Sollten Namen der Schüler:innen Anonymisiert korrigiert werden?

Kristall08  08.07.2023, 20:53

Du meinst, ob die Arbeiten anonymisiert werden, oder?

trans64 
Beitragsersteller
 08.07.2023, 21:38

Ja. Wie in der Uni halt. Keine Namen sondern Nummern

13 Antworten

Es kann schon sein, das manche Lehrer vielleicht manche Lieblingsschüler bevorzugen.

Aber wie gross der Spielraum ist hängt vom Fach ab, in Mathe und Naturwissenschaften dürfte der Spielraum sehr klein sein. Denn da ist relativ klar geragelt wofür es wieviele Punkte gibt. In Deutsch, Fremdsprachen, Sport, Gesundheit&Ernährung ist der Spielraum ein bisschen grösser, aber auch da ist der Spielraum nicht so riesig wie du schreibst.

Solange die Lehrer die euch unterrichten korrigieren würde es aber nichts bringen statt Namen eine Nummer draufzuschreiben, denn sie würden euch auch über Handschrift, Formulierungen, Rechenwege, etc. erkennen.

Also müssten es dann Lehrer korrigieren die euch nicht kennen.

Und selbst da ist es so was zum Beispiel gendern betrifft, viele Lehrer es neutral sehen, manche Lehrer es sympathisch finden und manche Lehrer es hassen.

So gesehen wäre es eher ein Nachteil, wenn du nicht vorher wissen würdest wer deine Prüfung korrigiert.

Wenn du vorher weisst welche Lehrer deine Prüfung korrigieren kannst du dich immerhin drauf einstellen.

Wurdet ihr mal Opfer von rassistischen Lehrenden?

Nein, ich selbst nicht.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Lehrer, die uns unterrichteten, den Anspruch hatten, aus jedem Kind, egal welcher Herkunft oder Nationalität, das Beste heraus zu holen. Jeder Rassismus, egal in welcher Hinsicht, war verpönt.

Später, als mein Sohn die Schule besuchte, gab es dort allerdings eine Lehrkraft, die extrem rassistisch war. Und Jungen hasste.
Wir Elternvertreter haben versucht, zu intervenieren. Allerdings erfolglos, da die anderen Eltern nicht mitzogen, weil sie Angst um die Benotung ihrer eigenen Kinder hatten.
Wie ich später erfahren habe, haben die betroffenen Jungen trotzdem ihr Abitur machen können, obwohl sie nur auf die Real-, bzw Hauptschule geschickt worden waren. (Mein Sohn sollte auch eine Beurteilung für die Hauptschule erhalten, allerdings arbeitete ich zu dem Zeitpunkt dort als Lehrerin. Unser Rektor kannte meinen Sohn und machte dem Lehrer klar, dass er das Kind auf gar keinen Fall an unserer Schule annehmen würde, da er die Einschätzung für falsch hielt.)

Ich selber habe mich immer bemüht, die Leistung eines Schülers zu bewerten. Das ist im Normalfall nicht ganz so schwer. Man kann Tests so stellen, dass eine Antwort richtig oder falsch ist und nichts dazwischen.
Denn mit der Zeit kennt man die Handschriften seiner Schüler, da hilft auch keine Verschlüsselung durch Nummern. ;)

Ich habe oft erlebt, dass in der Schule sofort Rassismus geschrien wurde, wenn Schüler mit Migrationshintergrund mit ihren Noten nicht einverstanden waren. Oft genug hielten die erbrachten Leistungen aber auch einer neutralen Korrektur nicht stand.
Dafür höre ich in letzter Zeit öfter von Vorfällen durch türkischstämmige Lehrer gegen deutsche Schüler, die offen sagen, dass sie sich an denen für das rächen würden, was ihnen angetan worden sei. Und das finde ich sehr bedenklich. Auch eine Bevorzugung ihrer Landsleute, die darin gipfelte, dass eine Lehrerin einen Deutsch-LK auf Türkisch abhielt, damit ihre Schüler auch was verstehen.
Sowas etwas darf nicht sein und sollte stärker überprüft und sanktioniert werden.

 Auch im Deutsch LK habe ich 14-15P gehabt.

Das vermag ich, angesichts der vielen grammatikalischen Fehler, die du in deinen Texten machst, kaum glauben.

Im Deutsch Abitur habe ich im Generischen Femininum geschrieben. Meine Lehrende war begeistert und ich habe 14P bekommen.

Sorry, aber diese Lehrkraft gehört gefeuert.


Nina1273  09.07.2023, 15:13
Ich habe oft erlebt, dass in der Schule sofort Rassismus geschrien wurde, wenn Schüler mit Migrationshintergrund mit ihren Noten nicht einverstanden waren. Oft genug hielten die erbrachten Leistungen aber auch einer neutralen Korrektur nicht stand.
Auch eine Bevorzugung ihrer Landsleute, die darin gipfelte, dass eine Lehrerin einen Deutsch-LK auf Türkisch abhielt, damit ihre Schüler auch was verstehen.

Das ist insgesamt auch meine Erfahrung.

trans64 
Beitragsersteller
 09.07.2023, 15:16

Ich habs zwar geliket. Mit dem einen Abschnitt stimme ich dir zu. Mit dem rest nicht

Ja wurde ich schon (Wahrscheinlich nicht wirklich rassistisch, sondern Vorurteil behaftet). Ich hatte bis zur 11 Klasse eine recht starke Rechtschreibschwäche. Und damit habe ich immer schlechte Noten bekommen. Auch mündlich, obwohl meine Beiträge immer passend und qualifiziert waren. Es wurde dann meist eine Note besser als schriftlich gegeben.

Dafür sind aber eigentlich nur die Sprachwissenschaften problematisch. Hier unterliegen viele Themen der Interpretation und du musst die gleiche Interpretationsweise wie die Lehrkraft haben. Und das kann tatsächlich mehrere Noten Unterschied machen.

Beim einen Lehrer hatte ich eine 5, der andere Lehrer (Nachkontrolle) hat mir gesagt, bei ihm wäre das eine 3+. Die Rechtschreibfehler hätten eine Note Abzug gegeben, aber der Rest war gut.

Mein Lehrer hingegen hat 2 Noten Abzug auf die Rechtschreibung gegeben und fand meine Interpretation nicht korrekt.

Aus meinen Erfahrungen ist es also eher so, dass es Fachspezifisch ist. In Mathematik gibt es nur richtig oder falsch;) Kein, du hättest den Lösungsweg mehr ausarbeiten müssen.

Tatsächlich glaube ich aber nicht, dass es was bringt, den Namen durch eine Nummer zu ersetzen. Als Lehrer weißt du recht schnell, wer was geschrieben hat. Vor allem kennst du auch schnell die Schreibweise und Schriftart deiner Schüler. Also wird das eher nix bringen:;)


Kristall08  09.07.2023, 16:13
Kein, du hättest den Lösungsweg mehr ausarbeiten müssen.

Richtiges Ergebnis, aber falscher Lösungsweg gibt auch nicht alle Punkte. ;)

dannyotti  09.07.2023, 17:17
@Kristall08

Naja, es gibt mehrere Lösungswege meistens, und wenn der Weg falsch ist, brauch man beim Ergebnis schon sehr viel Glück, dass es richtig ist. Das gibt dann auch nicht alle Punkte.

In Deutsch ist das aber etwas anders:) Da ist die Lösung schon Interpretationssache vom Lehrer.

Kristall08  09.07.2023, 17:28
@dannyotti

Man könnte auch Matheaufgaben so stellen, dass man nicht jedem Schüler alle Punkte geben muss. Wobei das natürlich auf die Klasse gesehen gleich bleiben sollte.

Aber ich gebe dir Recht, in Deutsch ist das viel schwieriger.
Ich selbst hatte eine Lehrerin im LK, die mich nicht leiden konnte - was auf Gegenseitigkeit beruhte. Und wir waren beide deutsch ohne Migrationshintergrund.

Die Namen sollten gar nicht korrigiert werden, weder anonym noch offen. Vermutlich meinst Du die erbrachten Leistungen.

Ich plädiere dafür, nur solche Leistungen zu korrigieren, die vom Schüler a) freiwillig erbracht wurden und bei denen b) der Schüler um eine Korrektur gebeten hat. Dann wäre eine Anonymisierung nicht erforderlich. Sie wäre sogar kontraproduktiv.

Erpresste Leistungen, die nur unter Androhung einer schlechten Bewertung erbracht wurden, gehören auf den Misthaufen der Geschichte.

Gruß Matti

Sollte man den Namen von den SuS in der Klausur durch eine Nummer ersetzen?

Nein! Stattdessen sollte man vor der regulären Schulzeit genauer hinschauen und vorab erst einmal überprüfen, ob ein Schüler überhaupt über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt, um den Unterrichtsinhalten folgen zu können. Da braucht es keine anonymisierte Namen durch Nummern, sondern eine verbesserte Förderung. Sei es durch zusätzliche sowie vorbereitende Angebote. Das hilft am Ende nicht nur den Migrantenkindern, sondern auch den anderen Schülern sowie den Lehrern.

Wenn alle Schüler zu Schulbeginn auf einem gleichen oder ähnlichen Sprachniveau sind, sollte sich dieser Umstand auch positiv auf den Unterricht auswirken.

In der Gymnasialen Oberstufe hatte ich normale Lehrende. Auch im Deutsch LK habe ich 14-15P gehabt.

Das ist zwar bei deinen grammatikalischen Fehlern kaum vorstellbar, zeigt aber, dass es auch im Bildungswesen an Fachkräften mangelt. Schade, dass dir dein Lehrer nicht einmal erklären konnte, wie im Deutschen aus einem Verb ein Hauptwort wird. Die fünf Jahre alte Studie finde ich jedenfalls weniger brisant, als den Umstand, dass zunehmend Grundschüler nicht einmal ein Mindestmaß an Bildung besitzen, um in die nächste Klasse versetzt zu werden. Das ist meiner Meinung nach bedenklicher, als die inflationäre Unterstellung, dass Lehrer oder sonst wer rassistisch sei.

Zu meiner Schulzeit gab bzw. hatte ich auch den ein oder anderen Problemlehrer und trotzdem weit davon entfernt bin, ihnen Böswilligkeit oder Rassismus zu unterstellen. Ganz im Gegenteil - ich habe erst kürzlich nach nun mehr 20 Jahren meinen alten Physiklehrer mit seiner Frau wiedergesehen und wir konnten uns trotz damaliger Differenzen wirklich sehr nett unterhalten. Und was dein Vorschlag mit den anonymisierten Namen durch Nummern angeht, reicht es schon, dass manche im Berufsleben nur zu einer „Nummer“ von vielen werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.