst. oder 50. irgendwann kommt es an. 

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Sprich bitte mit deinen Vorgesetzten. Kinder fordern uns heraus, auch Kinder mit Down Syndrom. 

Ja du bist kein Lehrer, trotzdem bist du da zum Aufpassen und der Kleine muss sich an die Regeln halten.

Ob du dich mit ihm einfach auf den Boden setzen und warten kannst bis es ihm selber zu blöd ist etc. kann man ohne die Situation zu kennen eben nicht wissen. Vielleicht kannst du dich auch aus seinem Blickfeld nehmen.

Ist ja doof, wenn alle dahin gehen wo sie sollen und zusammen Spass haben und er sitzt da am Boden mit dir. Du kannst ihm vielleicht schildern, was die anderen gerade machen. Manchmal kann man solche Situationen mit Humor oder Ablenkung lösen.

Gelassenheit ist die halbe Miete. Trotzdem musst du dich bei Vorgesetzten absichern.

Hallo plw, 

ich denke da solltest du am besten deine Ausbilder fragen, denn diese werden schon einige ähnliche Situationen kennen und verschiedene Lösungsvorschläge haben.