Taschengeld im Pflegeheim?

Wiesel1978  30.09.2020, 20:29

Wie oft bist Du bei ihr?

Scooby1988 
Fragesteller
 30.09.2020, 20:30

Ich besuche sie einmal in der Woche, da ich voll berufstätig bin. Innerhalb der Woche telefonieren wir zusammen, dann äussert sie ihre Wünsche.

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Schwierige Situation aber keine Ausnahme. Ich arbeite auch in einem Altenheim und in den Heimen kommen immer Sachen weg, Geld sollte man einem Bewohner nie da lassen. Auch wenn sie nicht dement sind und es irgendwo verstecken und nicht wieder finden.

Es ist sehr traurig und ich habe sehr oft damit zu tun das Geld fehlt. Wahrscheinlich bist du viel zu lieb aber du musst mal ein Machtwort sprechen. Das Geld sollte auf dem Konto von der Einrichtung sein, wenn sie etwas davon haben möchte, kann sie es sich dort holen. Die Mitarbeiter dort haben dann den Spaß und nicht du.

Leider musst du auch bei deiner Mutter lernen „nein“ zu sagen, so wie sie es früher bei dir als Kind auch tat. Ich erlebe diesen Rollentausch sehr oft, in vielerlei Hinsicht. Bei uns gibt es einige Bewohner die ihre Angehörigen regelrecht tyrannisieren. Mit einigen kann ich auch darüber sprechen und die meisten lassen sich das gefallen weil sie ein schlechtes Gewissen haben.

Mama oder Papa ins Heim abgeschoben höre ich dann, das ist aber Blödsinn. In der heutigen Gesellschaft, in der auch die Frauen berufstätig sind, ist eben so.

Denk nochmal in Ruhe darüber nach und treffe eine Entscheidung, auch wenn es nicht leicht ist. LG


Scooby1988 
Fragesteller
 01.10.2020, 19:52

Vielen Dank für Deine Antwort. Natürlich werde ich tyrannisiert und mir wird vorgeworfen, dass sie im Heim lebt. Aber ich konnte einfach nicht mehr ... meine Mutter war der vierte Pflegefall in der Familie, und ich wollte und muss noch an die Arbeit gehen. Mittlerweile habe ich etwas Egoismus entwickelt, denn meine Eltern sind auch an die Arbeit gegangen und aufgewachsen bin ich bei der Oma. Dazu kommt noch, dass meine Mutter eine narzisstische Persönlichkeit ist und da braucht man viel Kraft. Vielen lieben Dank - Deine Worte haben mich bestärkt und getröstet.

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Scooby1988 
Fragesteller
 03.10.2020, 10:33
@Moewe4

Sehr gerne ... die Worte haben mir einfach nur gut getan.

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welchen Rat brauchst du? Wenn das Geld nicht reicht, so geht man zum Sozialamt. Geld für Friseur und Fußpflege wird vom Konto der Heimbewohner in der Einrichtung hinterlegt und davon beglichen. Ende und aus. So hat man den Überblick. Der Rest erfolgt bei gemeinsamen Einkäufen und fertig.


Scooby1988 
Fragesteller
 30.09.2020, 20:37

Vom Sozialamt werde ich kaum Geld bekommen, denn meine Mutter kann ihren Heimplatz selbst zahlen, da sie eine sehr gute Rente erhält. Ich selbst verdiene auch gut. Gemeinsame Einkäufe kann ich mit ihr nicht tätigen (derzeit wegen Corona). Wie ich schon schrieb: sie möchte nicht, dass ihr Geld auf dem Verwahrkonto vom Heim hinterlegt wird, sie möchte selbst darüber verfügen.

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Das hört sich sehr anstrengend an.

Ich habe eine Freundin, deren Mutter auch im Heim ist und ich höre ähnliche Dinge, bezüglich des Geldes. Bei der Mutter der Freundin liegt eine leichte Demenz vor, sie vermisst auch immer wieder mal Geld.

Kann es sein, dass es bei Deiner Mutter auch in Richtung Demenz tendieren könnte?

Sprich noch mal mit dem Heimpersonal, sie können das eventuell gut enschätzen.

Alles Gute und viel Kraft für Dich


Scooby1988 
Fragesteller
 30.09.2020, 21:16

Mit den Schwestern habe ich schon gesprochen und sie meinen, dass meine Mutter noch recht fit ist. Was ich allerdings vermute ist, dass sie sehr grosszügige Trinkgelder verteilt. Trotzdem werde ich nochmals das Gespräch mit den Schwestern auf der Station suchen. Vielen lieben Dank für Deine Antwort.

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Sag ihr einfach, dass du kein Geld mehr übrig hast und du schon von deinem wenigen Geld viele Dinge für sie bezahlst. Sie kann mit Geld nicht umgehen und muss sich eben etwas einschränken. Mach dir deshalb aber keine Gedanken, sie ist ja gut verpflegt und ihr wird es an nichts fehlen im Heim. Möglicherweise lässt auch ihr geistiges Vermögen langsam nach, daher solltest du ihr auch nicht alles übel nehmen.

Schwirige Situation. Sozialhilfeempfängern zB.steht im Pflegeheim ein Taschengeld von monatlich ca. 120€ zu. Davon müssen sie alles selber bezahlen, Kosmetik, Friseur, Fußpflege ect. Wenn Ihre Mutter 200€ zur Verfügung hat geht es ihr recht gut. Ist Ihre Mutter dement? Dann kann sie es nicht mehr einschätzen und nachvollziehen wie sie ihr Geld ausgibt. Wenn Sie es sich leisten können, können Sie Ihre Mutter weiterhin mit Geld unterstützen ich würde ies ihr in wöchentliche Summen einteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung