Studium nach zweitem Semester, ohne Leistungen abbrechen und zu späteren Zeitpunkt wiederholen oder in dem Fach von neu beginnen?

2 Antworten

Ich nehme an, du bist in einem Bachelor-Studiengang eingeschrieben. Darin hat man in einem Studiengang für jedes Modul drei Prüfungsversuche. Wenn du nun gar nicht zur Prüfung gehst (und dich hoffentlich auch gar nicht erst zu einer solchen angemeldet hast!), ist kein Prüfungsversuch verfallen. Das heißt, du kannst noch einmal ganz von vorn anfangen und hast nur mehr Zeit investiert.

Hast du dich aber zu einer Prüfung angemeldet und willst nicht hingehen, so versuche auf jeden Fall, die Anmeldung rückgängig zu machen. Sonst könnte es nämlich sein, dass der Versuch zählt (als "nicht bestanden"). Das wäre schlecht!!

Gibt es denn für euch keinen Studienberater, der dir das genau auseinandersetzen kann? Wenn du es nicht weißt, frage die Fachschaft, wer das ist. Vielleicht wissen die auch schon, was du wissen willst; aber die Auskunft des Studienberaters wäre besser, da offiziell.

Vor allem aber geh nicht in einem psychischen Ausnahmezustand ins Studium! Deine Belastung muss erst weg sein! Schon ohne psychische Belastung ist das Bachelor-Studium anstrengend genug.

LexSe 
Fragesteller
 16.01.2020, 05:03

Vielen Dank für deine Antwort, ich mache mir jedoch sorgen dass selbst wenn ich die Prüfungen des ersten und zweiten Semesters schiebe, ich es nicht schaffe diese nachzuholen während nebenbei weitere Prüfungen stattfinden. Deswegen würde ich den Studiengang auch gern komplett wiederholen wenn dies mit ärztlicher Zulassung erlaubt wäre. Das dann aber erst nach einer Ausbildung. Ich werde mich auf jeden Fall auch in der Uni informieren.
Also vielen Dank!

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Piddle  16.01.2020, 11:19
@LexSe

Der Plan der kompletten Wiederholung ist seht vernünftig! (Das hatte ich auch eigentlich gemeint.) Ich weiß ja nicht genau, um welchen Studiengang es sich handelt, aber es müsste eigentlich so sein, dass du (wenn du noch nie einen Prüfungsversuch unternommen hast) völlig unbeschwert so studieren kannst, als wäre es das erste Mal. Du schiebst alle Studienleistungen um ein ganzes Jahr. Es wäre ungewöhnlich, wenn du bei deinem Studiengang dabei irgendwie behindert würdest. Ich wünsche dir viel Erfolg und möglichst wenig Sorgen! Und zwinge dich nicht in die Anforderungen eines Studiums hinein, solange dich die Psyche "nicht lässt"! Was wir von der Natur mitbekommen haben, damit müssen wir zurechtkommen! Du bist intelligent (wie ich schon an deinem Schreibstil sehe), aber hast z.Zt. psychische Probleme. Das ist kein Weltuntergang, aber man kann es nicht einfach "wegzwingen". Mach's gut!!

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LexSe 
Fragesteller
 17.01.2020, 08:18
@Piddle

Vielen vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort und den Kommentar. Ich mache mir deswegen schon eine Weile sorgen, aber ich habe ja jetzt entschieden erst einmal eine Ausbildung zu machen und vielleicht danach ein Studium zu beginnen, sollte ich dies nach ca.3 1/2 Jahren überhaupt noch wollen. Es ist nur schwer loszulassen, wenn man sein Leben lang als „intelligenter als andere“ bezeichnet wird und einem eingetrichtert wird, dass man das Studium mit links schafft. Da fühlt man sich mal schnell wie eine Enttäuschung und über eine Ausbildung habe ich demnach noch nie nachgedacht. Aber ich habe ja noch Zeit, ich bin noch relativ jung. Studieren muss man ja nicht unbedingt mit gerade mal fast 20. Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antworten noch mal!!

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Piddle  17.01.2020, 09:13
@LexSe

Möchte mich noch einmal zu Wort melden:

1) Ausbildung machen, dann studieren: Ich kenne nur positiv verlaufene Fälle damit. Wer erst außerhalb der Uni eine Ausbildung gemacht hat und dann sein Studium beginnt, weiß in ganz anderer Weise, "wie der Hase läuft".

2) Bedenke gut auch die von @Bunnycarrot genannten Punkte! Du musst unbedingt wissen, welche formalen Probleme entstehen können, bevor du jetzt irgendwelche Schritte unternimmst. (In meinen Augen ist die richtige Stelle dafür der Fach-Studienberater, an 2.Stelle evtl. auch die allgemeine Studienberatung der Uni.) Das kann sogar von Uni zu Uni unterschiedlich sein.

3) Es kann sein, dass man dir von der Uni entgegenkommen kann, wenn du bei deiner Studienunterbrechung ein ärztlichen Attest vorlegst. Versuche aber, dies möglichst zu vermeiden: Wenn das nämlich in irgendwelchen offiziellen Akten steht, hilft es zwar momentan, kann aber später nachteilig sein - auch wenn (was ich dir wünsche!) dann keine psychischen Probleme mehr bestehen. Es könnte dir bei späteren Bewerbungen als Schwachpunkt ausgelegt werden, der dich hinter andere Bewerber zurücksetzt. Belastbarkeit ist für jeden Arbeitgeber ein wichtiger Punkt. (Ich will dir damit keine weiteren Sorgen machen, sondern nur, daß du das mit im Blick hast.)

Du schaffst es.

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Du solltest dich lieber rechtzeitig exmatrikulieren, da du in der Regel die Module, die Orientierungsprüfung sind, bis Ende des 3. Semesters (je nach uni/Studiengang) abgeschlossen haben musst. Ist das nicht der Fall, verlierst du jeglichen Prüfungsanspruch und darfst diesen Studiengang in Deutschland nicht mehr studieren.

Leider weiß ich nicht, inwiefern man das Studium, wie in deinem Fall, pausieren kann oder ob es sich dann um ein Zweitstudium handelt.