Stellen meine Eltern mir zu wenig Geld zur Verfügung?
Ich (20) wohne jetzt seit einiger Zeit in einer anderen Stadt zum studieren - meine Eltern zahlen mir das Studentenheimzimmer, das sind ca. 350-400 € pro Monat. Dazu bekomme ich noch monatlich 100€ zum leben. Für Essen, oder was sich halt noch ausgeht. Schon nach kurzer Zeit hab ich natürlich gemerkt, dass ich weit mehr "brauche" bzw ausgebe, und das von meinem eigenen Geld - Geburtstagsgeld, Sommerjobverdienste. Geld, das ich eigentlich lieber in etwas anderes investieren würde, als ab und zu mal in den Markenaufstrich oder das Bier zu viel mit Freunden. Weit mehr als das doppelte habe ich letzten Monat ausgegeben.
Nun sagen meine Eltern darauf immer nur "deine Schwester hat damals dasselbe bekommen, die hat halt nebenbei gearbeitet,.." und und und. Natürlich werde ich mir demnächst mal einen Job suchen, eh klar, aber dass ich mir das alles so hart selbst finanzieren muss, war mir nicht klar. Meine Eltern sind absolut nicht arm oder so, vielleicht natürlich ein bisschen geizig, und wollen mich natürlich auch zum arbeiten animieren. Ich habe aber Freunde, die bspw. 300€ im Monat bekommen, eine teurere Wohnung haben, und von denen niemals erwartet wird, dass sie arbeiten gehen. Klar, das ist auch wieder eine andere Stufe, aber 100€ im Monat ist bei mir halt meist schon der Großeinkauf + 1/2 Bier. Das war's dann. Was sagt ihr dazu - werde ich benachteiligt oder ist das absolut zu recht? Werden meine Freunde vielleicht sogar "verwöhnt"?
12 Antworten
Du kannst nachgooglen, wieviel Unterhalt dir zur Verfügung steht.
Dann bedenke bitte, dass der Unterhalt trotz entsprechender Vermögensverhältnisse nicht immer auch in liquiden Mitteln vorhanden ist.
"aber dass ich mir das alles so hart selbst finanzieren muss, war mir nicht klar.".
Du bekommst 500€ ohne jede Gegenleistung, musst dafür nicht arbeiten, kein Darlehen aufnehmen, keinen Kredit, keine Schulden machen. Dass es Eltern gibt, die nicht einfach mal 500€ für das Studium ihrer Kinder ausgeben können, ist Dir anscheinend nicht bewusst. Du sprichst von einer sehr privilegierten Position heraus. Und das Wort "verwöhnt" trifft auf Dich voll zu. Weil Du nicht mal weißt, wieviel die Unterstützung durch Deine Eltern wert ist und immer noch Ansprüche stellst.
"Geld, das ich eigentlich lieber in etwas anderes investieren würde, als ab und zu mal in den Markenaufstrich oder das Bier zu viel mit Freunden."
Willkommen in der Wirklichkeit. Im Studium oder in der Ausbildung hat man nunmal begrenzten Mittel und kein Luxusleben.
Es ist mehr als richtig, dass Du nicht durchfinanziert wirst, Du scheinst dringend eine Realitätsanpassung nötig zu haben.
Also ich habe als Student für heute umgerechnet 300 € im Monat gelebt, mit Miete.
Vielleicht solltest du deine Ansprüche etwas zurückschrauben, alleine braucht man eigentlich nicht so viel
Ja, das ist inflationsbereinigt. Ich habe auch noch nicht gemerkt, dass das Essen oder das Obst teurer geworden wäre, und da er vermutlich keine Häuser baut, oder Vielfahrer mit dem Auto ist, sollte er nicht viel mitkriegen von der jetzigen Inflation
Das stimmt, aber von 100€ kann man gut in einem Monat leben
Was, wie ich es geschafft habe, mit 300€ im Monat zu leben, oder wie man merkt, dass wir uns in einer Inflation befinden?
Also studiert habe ich in Bonn, die Miete war günstig, weil die Wohnung an der Bah n lag, es ein nicht renovierter Altbau mit einer Minute Warmwasser am Tag war. Und WLAN hat man damals noch nicht gebraucht und wenn, gab es Internetcafes
Ehm, nein.
Ich hab 2010 eine Ausbildung gemacht und hatte nach Abzug der Fixkosten genau 150€ für Lebensmittel und sonstigen Sachen. Davon habe ich gegessen, mehr nicht und das mit massivem Planungsaufwand bzg. Angebot im Supermarkt und Vorkochen. Das ging, aber "gut" ist was anderes. Von 100€ heutzutage einen Monat lang gut leben, halt ich für utopisch. (auch wenn der Begriff "gut leben" sicher dehnbar ist).
Ich habe einfach keine hohen Ansprüche, Alkohol trinke ich nicht, geraucht habe ich auch nicht, Partys waren auch nicht mein Ding. Habe halt immer nur Grundnahrungsmittel eingekauft
Handy. Internet. Rundfunkgebühren. Öffentlcihe Vekehrsmittel. Hobbys. Das sind alles Dinge die auch existieren.
Sorry, Essen von dem man satt wird und was einigermaßen gesund ist für 100 Euro im Monat nehme ich dir nicht ganz ab.
massivem Planungsaufwand
Der, mal ganz am Rand anzumerken, auch nicht für jede:n machbar ist.
150 im Extremfall auf Dauer finde ich noch im möglichen Bereich. 100 absolut nicht.
Ich empfehle es auch nicht weiter und möchte auch nicht sagen, dass, nur weil ich das hinbekommen habe, jeder andere das auch können muss. Im Gegenteil. Frag mich bis heute wie ich das geschafft habe ohne einen einzigen Tag ins Minus zu rutschen. Aber grad weil ich weiß, wie hart es mit 150€ war, halte ich die 100€ für eher hanebüchen.
Deine Eltern spendieren dir mehr als die meisten anderen. Sei dankbar, krieg deinen Hintern hoch und gewöhne dich daran, dass es Geld nicht geschenkt gibt. Es mag sein, dass du dich in einem Umfeld bewegst, in dem die Standards andere sind, aber nichts desto trotz bist du definitiv gut ausgestattet. Wenn mir meine Eltern die Miete gezahlt hätten wäre ich vor Freude geplatzt….
du hast einen Unterhaltsanspruch von 860€ an deine Eltern. Davon musst du dann auch deine Miete zahlen. Da du weniger bekommst solltest du mit deinen Eltern sprechen und ihnen die Düsseldorfer Tabelle zeigen.
nein ich kenne es nicht, aber ein junger Volljähriger in Ausbildung der nicht mehr zu Hause lebt hat diesen Anspruch. Wenn die Eltern nicht leistungsfährig wären würde er Bafög bekommen, da er dies nicht angibt gehe ich davon aus, dass die Eltern leistungsfähig sind. Ansonsten halt Bafög beantragen.
https://www.studentenwerke.de/de/content/unterhalt-von-eltern
Da bist du falsch informiert. Eltern müssen zwar nicht alle gleich viel zahlen, weil der Unterhalt an deren Gehalt orientiert ist. Das ändert aber nichts, dass die Kinder in bestimmten Altersgruppen immer den gleich hohen Anspruch haben. Wenn Eltern diesen nicht decken können müssen staatliche Stellen einspringen.
Und wenn die Eltern soviel Geld nicht übrig haben? Dann wird wieder daheim eingezogen.
Wen Die mit so einem Mist kommen dan Drohne mal mit einer Klage auf Unterhalt das sind ca. 860 € + 220 Kindergeld ! Sagen ihnen das Essen viels Teurer ist als zu Ihrer Zeit und das sie sich nicht ans Gesäß halten Entweder oder den du wohnst da nicht und da du in einer WG lebst, steht dir dein eigenes Kindergeld zu du musst nur Einen Antrag stellen!
Hast du dabei auch bedacht dass alles nochmal teurer geworden ist?