Straßenblockade sinnvoll - Klimaschutz?

22 Antworten

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Das Thema wurde bei Gutefrage schon oft durchdekliniert, mit den Aspekten:

  • Sind solche Aktionen zulässig/angemessen?
  • Sind solche Aktionen effektiv?
  • Sind solche Aktionen ggf. kontraproduktiv?

Du wirst bei so einer Frage viele unversöhnliche Antworten erhalten.

Ich habe Dir hier mal eine Liste mit Links zusammengestellt, die zu Beiträgen führen die ein Denkanstoß sein können.

HINWEIS:

Die Links führen meist direkt zu Antworten bzw. Kommentaren.

Aber manchmal zeigt die Gutefragewebseite den Anfang der Frageseite (also die Frage) an.

Dann kannst Du auf den Reload-Button ("neu laden") klicken, damit der Browser direkt zur Antwort bzw. zum Kommentar springt.

Hier die Links:

Sind radikale Aktionen sinnvoll - welche Alternativen gibt es?

Bei Aktivismus oder Streiks ist oft die Nötigung von Dritten das "Geschäftsmodell".

Wie schwer ist die Nötigung bei Blockadeaktionen?

Straßenblockaden sind wie eine "Denial of Service"-Attacke im Straßenverkehr.

Es ist falsch wenn die Aktivisten ihre Aktionen als "gewaltfrei" bezeichnen.

Taktisches Dilemma wenn man auf radikal hervorgebrachte Forderungen eingeht.

Wie ist die bisherige Annäherung zwischen Politik und Aktivisten einzuschätzen?

Viele Begriffe werden in der Diskussion über Blockadeaktionen widersprüchlich verwendet.

Sind die Aktionen Terrror?

Was ist Terrorismus?

Was soll der Vergleich der Klimabewegungen mit der RAF?

Was ist wirklich ziviler Ungehorsam?

Was ist Notwehr?

Aggressives Verhalten von und gegen Aktivisten?

Wie ist die gesellschaftliche Stimmung?

Das Bild von Aktivismus hat sich geändert.

Man kann in #Fliegergate auch eine Chance für gesellschaftlichen Frieden sehen!

Überlegungen zur westlichen Lebensweise

"Wir müssen uns ändern!"

Warum ÖPNV nicht immer praktikabel ist

Braucht man ein Auto?

Warum die Schuld von Aktivisten und Autofahrern bei Straßenblockaden unterschiedlich ist.

Zulässigkeit von Blockaden?

Ist Präventivhaft für Aktivisten gerechtfertigt? (Teil 1)

Ist Präventivhaft für Aktivisten gerechtfertigt? (Teil 2)

Wie könnte Präventivhaft gestaltet werden?

Wie ist das Problem mit der Überbevölkerung einzuschätzen?

Harte Einstellungen auf beiden Seiten (z.B. Aktivisten vs. genötigte Autofahrer) führen zu einer Trotzschleife.

Lieber machen als meckern!

Mit dem Akti-Score kann man erkennen, ob ein/e User/in Gutefrage primär für politische Agitation nutzt.

Wann wird man beim Klimaschutz vom Vorbild zum abschreckenden Beispiel?

Gedanken zu Gut und Böse.

Gedanken zum Moralverständnis.

Mein Motto:

Stell Dir das (öffentliche) Leben wie ein Uhrwerk vor.

Es lässt sich nicht vermeiden dass es ab und zu ins Stocken kommt.

Aber es ist unfair, es absichtlich zu sabotieren.

Sie tuen dem Klimaschutz einen Bärendienst, denn

  • Klimaschutz ist den Menschen derzeit wenige wichtig wie Energiekrise und Inflation.
  • Sie bringen den Klimaschutz in ein schlechtes Licht
  • sie gefährden Menschen
  • sie machen sich strafbar
  • sie machen sich schadensersatzpflichtig was meist schlimmer ist als jede Strafe vor Gericht.

Wieso wählt kaum jemand rechte Parteien => weil sie sich von den rechten Extremisten distanzieren wollen.

Wenn es nun mehr Links Extremisten gibt, dann werden auch linke Partein ählerschwund erleiden.

Die Menschen wollen keine Extremisten egal ob rechts links ob oder unten!!!!

Damit Schaden diese der Bewegung mehr als dass es nutzt.

Rollo489  07.11.2022, 16:57

Also ist die Letzte Generation dd.M.n. extremistisch?

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WAYKOW  07.11.2022, 17:59
@Rollo489

natürlich was denn sonst?

Wer Straftaten oder massive ORdnungwiedrigkeiten ausübt um bestimmte Ziele zu verwirklichen oder darauf aufmerksam zu machen ist ein Extremist.

Dazu gehört bereits eine nichtangemeldete Demo, wenn dann noch Startaten wie hier ausgeübt werden brauchen wir uns darüber erst gar nicht mehr unterhalten.

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cvria  07.11.2022, 20:22
@Rollo489

Nicht seiner Meinung nach, sondern sie sind de facto extremistisch und da gibt es keine Zweifel, dass das so ist.

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Rollo489  07.11.2022, 20:47
@cvria

Dann waren Ghandi und Luther King mit ihrem zivilen Ungehorsam aber auch extremistisch. Zumal der Begriff irreführend ist. Der Extremismus beschreibt politische Bestrebungen, die außerhalb der FDG liegen, der Klimaschutz ist aber freiheitlich und demokratisch.

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cvria  07.11.2022, 20:54
@Rollo489

Wo ist der Begriff irreführend?

Extremistisch = eine extreme, radikale [politische] Einstellung zeigend, bezeugend, betreffend; den Extremismus verfechtend, vertretend, zu ihm gehörend (Duden).

Extremismus = extreme, radikale [politische] Haltung oder Richtung (Duden).

Wenn das auf Gandhi und Luther King auch zutrifft, kann man diese Herren natürlich auch als extremistisch bezeichnen.

Extremismus | bpb.de

Freiheitliche demokratische Grundordnung | bpb.de

der Klimaschutz ist aber freiheitlich und demokratisch.

Natürlich - aber eben nicht auf diesem menschen- und kulturgutverachtenden Wege.

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Das muss man etwas differenziert betrachten. Erstmal ja: Das ist ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und damit eine Straftat. Ich würde hier andere Möglichkeiten wählen. Aber: Dass die jungen Menschen zu diesen Mitteln greifen haben wir alle zu verantworten. Wir müssen uns mal in die Lage derer versetzen. Seit mittlerweile 50 Jahren warnen Wissenschaftler vor dem, was wir jetzt sehen: Massive Veränderungen im Klima. Es braucht hier jetzt auch keiner diskutieren, dass das nur "Wetter" ist. Die Auswirkungen sollte inzwischen jeder mitbekommen haben. Wenn ich noch eine Lebensspanne von 60 oder 70 Jahren vor mir hätte, kann ich verstehen, dass man da Angst bekommt, vor dem, was noch kommt. Und diese pure Angst treibt die Menschen zu diesen Aktionen, denn 50 Jahre ist nichts, aber auch gar nichts passiert. Wir verbrennen fossile Brennstoffe in Massen, als gäbe es kein Morgen. Mit den Folgen müssen nachfolgende Generationen Leben. Noch heute sehe ich Autos mit einem Aufkleber "Fck You Greta" Aufkleber drauf stehen. Das geht nicht nur an Greta Thunberg, sondern an eine ganze Generation. Das ist der Fehler, den wir machen - wir alle, den die Letzte Generation zu solchen Aktionen treibt.

NinjaBat  27.11.2022, 18:58

Das wissen die meisten wohl, doch sie sind unwillig ihren Lebensstandard zu ändern und auch nur auf das geringste zu verzichten.

Das dieser Standard auf dem Rücken anderer errichtet wurde, stört sie nur wenig. Aber das ist ein anderes Thema.

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Genau wie das beschädigen uralten Kulturgutes, sind auch solche Aktionen völlig sinnlos und entbehren jeder demokratischen Grundlage.

Menschen werden daran gehindert, auf Arbeit zu fahren. Rettungsdienste und Feuerwehren werden behindert, Menschen zu helfen - wie erst neulich verdeutlicht. Solche Personen dürften mE erstmal einige Monate an einem eingeschränkten Ort verbringen und Entschädigungen leisten.

Aktionen wie diese sind menschenverachtend und gebühren nicht dem Ernst, den dieses eigentlich wichtige Thema verdient.

Kleidchen2  08.11.2022, 14:47

Dann hast du das nicht verstanden.

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cvria  08.11.2022, 18:53
@Kleidchen2

Solche Kommentare sind regelmäßig wenig wertvoll.

Dann kläre mich doch auf, was ich Deiner Meinung nach nicht verstanden habe...

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Kleidchen2  08.11.2022, 20:25
@cvria

Erstens wurde kein Kulturgut beschädigt.

Zweitens müssen Aktionen nicht demokratisch legitimiert werden. Das ist soage geradezu widersinnig, denn sie kritisieren ja die Gesellschaft.

Drittens werden häufiger mal Mebschrn auf dem Weg zurcArbeit behindert. Ich verweise auf die Piloten- und Lokführerstrrmeiks. Diexwerden auch nicht mit Gefängnis bedroht.

Viertrns ist in dem Fall, den du meinst , niemand durchcdie Aktion geschäfigt worden. Das wird sich bei der gerichtlichen Klärung noch zeigen. Der steckengebliebene Kran wurde nicht gebraucht.

Fünftens sind nicht die Aktionen menschenverachtend. Das ist eher der auch hier deutlich werdende Hass auf die Aktivisten.

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cvria  08.11.2022, 20:35
@Kleidchen2

Ok, bevor Du etwas kommentierst, solltest Du das Kommentierte erstmal richtig lesen und verstehen.

Gemälde, Skulpturen o. Ä. (von denen ich eingangs schriebt) sind Kulturgut.

Zweitens müssen Aktionen nicht demokratisch legitimiert werden

Habe ich auch nicht gesagt. Dennoch können sie (wie in diesem Fall) antidemokratisch sein. Die Extremisten lassen sich ja nicht durch demokratische Verfahren in ihrer Aufgabe legitimieren, sondern belästigen und gefährden andere und beschädigen Kulturgüter.

Die werden auch nicht mit Gefängnis bedroht.

Feuerwehr und Rettungsdienst fahren aber nicht mit dem Zug oder fliegt nicht mit dem Flieger zu einer überrollten Lehrerin...

Viertens ist in dem Fall, den du meinst , niemand durch die Aktion geschädigt worden.

Naja, doch. Die verstorbene Lehrerin.

Der steckengebliebene Kran wurde nicht gebraucht.

Natürlich wurde er gebraucht, sonst wäre er nicht (nach)alarmiert worden. Solche Hinweise von Sofaexperten sind grandios.

Fünftens sind nicht die Aktionen menschenverachtend.

Doch natürlich, daran gibt es doch keine Zweifel.

Das ist eher der auch hier deutlich werdende Hass auf die Aktivisten.

Ich hasse diese Extremisten nicht; ich bemitleide sie. Sie erweisen ihrer Sache, dem Klimaschutz, einen äußerst schlechten Dienst.

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Kleidchen2  08.11.2022, 20:55
@cvria
OK, bevor Du etwas kommentierst, solltest Du das Kommentierte erstmal richtig lesen und verstehen

Ganz genau. Es geht nicht darum, ob die Gemälde Kulturgut sind sondern ob sie beschädigt wurden. Das war nicht der Fall.

Dennoch können sie (wie in diesem Fall) antidemokratisch sein.

Sind sie nicht. Proteste müssen nicht demokratisch beauftragt sein. Wäre manchmal ganz schön, weil einem dann die pegidas und querdenker erspart blieben, ist aber Teil einer demokrstischrn Kultur.

Feuerwehr und Rettungsdienst fahren aber nicht mit dem Zug oder fliegt nicht mit dem Flieger zu einer überrollten Lehrerin...

Dein Argument war die Behinderung auf dem Weg zur Arbeit.

Naja, doch. Die verstorbene Lehrerin.

Die ist durch den Betonmischer verletzt worden. Rettungskräfte waren sofort vor Ort und der Betonmischer ist mit eigener Krsft zutückgefahren. Der angeforderte und behinderte Kran war medizinisch nicht notwendig.

Natürlich wurde er gebraucht, sonst wäre er nicht (nach)alarmiert worden. Solche Hinweise von Sofaexperten sind grandios.

Nein. wie oben geschrieben wurde die Frau ohne den Kran befreit. Der war rein vorsichtshaber alarmiert worden. Dass er den Weg über die A100 nahm und zusätzlich die Rettungsgasse fehlte, ist ein weitrrer Punkt. Übrigens war der Stau durch die Polizei verursacht.

Doch natürlich, daran gibt es doch keine Zweifel.

Was ist menschenverachtend sn dem Versuch, die Menschheit zu retten?

Ich hasse diese Extremisten nicht; ich bemitleide sie. 

Deine Beiträge sagen etwas anderes.

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fb1701  08.11.2022, 21:22
@Kleidchen2
Übrigens war der Stau durch die Polizei verursacht.

Also hat die Polizei die Autobahn zum Spaß abgesperrt?

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cvria  08.11.2022, 21:39
@Kleidchen2
Es geht nicht darum, ob die Gemälde Kulturgut sind sondern ob sie beschädigt wurden. Das war nicht der Fall.

Oh. Das war bereits mehrfach der Fall - wie auch eingangs von mir erwähnt.

Wäre manchmal ganz schön, weil einem dann die pegidas und querdenker erspart blieben,

Könnte man umgekehrt auch über die Extremisten der "Letzten Generation" sagen.

ist aber Teil einer demokrstischen Kultur.

Es geht nicht um den Protest an sich, sondern um die Art und Weise, wie dieser durchgeführt wird. Dein Vergleich mit gewerkschaftlich organisierten Streiks ist völlig abwegig und zudem unzulässig.

Der angeforderte und behinderte Kran war medizinisch nicht notwendig.

Hast Du Erfahrungen aus dem Bereich RD, FW, AAO, Medi etc., dass Du Dir ein so abschließendes Urteil erlauben kannst? Oder warst Du vor Ort?

Was ist menschenverachtend an dem Versuch, die Menschheit zu retten?

So eine unsinnige und widersprüchliche Aussage.

Die Menschheit wird nicht dadurch "gerettet", dass andere gefährdet oder in sonstiger Weise belästigt werden oder uralte Kulturgüter beschädigt oder zerstört werden. In unserer Ordnung kann man eine Veränderung eben nur auf demokratischen Wege erreichen (Legitimation).

Deine Beiträge sagen etwas anderes.

Eben nicht.

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Kleidchen2  08.11.2022, 21:39
@fb1701

Die haben die Autobahn verengt, hätte man ja für den Kran eine Gasse freimachen können

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Kleidchen2  08.11.2022, 21:44
@Kleidchen2
Hast Du Erfahrungen aus dem Bereich RD, FW, AAO, Medi etc., dass Du Dir ein so abschließendes Urteil erlauben kannst? Oder warst Du vor Ort?

Ich hab mich auf den Bericht verlassen.

Den Rest kommentiere ich nicht, ist mir zu doof.

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Kleidchen2  08.11.2022, 22:05
@cvria

Warum soll ich mit dir drüber diskutieren, ob da Kulturgüter beschädigtcwurden, wenn das nicht der Fall war. Es sei denn, du betrachtest die Wabd unterhalb des Bildes als Kulturgut.

Oder warum soll ich da ein Pingpong der Verbote von Protestaktionen mitmachen? Proteste sind meistens Einzelaktionen undxwerden nie mehrheitlich legitimiert, sonst bräuchte man sie nicht. Ubd wenn Greenpeace mit Schiffen das Avschießen von Walen verhibdert, ist das nicht gewaltfrei, trotzdem finden Viele das in Ordnung.

Keine dieser Protewte ist nebachenverachtend, nur die von oegisa und querdenkern und reichsbürgern.

Komischerweise feiern wir das Attentar vom 22. Juli. Obwohl da Mebschen getötet und verketzt wurden. Weil manchmal eben doch der Zweck die Mittel heiligt.

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Vor ein paar Tagen haben Aktionen direkt vor den Parteizentralen der Ampel-Koalition stattgefunden: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/klima-demonstranten-aktionen-parteizentralen-101.html

Diese Proteste waren eine kurze Meldung wert, und sind dann an Euch, den angesprochenen Parteien und der Öffentlichkeit folgenlos und rückstandsfrei abgeperlt.

Wie jeglicher Protest, der nicht stört, es seit jeher tut.

Frauenwahlrecht? Hätten sich die Suffragetten brav an die Ordnung gehalten, gäbe es das wohl immer noch nicht.

Oder aktuelleres: https://www.spiegel.de/ausland/proteste-2020-was-menschen-weltweit-erreicht-haben-a-5dfde29b-2a79-493c-a756-60e9e3f270cd

Ein paar Bewegungen haben dabei sogar kleine und größere Triumphe erreicht und sind in ihrem Kampf für besseres Regierungshandeln, Frauenrechte oder gegen Rassismus einen Schritt weitergekommen. Der Druck der Straßenproteste war oft entscheidend, .... Vielerorts spielte die junge Generation zudem eine Schlüsselrolle ...

"Normale" Demonstrationen wie Fridays for Future werden inzwschen einfach ausgeblendet - keine große Nachricht mehr wert, ausser es kommen weniger als sonst, dann wird kräftig gehöhnt.

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Was dann zur Frage führt:

Was für eine Demonstrationsform könnte die Ignoranz und Duldungsstarre der Masse denn durchbrechen?
(Für tatsächlich sachdienliche Vorschläge ausserhalb von "brav so demonstrieren dass mich mich mich nicht stört" wären ich und unsere Zivilisation dankbar. )

In der Realität wohl offensichtlich nur etwas, was die Öffentlichkeit tatsächlich stört und aufregt.

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Zum Nachdenken mal "Bosetti will reden" zu den Klimaprotesten:

https://www.youtube.com/watch?v=joA-PNunlLo

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Stand der Wissenschaft, z.B. beim IPCC zusammengefasst.
fb1701  09.11.2022, 21:13
Was für eine Demonstrationsform könnte die Ignoranz und Duldungsstarre der Masse denn durchbrechen?

Da ist ja die Frage: Durchbrechen - mit welchem Ziel?

  1. Um Aufmerksamkeit für ein Problem (hier: Klimawandel) zu erregen?
  2. Um eine Lösung (hier: Klimaschutz) des Problems zu erzwingen?

Für Punkt 1 (Aufmerksamkeit für das Problem Klimawandel erregen) waren spektakuläre Aktionen von Bedeutung - nur ist inzwischen die Aufmerksamkeit für den Klimawandel ja schon längst vorhanden. Man kann nicht den Fernseher einschalten oder die Tageszeitung aufschlagen, ohne auf Beiträge zum Thema Klimawandel/Klimaschutz zu stoßen.

Das merke ich schon im Alltag - wenn da Leute über das Wetter reden, kommt immer das Thema Klimawandel zur Sprache.

Die aus Deiner Sicht mangelnde Resonanz auf weniger provokante Aktionen liegt also nicht an mangelndem Interesse, sondern daran dass das Thema sozusagen schon etabliert und tief in der Öffentlichkeit verankert ist.

Es gibt nichts zu melden, weil schon alles gemeldet worden ist.

Weitere Aktionen zur Aufmerksamkeitsmachung sind nicht mehr möglich - weil die Aufmerksamkeit schon DA ist!

Nur extreme Aktionen finden nur durch den dadurch verursachten Ärger eine besondere Resonanz. Dabei steht dann aber nicht mehr das längst etablierte Thema (Problem Klimawandel), sondern nur noch der Ärger im Vordergrund.

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Also bleibt als Grund für die Aktionen wohl nur Punkt 2 über (eine Lösung erzwingen). Da kommen dann solche Begriffe wie demokratiefeindlich/Extremismus/Radikalisierung/Terrorismus ins Spiel.

Jede Seite hat da so ihr eigenes Wording.

Aber es gibt halt auch das Problem, dass das System (Staat, Wirtschaft) mit einem Nachgeben auf die ja eigentlich sachlich völlig richtigen und wichtigen Forderungen ein Problem hat:

Denn wenn das System (Staat, Wirtschaft) auf mit radikalen Maßnahmen vorgetragenen Forderungen eingeht, macht sich das System erpressbar - denn so würden andere Gruppierungen mit ggf. völlig anderen Themengebieten zu dem Schluss kommen, dass radikale Aktionen erfolgversprechend sind.

Das ist es, was ich vor einiger Zeit mit dem taktischen Dilemma gemeint habe.

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Und bitte die Trotzschleife nicht vergessen. Stell Dir den Gedankengang der durch Autobahnblockaden genötigten Arbeitnehmer mal so vor:

"Ihr erwartet dass wir arbeiten gehen, damit Ihr etwas zu essen habt und der Strom aus der Steckdose kommt, und dann haltet Ihr uns auf dem Weg zur Arbeit auf, mit der wir dafür sorgen, dass Ihr etwas zu essen habt und der Strom aus der Steckdose kommt - Geht's noch?!"

Glaubst Du wirklich, dass die Betroffenen dann besser motiviert sind, beim Klimaschutz mitzumachen?

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Was den Beitrag von Brosetti angeht, finde ich ab 8:41 bemerkenswert.

Statt Provokation auf dem geistigen Niveau eines Dummejungenstreiches, lieber Aktionen mit einem Augenzwinkern.

Klar wäre das satirische Modifizieren eines Kunstwerkes auch eine Sachbeschädigung (natürlich nur bedingt, wenn das Gemälde geschützt ist), aber sowas hätte zumindest einen Charme.

Die Aufmerksamkeit wäre trotzdem gegeben, vielleicht sogar höher, aber es würde in jedem Fall weniger Hate geben.

Und wenn Aktivisten an geparkten SUVs mit wasserlöslicher Farbe ein rosa Ferkel "ich bin ein Klimaschwein" aufsprühen würden, fände ich das auch ok.

Wenn die Farbe wasserlöslich ist und den Lack nicht angreift, entsteht kein Sachschaden. Und dann hat man die Wahl entweder sein SUV zur Waschstraße zu fahren (kostet Zeit und Geld) oder zu warten bis der Regen die Farbe ganz von selbst abspült (dann ist es peinlich so lange mit dem "Klimaschweinchen" herumzufahren).

Also auch hier die Idee statt der Zielgruppe Schaden zuzufügen (Blockaden) lieber auf der Satire Schiene zu fahren.

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