Spannung auf PE-Leitung?

5 Antworten

Der "Phasenprüfer" kann nicht messen sondern nur prüfen. Allerdings auch nicht offiziell zugelassen. Und wenn zwischen PE und Neutralleiter keine Spannung anliegt ist alles in Ordnung. 

Der einpolige Phasenprüfer (nicht grundlos "Lügenstift" genannt) ist kein Messgerät. Er zeigt lediglich an, dass zwischen zwei Potentialen eine Spannung anliegt, nicht aber, wie hoch diese ist. Das können 230 V sein, aber auch nur 50 V.

Von daher kann und darf man nur mit einem zugelassenen zweipoligen Messgerät (z.B. Duspol) auf Fehlersuche gehen und verlässliche Messwerte erwarten.

Wenn Du zwischen N und PE keine Spannung messen kannst, so ist dies erst einmal völlig OK. Diese Potentiale sind entweder an der Haupteinspeisung als PEN zusammengefasst oder es liegt an den Steckdosen eine klassische Nullung vor. Hier muss auch zwischen N bzw. PE eine Spannung von 230 V gegen die jeweiligen Außenleiter L1, L2 und L3 anliegen.

Wenn Du zwischen dem Erdpotential des Fußbodens und dem N wie auch dem PE der Steckdose eine Spannung messen kannst, so dürfte der PEN irgendwo muffig sein. Das kann in der Unterverteilung sein, aber auch am Hauptanschluss (je nach Netzsystem) und dem Potentialausgleich.

Das sollte aber lieber ein erfahrener Elektriker ergründen, welcher ohne Lügenstift auf Forschungsreise geht. Denn solche Fehler können beim Berühren oder Öffnen einer Klemme lebensgefährlich werden, auch wenn die Leitung grüngelb gekennzeichnet ist.


ctie123 
Fragesteller
 24.04.2017, 15:03

Danke für den Tipp.

Naja, ich lasse den Elektriker jetzt mal die Küche erkunden, denn in den anderen Räumen ist kein Fehler erkennbar.

Aber dann möchte ich schon einen RCD für unten nachrüsten. Der Elektriker damals meinte aufgrund von zahlreichem Fehlerstrom wäre dies nicht möglich.

Dies sollte doch relativ einfach heute möglich sein?

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ProfDrDrStrom  24.04.2017, 16:59

"dürfte der PEN irgendwo muffig"

Was meinst Du damit genau?

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Man sollte diese Geräte nicht vertrauen um immer Zwei Polig messen entweder mit DUSPOL und oder Meßgerät aber nie Ein Polig   . 

Damit kann man sogar am Gehäuse vom Rechner oder Heizkörper Spannung feststellen . 

Nicht OK  - (Strom, Elektrik, Elektro) DUSPOL - (Strom, Elektrik, Elektro)

Die Indikatorschraubendreher werden ja nicht umsonst als Lügenstift bezeichnet. Da kann es schon sein, dass du etwas falsches angezeigt bekommst. Auch deine Messung mit dem Multimeter war nicht richtig, da bei einem TN-C System der Schutzleiter und N miteinander verbunden sind und somit auf gleichem Potentialniveau sind.

An deiner Stelle würde ich eher die Spannung zwischen PE und DIR messen. Also den Multimeter in den Spannungsmodus stellen, eine Klemme ans Kabel, die anderen in die Hand. Dann hast du mehr oder weniger eine Messung, wie hoch der Potentialunterschied zur Erde ist. (Und das ist auch die Spannung, mit der du im Falle eines Kontaktes einen gewischt bekommen würdest. 

Ich weiß jetzt nicht, was bei euch "unten" los ist, wieso da kein RCD funktioniert, aber ich würde mir da eher keine Sorgen machen. Einen ähnlichen "Fehler" hatte ich auch bei mir in meiner letzten Wohnung. Da hatte der L-Leiter eine Spannung von ca. 50V in den PE induziert, die jedoch sofort zusammenbrach, als Strom abgeleitet wurde. 

Der einpolige Spannungsprüfer heisst ja nichtz umsonst "Lügenstift", Der zeigt auch induktiv übertragene Spannung an.

Um sicher zu gehen, solltest Du mit einem zweipoligen Duspol o.ä. messen.