Studium mit sehr viel Mathe (rechnen)?

4 Antworten

Ich verstehe nicht, wo genau dein Problem liegt?! Was spräche denn gegen ein Mathematik oder vllt naturwissenschaftliches Studium wie Physik? Klar ist das weniger rechnen, aber nur zum Rechnen stellt dich halt später niemand ein?!
Mathe hat viel mit verstehen und dem Untersuchen von Sturkturen zu tun, was doch genauso cool zum Knobeln ist, oder nicht?

Aber was du machen könntest: Schau mal nach dem Studiengang "Angewandte Mathematik". Das ist vllt das, was du suchst. Da geht es dann eher um das Anwenden, auch wenn man da nicht um "die reine Mathematik" herum kommt.

Es gibt auch Finanzmathematik, Wirtschaftsmathe oder Ingenieursmathe. Das sind alles Studiengänge, die, so viel mir bekannt ist, auch an FHs angeboten werden. Da wird sicherlich auch ein großer Teil mit dem Anwenden zusammenhängen und weniger mit der reinen Uni-Mathe.

Ich sehe da außer Mathe noch

Informatik, Spanisch, Geschichte und Sport

und muss spontan an

Archäologie

denken. Da gibt es sicher auch Bereiche in denen Mathe eine größere Rolle spielt (Informatik sowieso) und Du kannst Dein Interesse für Geschichte ausleben, wobei Dein Spanisch sicherlich hilfreich ist, und dass Du sportlich bist ist für einen Archäologen (Indiana Jones 😉) sicher auch hilfreich.
Ich kenne mich zwar total nicht aus, kann mir aber vorstellen, das so ein Studium und auch der Beruf viel Spaß macht und vor allem nicht so eine hohe Abbrecherquote hat wie Mathematik.

P.S.: Wie gesagt, ich kenne mich da nicht aus, war nur so eine spontane -laienhafte - Idee

Klar ist ein Mathematikstudium etwas anderes als in Mathe in der Schule, aber das ist auch gut so. Von mir trotzdem eine klare Empfehlung. Als ich noch jung und dumm war, wollte ich das eigentlich aus Interesse machen, habe aber wenig Berufsmöglichkeiten außer den Lehrberuf gesehen (und es deswegen leider nicht gemacht). Heute ist mir klar, dass das ein totaler Irrtum war. Es gibt viele sehr spannende Anwendungsbereiche, und das jeweilige benötigte "Zusatz-Fachwissen" lernt man verhältnismäßig schnell.

Btw.: Ich arbeite mit vielen Mathematikern und Informatikern zusammen.

Du sattelst das Pferd vom falschen Ende auf.

Die erste Überlegung sollte sein: Was für einen Beruf möchte ich machen?

Und daraus resultiert dann die Frage, welches Studium dich zu diesem Beruf bringt.

Denn selbst wenn du das Studium findest, das dir von allen am besten gefällt: So ein Studium ist manchmal eine echte Nervenprobe und macht teilweise absolut keinen Spaß. Wenn du in solchen Phasen nichtmal weißt, zu welchem Zweck du dir den ganzen Stress antust, findest du gar keine Motivation mehr. Viel besser ist es, zu wissen dass du dich da jetzt durchbeißen musst, weil am Ende des Tunnels der Traumjob winkt.


Tannibi  26.09.2019, 17:57

Mach dein Hobby zum Beruf, dann musst du nie mehr arbeiten.

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RedPanther  26.09.2019, 18:20
@Tannibi

Wenn man denn ein Hobby hat, das es auch als Beruf gibt...

Manche bevorzugen auch, Beruf und Privatleben strikt zu trennen.

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Jerne79  26.09.2019, 18:31
@Tannibi

Die meisten, die so denken, müssen sich dann statt des zum Beruf gemachten Hobbies ein neues Hobby suchen, mit dem sie nach dem Arbeitshobby wieder auf andere Gedanken kommen.

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GedankenGruetze  26.09.2019, 18:02
Die erste Überlegung sollte sein: Was für einen Beruf möchte ich machen?

Kann man so oder so sehen. Studium sollte im Idealfall Wissens- und Erkenntnisgewinn sein, wobei ich etwas studiere, was mich wirklich interessiert und mich ausfüllt und sich weniger der Frage nach Wirtschaftlichkeit oder späteren Arbeitsplatz widmen.

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RedPanther  26.09.2019, 18:25
@GedankenGruetze

In der Praxis werden die meisten Menschen aus wirtschaftlichen Gründen studieren.

Denn was genau bringt einem der Erkenntnisgewinn, wenn man später keinen Beruf findet (oder nur welche, die man nicht machen will), aber nunmal irgendwo das Geld verdienen muss, von dem man sein Dach überm Kopf finanzieren muss?

Außerdem bin ich sehr froh, dass nicht allein meine Interessen entscheidend waren für die Studienwahl. Ich hätte mich an sieben Tagen in der Woche für sieben unterschiedliche Studiengänge entschieden, ohne Wiederholungen.

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GedankenGruetze  26.09.2019, 19:04
@RedPanther
In der Praxis werden die meisten Menschen aus wirtschaftlichen Gründen studieren.

Würde ich nicht unterschreiben, wenn man sich die deutsche Studienlandschaft ansieht. Zudem gibt es ja auch Menschen, die nicht nur nachdem gehen, was in der Praxis die Regel ist. Im Glücksfall will man ja auch gerade solche Leute an der Uni haben.

Denn was genau bringt einem der Erkenntnisgewinn, wenn man später keinen Beruf findet (oder nur welche, die man nicht machen will)

Da würden mir spontan einige Antworten einfallen:

Beispw: Warum soll man denn später keinen Beruf finden? Nach Interesse zu studieren heißt ja nicht, dass man immer irgendwas exotisches studiert? Sein Interesse ist ja offensichtlich von mathematischer Natur. Ich denke mal, dass wenn er jetzt nicht den 0815 Weg geht, sondern irgendwas in der Richtung studiert, was ihn offensichtlich mehr reizt, als reine Mathematik, er später deshalb nicht schlechter dasteht.

Oder auch...

Naja...was bringt einem das? Lebensglück? Eine Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit nachzugehen, die man als Berufung sieht? Denn gerade dann, wenn ich nach Interesse und nicht nach Wirtschaftlichkeit studiere, werde ich später eher in einer Richtung arbeiten, die mir gefällt, als eine, die ich nur deshalb mache, weil ich Angst vor der Alternative habe. Ungeliebte Berufe kann ich immer ausüben, egal ob ich die Fachrichtung studiert habe oder nicht. Eine Berufung fürs eigene Leben zu finden ist aber eine persönliche Entscheidung dafür, ob man aus seinem Leben was machen will, oder einen fremden Weg geht.

Gab ja auch eine Zeit da haben Leute wie Galileo Galilei, Carl Friedrich Gauß oder, wenn man ganz weit zurückgehen will, Pythagoras, gelernt und gelehrt, ohne das sie sich Jobs bei Apple oder Google versprochen haben.

Hätten solche Größen nach der heuteigen Freiheit gewählt, einfach irgendwas zu studieren, um Geld zu verdienen, dann würdest du heute noch zwei Steine aufeinanderklopfen, um Feuer zu machen, denn mit deren Erkentnnissen war damals kein Reichtum abzustauben.

Außerdem bin ich sehr froh, dass nicht allein meine Interessen entscheidend waren für die Studienwahl

Das mag für dich so sein. Ich bin froh, dass ich rein nach Interesse studiert habe und arbeite und ausschließlich dahingehend.

Deshalb sage ich, dass man deine Aussage, dass man das Studium vom späteren Beruf abhängig machen, so oder so sehen kann.

Muss halt jeder für sich entscheiden.

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RedPanther  26.09.2019, 19:50
@GedankenGruetze
Muss halt jeder für sich entscheiden.

Ich glaube, das kann man so stehen lassen.

Deshalb sage ich, dass man deine Aussage, dass man das Studium vom späteren Beruf abhängig machen, so oder so sehen kann.

Wenn man allein daraus, das Wunschthema zu studieren, die Motivation zieht sich durch Hausarbeiten, Klausurphasen usw. durchzuboxen, okay.

Ich habe eben die Erfahrung gemacht, dass ich schon zur ersten Klausurphase keine Antwort wusste auf die Frage "warum tue ich mir das überhaupt an". Weil ich zum Studienbeginn zwar sicher war, dass es das ist was ich studieren will, aber eben nie eine Vorstellung davon hatte, was ich mit dem Abschluss einmal anfangen will.

Jetzt habe ich mich durch noch mehr Klausurphasen gekämpft, mit Noten auf die ich überhaupt nicht stolz bin... und es ist mir grad egal, denn Noten, mit denen ich nichts anzufangen weiß, können meinetwegen gerne schlecht sein.

Jetzt versuche ich eine Bachelorthesis zu schreiben, obwohl ich eigentlch nur noch hingehe, weil mir nichts Sinnvolleres einfällt.

Und ich möchte nicht, dass andere diese Entwicklung durchmachen, sondern sich vom ersten Tag an darüber klar sind, wofür sie studieren, damit sie daraus in den schlimmen Phasen ihre Motivation ziehen können.

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