4 Antworten

Nein

Was für ein Schwachsinn! Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) leisten einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft. Man kann sich darüber streiten, ob ein zweiter, subventionierter Arbeitsmarkt sinnvoll ist, aber irgendwo müssen behinderte Menschen doch unterkommen. Ein Abschaffen der Werkstätten würde bedeuten, dass die Wirtschaft vermehrt Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen müsste oder wie bisher eine Ausgleichsabgabe leisten müsste. Momentan kann man sich von dieser Ausgleichsabgabe freikaufen, indem man Aufträge an WfbM's vergibt. Ich habe übrigens einige Jahre als Gruppenleiter in diversen Werkstätten gearbeitet und bin im Übrigen selbst schwerbehindert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Ja

Für Arbeit sollte normaler Lohn gezahlt werden, also mindestens 12 Euro die Stunde, egal ob behindert oder nicht.

"Behindertenwerkstatt" ist in Deutschland ein Euphemismus für Arbeit ohne Entlohnung oder unterhalb des Mindestlohns, meist ohne Perspektive zur Weiterentwicklung.

Ja

Diese Werkstätten in ihrem aktuellen Zustand sind illegal.

Stattdessen sollte es - so wie in anderen Ländern schon lange üblich - echte Inklusion geben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
Nein

Echt? Das fänd ich ziemlich krass. Ist für viele Kranke vor allem auch eine soziale Auffangstation, wo sie Struktur, Aktivität und Kontakte haben.


GonJohn 
Fragesteller
 05.11.2022, 01:15

Ist dir bewusst was dort abläuft? Das ist moderne Sklaverei! Deutschland ist das einzige Land was noch an diesem Konzept festhält!

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geamst140  05.11.2022, 01:19
@GonJohn

Ja, war in den Bereichen selbst tätig. Und moderne Sklaverei ist das sicherlich nicht. Moderne Sklaverei ist schon eher das, was man mit dem Mittelstand macht.

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geamst140  05.11.2022, 01:32
@GonJohn

Darin gehts um einen reinen Bürokratie-Streit und der is völliger Blödsinn. Aber was anderes hätt ich von der EU auch nicht erwartet. In Deutschland gibt es einen ersten und einen zweiten Arbeitsmarkt. Und der zweite Arbeitsmarkt ist für Menschen da, die körperlich, geisitg oder psychisch halt nicht in der Lage sind, die Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes zu erfüllen. Ob das gegeben ist oder nicht, wird von Betreuern, Ärzten, Psychologen und der Person selbst besprochen und entschieden. Das derart bürokratisch handhaben zu wollen ist völliger Humbug. Es wird die Menschen nur mehr unter Druck setzen und Depression fördern. Natürlich gibt es immer Dinge, die man verbessern kann und sollte. Aber in einer Abschaffung sehe ich viel eher den ausbeuterischen Ansatz als das was wir momentan haben.

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geamst140  05.11.2022, 01:38
@GonJohn

Einfach ausgedrückt: Wenn jemand meint, er möchte es auf den ersten Arbeitsmarkt versuchen oder sich besser in einer Firma einbringen, dann darf man das gerne fördern. Aber es sollte auch den geschützten Raum geben für diejenigen, die eben nicht so weit sind oder vielleicht auch garnicht wollen. Den Menschen gehts mit ihren Problemen schon schlecht genug. Da muss man nicht auch noch hinterher treten.

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